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1994-09-22
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4,168 lines
Der Prophet Hesekiel (Ezechiel).
\1\
Vision Hesekiels: Die Herrlichkeit des HERRN.
#
V. Kap. 10.
#
$1$ Und es geschah im dreiβigsten Jahr, im vierten [Monat], am
Fünften des Monats; als ich mitten unter den Weggeführten am
Fluβ Kebar war, da öffneten sich die Himmel, und ich sah
Gesichte Gottes. $2$ Am Fünften des Monats - das ist das
fünfte Jahr [nach] der Wegführung des Königs Jojahin - $3$
geschah das Wort des HERRN ausdrücklich zu Hesekiel, dem Sohn
des Busi, dem Priester, im Land der Chaldäer am Fluβ Kebar; dort
kam die Hand des HERRN über ihn.
$4$ Und ich sah: Und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her,
eine groβe Wolke und ein Feuer, das hin- und herzuckte, und
Glanz war rings um sie her. Und aus seiner Mitte, aus der Mitte
des Feuers, [strahlte es] wie der Anblick von glänzendem Metall.
$5$ Und aus seiner Mitte hervor [erschien] die Gestalt von
vier lebenden Wesen; und dies war ihr Aussehen: die Gestalt
eines Menschen hatten sie. $6$ Und vier Gesichter hatte jedes,
und vier Flügel hatte jedes von ihnen. $7$ Und ihre Beine
waren gerade Beine und ihre Fuβsohlen wie die Fuβsohle eines
Kalbes; und sie funkelten wie der Anblick von blanker Bronze.
$8$ Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier
Seiten; und die vier hatten ihre Gesichter und ihre Flügel.
$9$ Ihre Flügel berührten sich, einer mit dem anderen; sie
wandten sich nicht um, wenn sie gingen: sie gingen, ein jedes
gerade vor sich hin. $10$ Und [das war] die Gestalt ihrer
Gesichter: Das Gesicht eines Menschen und das Gesicht eines
Löwen hatten die vier rechts, und das Gesicht eines Stieres
hatten die vier links, und das Gesicht eines Adlers hatten die
vier. $11$ Und ihre Flügel waren [nach] oben ausgespannt;
jedes hatte zwei, die sich einer [mit dem anderen] berührten,
und zwei, die ihre Leiber bedeckten. $12$ Und sie gingen ein
jeder gerade vor sich hin; wohin der Geist gehen wollte, dahin
gingen sie; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen. $13$
Und mitten zwischen den lebenden Wesen war ein Schein wie von
brennenden Feuerkohlen; wie ein Schein von Fackeln war das, was
zwischen den lebenden Wesen hin und herfuhr; und das Feuer hatte
einen Glanz, und aus dem Feuer fuhren Blitze hervor. $14$ Und
die lebenden Wesen liefen hin und her, so daβ es aussah wie
Blitze.
$15$ Und als ich die lebenden Wesen sah, siehe, da war ein Rad
auf der Erde neben den lebenden Wesen, bei ihren vier
Vorderseiten. $16$ Das Aussehen der Räder und ihre
Verarbeitung war wie der Anblick von Türkis, und die vier hatten
ein und dieselbe Gestalt; und ihr Aussehen und ihre Verarbeitung
war, wie wenn ein Rad mitten im [anderen] Rad wäre. $17$ Wenn
sie gingen, dann gingen sie nach ihren vier Seiten hin; sie
wandten sich nicht um, wenn sie gingen. $18$ Und ihre Felgen,
sie waren hoch, und als ich sie anblickte, [sah ich,] daβ ihre
Felgen voller Augen waren rings herum bei den vieren. $19$ Und
wenn die lebenden Wesen gingen, gingen [auch] die Räder neben
ihnen her; und wenn die lebenden Wesen sich von der Erde
erhoben, erhoben sich [auch] die Räder. $20$ Wohin der Geist
gehen wollte, gingen sie, dahin, wohin der Geist gehen [wollte].
Und die Räder erhoben sich gleichzeitig mit ihnen, denn der
Geist des lebenden Wesens war in den Rädern. $21$ Wenn [jene]
gingen, gingen [auch diese], und wenn [jene] stehen blieben,
dann blieben [auch diese] stehen; und wenn sich [jene] von der
Erde erhoben, [dann] erhoben sich die Räder gleichzeitig mit
ihnen. Denn der Geist des lebenden Wesens war in den Rädern.
$22$ Und über den Häuptern des lebenden Wesens war etwas wie
ein festes Gewölbe, wie der Anblick eines furchteinflöβenden
Kristalls, ausgebreitet oben über ihren Häuptern. $23$ Und
unter dem festen Gewölbe waren ihre Flügel gerade
[ausgebreitet], einer gegen den anderen; und jedes hatte zwei
[Flügel], die ihnen ihre Leiber bedeckten. $24$ Und wenn sie
gingen, hörte ich das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen
groβer Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, das Rauschen
einer Volksmenge, wie das Rauschen eines Heerlagers. Wenn sie
still standen, lieβen sie ihre Flügel sinken. $25$ Und es kam
eine Stimme von [dem Raum] oberhalb des festen Gewölbes, das
über ihren Häuptern war. Wenn sie still standen, lieβen sie ihre
Flügel sinken.
$26$ Und oberhalb des festen Gewölbes, das über ihren Häuptern
war, [befand sich] - wie das Aussehen eines Saphirsteines -
etwas wie ein Thron und auf dem, was wie ein Thron [aussah],
oben auf ihm eine Gestalt, dem Aussehen eines Menschen gleich.
$27$ Und ich sah: Wie der Anblick von glänzendem Metall, wie
das Aussehen von Feuer, das ringsum ein Gehäuse hat, [war es]
von dem Aussehen seiner Hüften an aufwärts; und von dem Aussehen
seiner Hüften an abwärts sah ich [etwas] wie das Aussehen von
Feuer; und ein Glanz war rings um ihn. $28$ Wie das Aussehen
des Bogens, der am Regentag in der Wolke ist, so war das
Aussehen des Glanzes ringsum. Das war das Aussehen des Abbildes
der Herrlichkeit des HERRN. - Und als ich es sah, fiel ich auf
mein Gesicht nieder; und ich hörte die Stimme eines Redenden.
\2\
Hesekiels Berufung zum Propheten für Israel mit von Gott
empfangenem Wort.
$1$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, stelle dich auf deine
Füβe, und ich will mit dir reden! $2$ Und als er zu mir
redete, kam der Geist in mich und stellte mich auf meine Füβe;
und ich hörte den, der zu mir redete. $3$ Und er sprach zu
mir: Menschensohn, ich sende dich zu den empörerischen Söhnen
Israel, [zu Nationen], die sich gegen mich empört haben; sie und
ihre Väter haben mit mir gebrochen bis auf diesen heutigen Tag.
$4$ [Zu] den Söhnen mit frechem Gesicht und hartem Herzen, zu
ihnen sende ich dich; und du sollst zu ihnen sagen: `So spricht
der Herr, HERR! $5$ Und sie, mögen sie hören oder es lassen -
denn sie sind ein widerspenstiges Haus -, sie sollen doch
erkennen, daβ ein Prophet in ihrer Mitte gewesen ist. $6$ Und
du, Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen, und fürchte dich
nicht vor ihren Worten, wenn [auch] Dornen dich umgeben und du
auf Skorpionen sitzt. Vor ihren Worten fürchte dich nicht, und
erschrick nicht vor ihrem Angesicht! Denn ein widerspenstiges
Haus sind sie. $7$ Und du sollst meine Worte zu ihnen reden,
mögen sie hören oder es lassen! Denn widerspenstig sind sie.
$8$ Und du, Menschensohn, höre, was ich zu dir rede! Sei nicht
widerspenstig wie das widerspenstige Haus: Öffne deinen Mund und
iβ, was ich dir gebe! - $9$ Und ich sah: und siehe, eine Hand
war zu mir hin ausgestreckt; und siehe, in ihr [befand sich]
eine Buchrolle. $10$ Und er breitete sie vor mir aus, und sie
war auf der Vorder- und auf der Rückseite beschrieben; und es
waren darauf geschrieben Klagen und Seufzen und Wehgeschrei.
\3\
$1$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, was du findest, iβ! Iβ
diese Rolle, und geh hin, rede zum Haus Israel! $2$ Und ich
öffnete meinen Mund, und er gab mir diese Rolle zu essen. $3$
Und er sprach zu mir: Menschensohn, deinem Bauch gib zu essen,
und deinen Leib fülle mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Und
ich aβ sie, und sie war in meinem Munde süβ wie Honig. Hesekiels
Ausrüstung für seine Aufgabe - Entrückung an seinen Dienstort
und Einsetzung zum Wächter
$4$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, auf, geh hin zum Haus
Israel und rede mit meinen Worten zu ihnen! $5$ Denn nicht zu
einem Volk mit dunkler Sprache und schwieriger Rede bist du
gesandt, [sondern] zum Haus Israel. $6$ Nicht zu vielen
Völkern mit dunkler Sprache und schwieriger Rede, deren Worte du
nicht verstehst. Würde ich dich zu diesen senden, sie würden auf
dich hören. $7$ Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören
wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören. Denn das ganze
Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz. $8$
Siehe, ich habe dein Angesicht hart gemacht genau wie ihr
Angesicht und deine Stirn hart genau wie ihre Stirn; $9$ wie
einen Diamanten, härter als einen Kieselstein, habe ich deine
Stirn gemacht. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem
Angesicht! Denn ein widerspenstiges Haus sind sie. - $10$ Und
er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir
reden werde, nimm in dein Herz auf, und höre [sie] mit deinen
Ohren! $11$ Und [mache dich] auf, geh hin zu den Weggeführten,
zu den Söhnen deines Volkes, rede zu ihnen und sage zu ihnen:
`So spricht der Herr, HERR! Sie mögen hören oder es lassen.
$12$ Und der Geist hob mich empor; und ich hörte hinter mir
den Schall eines starken Getöses, als sich die Herrlichkeit des
HERRN von ihrer Stätte erhob, $13$ und das Rauschen der Flügel
der lebenden Wesen, die einer den anderen berührten, und das
Sausen der Räder, die [sich] gleichzeitig mit ihnen [bewegten],
und den Schall eines starken Getöses. $14$ Und der Geist hob
mich empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin, erbittert
in der Erregung meines Geistes; und die Hand des HERRN war hart
auf mir. $15$ Und ich kam nach Tel-Abib zu den Weggeführten,
die am Fluβ Kebar wohnten; und ich blieb [bei denen], die dort
wohnten; und ich saβ dort sieben Tage betäubt in ihrer Mitte.
#
V. 16-21: Kap. 33,1-20.
#
$16$ Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da geschah das
Wort des HERRN zu mir so: $17$ Menschensohn, ich habe dich für
das Haus Israel zum Wächter gegeben. Und hörst du ein Wort aus
meinem Mund, so sollst du sie von mir verwarnen! $18$ Wenn ich
zu dem Gottlosen spreche: `Du muβt sterben! und du hast ihn
nicht gewarnt und hast nicht geredet, um den Gottlosen vor
seinem gottlosen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten,
dann wird er, der Gottlose, um seiner Schuld willen sterben,
aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. $19$ Du
aber, wenn du den Gottlosen gewarnt hast und er ist von seiner
Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg nicht umgekehrt, dann
wird er um seiner Schuld willen sterben, du aber hast deine
Seele errettet. $20$ Und wenn ein Gerechter von seiner
Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und ich einen Anstoβ vor
ihn lege, dann wird er sterben. Wenn du ihn nicht gewarnt hast,
wird er um seiner Sünde willen sterben, und an seine gerechten
Taten, die er getan hat, wird man nicht [mehr] denken; aber sein
Blut werde ich von deiner Hand fordern. $21$ Du aber, wenn du
ihn, den Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht
sündige, und er hat nicht gesündigt, so wird er leben, weil er
sich hat warnen lassen; du aber, du hast deine Seele errettet.
\3\
Vision Hesekiels: Die Herrlichkeit des HERRN - Vom HERRN
auferlegte Beschränkung.
$22$ Und die Hand des HERRN kam dort über mich, und er sprach
zu mir: Mache dich auf, geh hinaus in das Tal. Und dort will ich
mit dir reden! $23$ Da machte ich mich auf und ging hinaus in
das Tal, und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN wie
die Herrlichkeit, die ich am Fluβ Kebar gesehen hatte; und ich
fiel nieder auf mein Gesicht. $24$ Da kam der Geist in mich
hinein und stellte mich auf meine Füβe. Und er redete mit mir
und sprach zu mir: Geh, schlieβ dich in deinem Haus ein! $25$
Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und
dich damit binden, daβ du nicht in ihre Mitte hinausgehen
kannst. $26$ Und ich werde deine Zunge an deinem Gaumen kleben
lassen, damit du verstummst und für sie nicht mehr jemand bist,
der zurechtweist; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. $27$
Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich deinen Mund öffnen,
und du sollst zu ihnen sagen: `So spricht der Herr, HERR! Wer
hören will, der höre, und wer es läβt, der lasse es! Denn ein
widerspenstiges Haus sind sie.
\4\
Von Gott befohlene Verhaltensweise Hesekiels als Zeichen für die
Belagerung und Schuld Jerusalems.
$1$ Und du, Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein, und lege
ihn vor dich hin, und zeichne darauf eine Stadt, [nämlich]
Jerusalem! $2$ Und verhänge eine Belagerung gegen sie, und
baue Belagerungstürme gegen sie, und schütte gegen sie einen
Belagerungswall auf, und stelle Heerlager gegen sie, und
errichte Sturmböcke gegen sie ringsherum! $3$ Und du, nimm dir
eine eiserne Pfanne, und stelle sie als eine eiserne Wand
zwischen dich und die Stadt! Und richte dein Gesicht gegen sie,
daβ sie in Belagerung sei und du sie belagerst! Das ist ein
Wahrzeichen für das Haus Israel.
$4$ Und du, lege dich auf deine linke Seite, und lege die
Schuld des Hauses Israel auf dich: nach der Anzahl der Tage, die
du auf ihr liegst, [so lange] sollst du ihre Schuld tragen!
$5$ Und ich habe dir die Jahre ihrer Schuld zu einer Anzahl
von Tagen gemacht: 390 Tage. [So lange] sollst du die Schuld des
Hauses Israel tragen. $6$ Und hast du diese [Zeit] vollendet,
so lege dich zum zweiten Mal hin, [nun] auf deine rechte Seite,
und trage die Schuld des Hauses Juda! Vierzig Tage lang, je
einen Tag für ein Jahr, habe ich [sie] dir auferlegt. - $7$
Und gegen die Belagerung Jerusalems richte dein Gesicht und
deinen entblöβten Arm, und du sollst gegen es weissagen! $8$
Und siehe, ich lege dir Stricke an, daβ du dich nicht von einer
Seite auf die andere umdrehen kannst, bis du die Tage deiner
Belagerung vollendet hast.
$9$ Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen
und Hirse und Korn, und tu sie in ein [einziges] Gefäβ! Und
mache dir Brot daraus nach der Zahl der Tage, die du auf deiner
Seite liegst: 390 Tage sollst du davon essen! $10$ Und deine
Nahrung, die du essen wirst, soll nach [genau abgemessenem]
Gewicht sein: zwanzig Schekel für den Tag; von Zeit zu Zeit
sollst du davon essen! $11$ Und Wasser sollst du nach [genau
festgesetztem] Maβ trinken: ein sechstel Hin; von Zeit zu Zeit
sollst du trinken! $12$ Und wie Gerstenbrotfladen sollst du
sie essen, und du sollst sie in Mistfladen aus Menschenkot vor
ihren Augen backen! $13$ Und der HERR sprach: So werden die
Söhne Israel ihr Brot unrein essen unter den Nationen, wohin ich
sie vertreiben werde. $14$ Da sprach ich: Ach, Herr, HERR!
Siehe, meine Seele ist nie unrein gemacht worden, und weder Aas
noch Zerrissenes habe ich gegessen von meiner Jugend an bis
jetzt, und nichts Unreines ist in meinen Mund gekommen. $15$
Und er sprach zu mir: Siehe, ich habe dir Rindermist statt
Menschenkot gestattet; und darauf magst du dein Brot bereiten.
$16$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich zerbreche
den Stab des Brotes in Jerusalem - und sie werden Brot essen
nach [genau abgemessenem] Gewicht und in Angst und Wasser
trinken nach [genau abgemessenem] Maβ und in Entsetzen -, $17$
damit sie an Brot und Wasser Mangel haben und miteinander
verschmachten und in ihrer Schuld dahinschwinden.
\5\
#
V. 1-17: Jer 19,1-13.
#
$1$ Und du, Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert: als
Schermesser sollst du es dir nehmen und damit über deinen Kopf
und über deinen Bart fahren; und nimmt dir Waagschalen und teile
die Haare! $2$ Ein Drittel sollst du mitten in der Stadt mit
Feuer verbrennen, wenn die Tage der Belagerung erfüllt sind; und
ein Drittel sollst du nehmen [und es] rings um sie her mit dem
Schwert schlagen; und ein Drittel sollst du in den Wind streuen!
Denn ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her. $3$ Und du
sollst davon etwas nehmen, wenig an Zahl, und in deine
[Mantel]zipfel binden. $4$ Und von diesen sollst du noch
einmal nehmen und sie mitten ins Feuer werfen und sie mit Feuer
verbrennen! Davon wird ein Feuer ausgehen gegen das ganze Haus
Israel.
\5\
Deutung und Begründung der Gerichtszeichen.
$5$ So spricht der Herr, HERR: Das ist Jerusalem! Mitten unter
die Nationen habe ich es gesetzt, und Länder rings um es her.
$6$ Und es war widerspenstig gegen meine Rechtsbestimmungen,
gottloser als die Nationen, und gegen meine Ordnungen, mehr als
die Länder, die rings um es her sind. Denn meine
Rechtsbestimmungen haben sie verworfen, und in meinen Ordnungen
haben sie nicht gelebt. $7$ Darum, so spricht der Herr, HERR:
Weil ihr getobt habt mehr als die Nationen, die rings um euch
her sind, in meinen Ordnungen nicht gelebt und meine
Rechtsbestimmungen nicht gehalten habt, ja, [selbst] nach den
Rechtsbestimmungen der Nationen, die rings um euch her sind,
nicht gehandelt habt, $8$ darum, so spricht der Herr, HERR:
Siehe [jetzt] will auch ich gegen dich sein, und will
Strafgerichte in deiner Mitte üben vor den Augen der Nationen.
$9$ Und ich will an dir tun, was ich [noch] nie getan habe und
desgleichen ich nicht wieder tun werde, um all deiner Greuel
willen. $10$ Darum werden Väter [ihre] Söhne essen in deiner
Mitte, und Söhne werden ihre Väter essen. Und ich will
Strafgerichte an dir üben und will deinen ganzen Überrest in
alle Winde zerstreuen. $11$ Darum, so wahr ich lebe, spricht
der Herr, HERR: Fürwahr, weil du mein Heiligtum unrein gemacht
hast mit all deinen Scheusalen und mit all deinen Greueln, so
will auch ich [dich] scheren und [deinetwegen] nicht betrübt
sein, und auch ich will kein Mitleid haben. $12$ Ein Drittel
von dir soll an der Pest sterben und in deiner Mitte durch
Hunger umkommen; und ein Drittel soll durchs Schwert fallen
rings um dich her; und ein Drittel werde ich in alle Winde
zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her.
$13$ Und mein Zorn soll sich erfüllen, und meinen Grimm werde
ich an ihnen stillen und Rache nehmen. Und sie werden erkennen,
daβ ich, der HERR, in meinem Eifer geredet habe, wenn ich meinen
Grimm an ihnen erfülle. $14$ Und ich werde dich zur
Trümmerstätte machen und zum Hohn unter den Nationen, die rings
um dich her sind, vor den Augen eines jeden, der vorübergeht.
$15$ Und du wirst [zum] Hohn und [zur] Spottrede sein, [zur]
Warnung und [zum] Grausen für die Nationen, die rings um dich
her sind, wenn ich Strafgerichte an dir übe im Zorn und im Grimm
und mit grimmigen Züchtigungen - ich, der HERR, habe geredet -,
$16$ wenn ich die bösen Pfeile des Hungers gegen sie sende,
die zur Vernichtung sind, die ich sende, um euch zu vernichten,
und [wenn] ich den Hunger über euch häufe und euch den Stab des
Brotes zerbreche $17$ und [wenn] ich Hunger über euch sende
und böse Tiere, daβ sie dich kinderlos machen, und [wenn] Pest
und Blut durch dich hindurchziehen und ich das Schwert über dich
bringe. Ich, der HERR, habe geredet.
\6\
Gerichtsandrohung wegen Götzendienstes und heidnischer Greuel -
Verschonung eines Überrestes.
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Berge Israels, und
weissage gegen sie $3$ und sprich: Berge Israels, hört das
Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr, HERR, zu den Bergen
und zu den Hügeln, zu den Bachrinnen und zu den Tälern: Siehe,
ich, ich bringe das Schwert über euch und werde eure Höhen
zugrunde richten. $4$ Und eure Altäre sollen verwüstet und
eure Räucheraltäre zerbrochen werden. Und ich werde eure
Erschlagenen hinfallen lassen vor euren Götzen; $5$ und die
Leichen der Söhne Israel werde ich vor ihre Götzen hinlegen und
eure Gebeine rings um eure Altäre streuen. $6$ An allen euren
Wohnsitzen sollen die Städte in Trümmern und die Höhen verwüstet
daliegen, damit eure Altäre in Trümmern und wüst daliegen und
eure Götzen zerbrochen seien und verschwinden und eure
Räucheraltäre umgehauen und eure Machwerke ausgelöscht seien.
$7$ Und Erschlagene sollen in eurer Mitte hinfallen. Und ihr
werdet erkennen, daβ ich der HERR bin.
$8$ Doch will ich einen Rest lassen: Wenn ihr solche habt, die
dem Schwert entkommen sind unter den Nationen, wenn ihr in die
Länder zerstreut sein werdet, $9$ dann werden eure Entkommenen
unter den Nationen, wohin sie gefangen weggeführt wurden, sich
an mich erinnern, der ich ihr hurerisches Herz zerbrochen habe,
das von mir abgewichen ist, und ihre Augen, die ihren Götzen
nachhurten. Und sie werden über sich selbst Ekel empfinden wegen
der bösen Taten, die sie begangen haben nach allen ihren
Greueln. $10$ Und sie werden erkennen, daβ ich, der HERR,
nicht umsonst geredet habe, ihnen dieses Unheil anzutun!
$11$ So spricht der Herr, HERR: Schlage in deine Hand, und
stampfe mit deinem Fuβ auf und sprich: Wehe über alle bösen
Greuel des Hauses Israel! Denn durch das Schwert, durch den
Hunger und durch die Pest müssen sie fallen. $12$ Wer fern
ist, wird an der Pest sterben, und wer nahe ist, wird durch das
Schwert fallen, und wer übriggeblieben und bewahrt worden ist,
wird vor Hunger sterben. Und ich vollende meinen Grimm an ihnen.
$13$ Und ihr werdet erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn sich
ihre Erschlagenen mitten unter ihren Götzen befinden, rings um
ihre Altäre her, auf jedem hohen Hügel, auf allen Berggipfeln
und unter jedem grünen Baum und unter jeder dichtbelaubten
Terebinthe, an dem Ort, wo sie allen ihren Götzen wohlgefälligen
Geruch dargebracht haben, $14$ und wenn ich meine Hand gegen
sie ausstrecke und das Land zum Entsetzen und Grausen mache in
all ihren Wohnsitzen von der Wüste [Juda] an bis nach Ribla. Und
sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
\7\
Ankündigung des endgültigen Gerichts mit seinen Schrecken.
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$ Und du,
Menschensohn, [sage]: So spricht der Herr, HERR, zum Land
Israel: Ein Ende kommt, [es kommt] das Ende über die vier Ecken
des Landes. $3$ Jetzt [kommt] das Ende über dich, und ich
lasse meinen Zorn gegen dich los und richte dich nach deinen
Wegen; und alle deine Greuel bringe ich über dich. $4$ Ich
werde deinetwegen nicht betrübt sein und werde kein Mitleid
haben; sondern deine Wege will ich über dich bringen, und deine
Greuel sollen sich in deiner Mitte auswirken. Und ihr werdet
erkennen, daβ ich der HERR bin.
$5$ So spricht der Herr, HERR: Unheil über Unheil, siehe, es
kommt! $6$ Ein Ende kommt; es kommt das Ende, es erwacht gegen
dich; siehe, es kommt! $7$ Es kommt die Wende über dich,
Bewohner des Landes. Es kommt die Zeit, nahe ist der Tag:
Bestürzung und nicht Jauchzen auf den Bergen! $8$ Jetzt werde
ich bald meinen Grimm über dich ausgieβen und vollende meinen
Zorn an dir und richte dich nach deinen Wegen; und alle deine
Greuel bringe ich über dich. $9$ Und ich werde [deinetwegen]
nicht betrübt sein und werde kein Mitleid haben. Nach deinen
Wegen werde ich es über dich bringen, und deine Greuel sollen
sich in deiner Mitte auswirken. Und ihr werdet erkennen, daβ
ich, der HERR, einer bin, der schlägt.
$10$ Siehe, der Tag! Siehe, er kommt! Die Wende kommt hervor.
Es blüht die Rute, es sproβt der Übermut; $11$ die Gewalttat
erhebt sich zur Rute der Gottlosigkeit. Nichts von ihnen [wird
bleiben], nichts von ihrem Prunk und nichts von ihrem Lärmen und
nichts Herrliches an ihnen. $12$ Die Zeit kommt, der Tag
trifft ein. Der Käufer freue sich nicht, und der Verkäufer sei
nicht traurig! Denn Zornglut [kommt] über seinen ganzen Prunk.
$13$ Denn der Verkäufer wird nicht zum Verkaufen zurückkehren,
auch wenn es noch am Leben ist; denn die Zornglut gegen all
ihren Prunk wird sich nicht wenden. Und wegen seiner Schuld wird
niemand sein Leben festhalten können . $14$ Man stöβt ins Horn
und macht alles bereit, aber niemand zieht in den Kampf; denn
meine Zornglut [kommt] über seinen ganzen Prunk. $15$ Das
Schwert ist drauβen und die Pest und der Hunger drinnen. Wer auf
dem Feld ist, wird durchs Schwert sterben; und wer in der Stadt
ist, den werden Hunger und Pest fressen. $16$ Und wenn
Entkommene von ihnen entkommen, dann werden sie auf den Bergen
sein wie Tauben der Täler; sie alle stöhnen, jeder wegen seiner
Schuld. $17$ Alle Hände werden erschlaffen, und alle Knie
werden von Wasser triefen. $18$ Und sie werden sich Sacktuch
umgürten, und Schauder wird sie bedecken; auf allen Gesichtern
wird Beschämung sein und auf all ihren Häuptern Kahlheit. $19$
Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird
als Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht
erretten können am Tag des Grimms des HERRN. Ihre Gier werden
sie [damit] nicht sättigen und ihren Bauch [davon] nicht füllen.
Denn es ist ein Anstoβ zu ihrer Schuld geworden. $20$ Und die
Zierde seines Schmuckes, zum Hochmut hat man sie gebraucht, und
ihre Greuelbilder, ihre Scheusale, haben sie daraus verfertigt;
darum habe ich es ihnen zum Unflat gemacht. $21$ Und ich gebe
es in die Hand der Fremden zur Plünderung hin und den Gottlosen
der Erde zur Beute, daβ sie es entweihen. $22$ Und ich werde
mein Angesicht von ihnen abwenden, daβ sie mein Kleinod
entweihen; und Räuber werden in es eindringen und es entweihen.
$23$ Verfertige die Kette! Denn das Land ist voller Blutschuld
und die Stadt voller Gewalttat. $24$ Und ich lasse die
schlimmsten der Nationen kommen, daβ sie ihre Häuser in Besitz
nehmen. Und ich mache dem Hochmut ihrer Stärke ein Ende, daβ
ihre Heiligtümer entweiht werden. $25$ Schrecken kommt; und
sie suchen Frieden, doch da ist keiner. $26$ Unheil über
Unheil kommt, und Nachricht über Nachricht trifft ein. Und man
sucht vom Propheten Gesichte; aber Weisung geht dem Priester
verloren und Rat den Ältesten. $27$ Der König wird trauern,
und der Fürst wird sich in Entsetzen kleiden, und die Hände des
Volkes des Landes werden zittern. Nach ihren Wegen will ich mit
ihnen handeln, und mit ihren [eigenen] Rechtsbestimmungen will
ich sie richten, und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
\8\
Vision Hesekiels: Versetzung nach Jerusalem - Greuel des
Götzendienstes im Tempel und im Land.
$1$ Und es geschah im sechsten Jahr, im sechsten [Monat], am
Fünften des Monats: Ich saβ in meinem Haus, und die Ältesten von
Juda saβen vor mir, und dort fiel die Hand des Herrn, HERRN, auf
mich. $2$ Und ich sah: und siehe, eine Gestalt mit dem
Aussehen eines Mannes: von seinen Hüften an abwärts Feuer; und
von seinen Hüften an aufwärts wie das Aussehen eines Glanzes,
wie der Anblick von glänzendem Metall. $3$ Und er streckte
etwas wie eine Hand aus und nahm mich beim Haarschopf meines
Kopfes. Und der Geist hob mich zwischen Erde und Himmel empor
und brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem, an den
Eingang des Tores des inneren [Vorhofs], das nach Norden weist,
wo der Standort des Götzenbildes der Eifersucht war, das zur
Eifersucht reizt. $4$ Und siehe, dort war die Herrlichkeit des
Gottes Israels, wie die Erscheinung, die ich im Tal gesehen
hatte. $5$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, erhebe doch
deine Augen nach Norden! Da erhob ich meine Augen nach Norden,
und siehe, nördlich vom Tor war ein Altar, das Götzenbild der
Eifersucht selbst [stand] am Eingang. $6$ Und er sprach zu
mir: Menschensohn, siehst du, was sie tun? Groβe Greuel sind es,
die das Haus Israel hier verübt, damit ich mich von meinem
Heiligtum entferne. Aber du sollst noch gröβere Greuel sehen.
$7$ Und er brachte mich an den Eingang des Vorhofs; und ich
sah: und siehe, ein Loch war in der Wand. $8$ Und er sprach zu
mir: Menschensohn, durchbrich doch die Wand! Da durchbrach ich
die Wand; und siehe, da war eine Tür. $9$ Und er sprach zu
mir: Geh hinein und sieh die schlimmen Greuel, die sie hier
verüben! $10$ Und ich ging hinein und sah, und siehe, da waren
allerlei Abbilder von Kriechtieren und Vieh: Abscheuliches und
allerlei Götzen des Hauses Israel ringsherum auf der Wand als
Ritzzeichnung [zu sehen]. $11$ Und siebzig Männer von den
Ältesten des Hauses Israel standen davor, und Jaasanja, der Sohn
Schafans, stand mitten unter ihnen; und jeder hatte sein
Räucherfaβ in seiner Hand; und der Duft einer Weihrauchwolke
stieg empor. $12$ Und er sprach zu mir: Hast du gesehen,
Menschensohn, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern
tun, jeder in seinen Bilderkammern? Denn sie sagen: `Der HERR
sieht uns nicht, der HERR hat das Land verlassen. $13$ Und er
sprach zu mir: Du sollst noch gröβere Greuel sehen, die sie
verüben. - $14$ Und er brachte mich an den Eingang des Tores
am Haus des HERRN, das nach Norden [weist]; und siehe, dort
saβen Frauen, die den Tammus beweinten. $15$ Und er sprach zu
mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Du sollst noch mehr, [noch]
gröβere Greuel sehen als diese. - $16$ Und er brachte mich in
den inneren Vorhof des Hauses des HERRN; und siehe, am Eingang
des Tempels des HERRN, zwischen der Vorhalle und dem Altar,
[standen] etwa 25 Männer, ihre Rücken gegen den Tempel des HERRN
und ihre Gesichter nach Osten [gerichtet]; und sie warfen sich
nach Osten hin anbetend vor der Sonne nieder. $17$ Und er
sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Ist es dem Haus
Juda zu wenig, die Greuel zu verüben, die sie hier verüben -
denn sie haben das Land mit Gewalttat erfüllt -, daβ sie mich
immer wieder reizen? Denn siehe, sie halten die Ranke an meine
Nase. $18$ So will auch ich handeln im Grimm, ich werde
[ihretwegen] nicht betrübt sein und werde kein Mitleid haben.
Und rufen sie auch vor meinen Ohren mit lauter Stimme, so werde
ich sie doch nicht erhören.
\9\
Schonung der Frommen und Tötung der Gottlosen in Jerusalem -
Hesekiels vergebliche Fürbitte.
$1$ Und er rief vor meinen Ohren mit lauter Stimme und sprach:
Nahegekommen sind die Heimsuchungen der Stadt. Jeder habe sein
Werkzeug der Zerstörung in seiner Hand! $2$ Und siehe, sechs
Männer kamen aus der Richtung vom oberen Tor, das nach Norden
gewandt ist, jeder mit seinem Werkzeug zum Zerschlagen in seiner
Hand; und ein Mann war in ihrer Mitte, mit Leinen bekleidet, mit
dem Schreibzeug eines Schreibers an seiner Hüfte; und sie kamen
und stellten sich neben den bronzenen Altar.
$3$ Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem
Cherub, über dem sie war, zu der Schwelle des Hauses hin. Und er
rief dem mit Leinen bekleideten Mann zu, der das Schreibzeug
eines Schreibers an seiner Hüfte hatte, $4$ und der HERR
sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch
Jerusalem, und zeichne ein Kennzeichen an die Stirnen der
Männer, die seufzen und stöhnen über all die Greuel, die in
ihrer Mitte geschehen! $5$ Und zu jenen sprach er vor meinen
Ohren: Geht hinter ihm her durch die Stadt, und schlagt zu; ihr
sollt [ihretwegen] nicht betrübt sein und sollt kein Mitleid
haben! $6$ Greise, junge Männer und Jungfrauen, Kinder und
Frauen erschlagt [bis] zur [vollständigen] Vernichtung, aber
niemandem, an dem das Kennzeichen ist, dürft ihr euch nähern!
Bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen! Da fingen sie bei den
Männern an, [nämlich bei] den Ältesten, die vor dem Haus waren.
$7$ Und er sprach zu ihnen: Macht das Haus unrein und füllt
die Vorhöfe mit Erschlagenen; geht hinaus! Und sie gingen hinaus
und erschlugen in der Stadt. $8$ Und es geschah, als sie
erschlugen und ich [allein] übrigblieb, da fiel ich nieder auf
mein Gesicht und schrie und sagte: Ach, Herr, HERR! Willst du
den ganzen Überrest Israels vernichten, indem du deinen Grimm
über Jerusalem ausgieβt? $9$ Da sprach er zu mir: Die Schuld
des Hauses Israel und Juda ist über die Maβen groβ, und das Land
ist mit Gewalttat erfüllt, und die Stadt ist voller Beugung [des
Rechts]. Denn sie sagen: Der HERR hat das Land verlassen, und
der HERR sieht [uns] nicht. $10$ So auch ich - ich werde nicht
betrübt sein und werde kein Mitleid haben; ihren Weg bringe ich
auf ihren Kopf. $11$ Und siehe, der mit Leinen bekleidete
Mann, der das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte, brachte Antwort
und sprach: Ich habe getan, wie du mir befohlen hast.
Vision Hesekiels: Befehl zum Verbrennen Jerusalems - Nochmalige
Beschreibung der Herrlichkeit des HERRN, die den Tempel verläβt.
\10\
#
V. Kap. 1,1-28.
#
$1$ Und ich sah: Und siehe, auf dem festen Gewölbe, das über
dem Haupt der Cherubim war, [befand sich] einem Saphirstein
gleich etwas, das aussah wie ein Thron, der über ihnen sichtbar
wurde. $2$ Und er sprach zu dem mit Leinen bekleideten Mann,
und er sagte: Geh hinein zu [der Stelle] zwischen dem Räderwerk,
zu [der Stelle] unterhalb des Cherubs, und fülle deine Hände mit
Feuerkohlen von [der Stelle] zwischen den Cherubim, und streue
sie über die Stadt hin! Da ging er vor meinen Augen hinein.
$3$ Die Cherubim aber standen zur rechten Seite des Hauses,
als der Mann hineinging; und die Wolke erfüllte den inneren
Vorhof. $4$ Da erhob sich die Herrlichkeit des HERRN von dem
Cherub weg auf die Schwelle des Hauses; und das Haus wurde von
der Wolke erfüllt, und der Vorhof war voll von dem Glanz der
Herrlichkeit des HERRN. $5$ Und das Rauschen der Flügel der
Cherubim wurde bis zum äuβeren Vorhof gehört wie die Stimme
Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet. $6$ Und es geschah,
als er dem mit Leinen bekleideten Mann befahl: Nimm Feuer von
[der Stelle] zwischen dem Räderwerk, von [der Stelle] zwischen
den Cherubim weg!, da ging er hinein und trat neben das Rad.
$7$ Und der Cherub streckte seine Hand aus zwischen den
Cherubim hervor nach dem Feuer, das zwischen den Cherubim war,
und hob es auf und gab es in die Hände dessen, der mit Leinen
bekleidet war; der nahm es und ging hinaus. $8$ Und es
erschien an den Cherubim unter ihren Flügeln etwas wie eine
Menschenhand. $9$ Und ich sah: Und siehe, vier Räder waren
neben den Cherubim, je ein Rad neben je einem Cherub. Und das
Aussehen der Räder war wie der Anblick eines Türkis-Steines;
$10$ und ihr Aussehen: Die vier hatten ein und dieselbe
Gestalt, wie wenn ein Rad mitten im [anderen] Rad wäre. $11$
Wenn sie gingen, [dann] gingen sie nach ihren vier Seiten hin:
sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen; denn an den Ort,
wohin das Vorderste sich wandte, folgten sie ihm; sie wandten
sich nicht um, wenn sie gingen. $12$ Und ihr ganzer Leib und
ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel und die Räder waren
voller Augen ringsum bei [allen] vieren, [nämlich] ihren Rädern.
$13$ Die Räder, sie wurden vor meinen Ohren `Galgal genannt.
$14$ Vier Gesichter hatte jedes. Das Gesicht des ersten war
das Gesicht eines Cherubs, und das Gesicht des zweiten war das
Gesicht eines Menschen und des dritten das Gesicht eines Löwen
und des vierten das Gesicht eines Adlers. $15$ Und die
Cherubim hoben sich empor. Das war das lebende Wesen, das ich am
Fluβ Kebar gesehen hatte. $16$ Und wenn die Cherubim gingen,
[dann] gingen die Räder neben ihnen; und wenn die Cherubim ihre
Flügel erhoben, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten
sich auch sie, die Räder, nicht von ihrer Seite. $17$ Wenn
sie stehen blieben, blieben [auch] die Räder stehen; und wenn
sie sich emporhoben, hoben sich die Räder mit ihnen empor. Denn
der Geist des lebenden Wesens war in ihnen.
$18$ Und die Herrlichkeit des HERRN verlieβ die Schwelle des
Hauses und stellte sich über die Cherubim. $19$ Und die
Cherubim erhoben ihre Flügel und hoben sich vor meinen Augen von
der Erde empor, als sie hinauszogen; und die Räder [erhoben
sich] gleichzeitig mit ihnen. Und sie stellte sich an den
Eingang des östlichen Tores des Hauses des HERRN, und die
Herrlichkeit des Gottes Israel war oben über ihnen. $20$ Das
war das lebende Wesen, das ich unter dem Gott Israels am Fluβ
Kebar gesehen hatte; und ich erkannte, daβ es Cherubim waren.
$21$ Jeder hatte vier Gesichter, und jeder hatte vier Flügel,
und etwas wie Menschenhände war unter ihren Flügeln. $22$ Und
die Gestalt ihrer Gesichter war die jener Gesichter, die ich am
Fluβ Kebar gesehen hatte, ihr Aussehen und sie selbst. Sie
gingen ein jeder gerade vor sich hin.
\11\
Vision Hesekiels: Gericht über die Fürsten Judas - Heimkehr und
Erneuerung des Volkes.
$1$ Und der Geist hob mich empor und brachte mich zum
östlichen Tor des Hauses des HERRN, das nach Osten weist. Und
siehe, am Eingang des Tores waren 25 Männer; und ich sah in
ihrer Mitte Jaasanja, den Sohn Asurs, und Pelatja, den Sohn
Benajas, die Obersten des Volkes. $2$ Und er sprach zu mir:
Menschensohn, das sind die Männer, die Unheil ersinnen und bösen
Rat erteilen in dieser Stadt, $3$ die sagen: `Es ist nicht an
der Zeit, Häuser zu bauen; sie ist der Topf, und wir sind das
Fleisch. $4$ Darum weissage über sie! Weissage, Menschensohn!
- $5$ Und der Geist des HERRN fiel auf mich und sprach zu
mir: Sage: So spricht der HERR: So redet ihr, Haus Israel; und
was in eurem Geist aufsteigt, ich kenne es. $6$ Ihr habt eure
Erschlagenen zahlreich gemacht in dieser Stadt und ihre Straβen
mit Erschlagenen gefüllt. $7$ Darum, so spricht der Herr,
HERR: Eure Erschlagenen, die ihr in ihrer Mitte hingestreckt
habt, die sind das Fleisch, und sie ist der Topf; euch aber
werde ich aus ihrer Mitte hinausführen. $8$ Ihr fürchtet das
Schwert! So werde ich das Schwert über euch bringen, spricht der
Herr, HERR. $9$ Und ich führe euch aus ihrer Mitte hinaus und
gebe euch in die Hand von Fremden und übe Strafgerichte an euch.
$10$ Durch das Schwert sollt ihr fallen; an der Grenze
Israels werde ich euch richten. Und ihr werdet erkennen, daβ ich
der HERR bin. $11$ Sie wird euch nicht zum Topf werden, so
daβ ihr in ihrer Mitte zum Fleisch würdet; [sondern] an der
Grenze Israels werde ich euch richten. $12$ Und ihr werdet
erkennen, daβ ich der HERR bin, ich, in dessen Ordnungen ihr
nicht gelebt und dessen Rechtsbestimmungen ihr nicht befolgt
habt; sondern ihr habt nach den Rechtsbestimmungen der Nationen
gehandelt, die rings um euch her sind. - $13$ Und es geschah,
als ich weissagte, da starb Pelatja, der Sohn Benajas. Und ich
fiel nieder auf mein Gesicht und schrie mit lauter Stimme und
sprach: Ach, Herr, HERR, willst du mit dem Überrest Israels ein
Ende machen?
$14$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $15$
Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder, die Männer deiner
Verwandtschaft, [sind es] und das ganze Haus Israel insgesamt,
zu denen die Bewohner von Jerusalem sagen: Sie sind fern von dem
HERRN; uns ist dieses Land zum Besitz gegeben! $16$ Darum
sage: So spricht der Herr, HERR: Ja, ich habe sie fern unter den
Nationen sein lassen, ja, ich habe sie in die Länder zerstreut
und bin ihnen [nur] wenig zum Heiligtum geworden in den Ländern,
wohin sie gekommen sind. $17$ Darum sage: So spricht der
Herr, HERR: Ich werde euch aus den Völkern sammeln und euch aus
den Ländern zusammenbringen, in die ihr zerstreut worden seid,
und werde euch das Land Israel geben. $18$ Und sie werden
dorthin kommen und alle seine Scheusale und alle seine Greuel
daraus entfernen. $19$ Und ich werde ihnen ein Herz geben und
werde einen neuen Geist in ihr Inneres geben, und ich werde das
steinerne Herz aus ihrem Fleisch entfernen und ihnen ein
fleischernes Herz geben, $20$ damit sie in meinen Ordnungen
leben und meine Rechtsbestimmungen bewahren und sie befolgen.
Und sie werden mir zum Volk, und ich werde ihnen zum Gott sein.
$21$ Jene aber - ihr Herz folgt ihren Scheusalen und ihren
Greueln nach -, ihren Weg bringe ich auf ihren Kopf, spricht der
Herr, HERR.
$22$ Und die Cherubim erhoben ihre Flügel, und die Räder
[bewegten sich] gleichzeitig mit ihnen; und die Herrlichkeit des
Gottes Israels war oben über ihnen. $23$ Und die Herrlichkeit
des HERRN stieg auf, mitten aus der Stadt hinweg, und stellte
sich auf den Berg, der im Osten der Stadt ist. $24$ Und der
Geist hob mich empor und brachte mich im Gesicht durch den Geist
Gottes zu den Weggeführten nach Chaldäa; und das Gesicht, das
ich gesehen hatte, hob sich von mir weg. $25$ Und ich redete
zu den Weggeführten alle Worte des HERRN, die er mich hatte
sehen lassen.
\12\
Ankündigung der Wegführung - Sinnbildliche Handlungen Hesekiels
als Symbol für Gefangenschaft und Belagerungsnot.
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, du wohnst mitten in dem widerspenstigen Haus, [bei
solchen], die Augen haben zu sehen und [doch] nicht sehen, die
Ohren haben zu hören und [doch] nicht hören; denn ein
widerspenstiges Haus sind sie. $3$ Und du, Menschensohn, mach
dir Gepäck zur Verbannung [zurecht] und zieh bei Tage vor ihren
Augen in die Verbannung aus! Und du sollst vor ihren Augen von
deinem Ort zu einem anderen Ort in die Verbannung ausziehen!
Vielleicht sehen sie es; denn ein widerspenstiges Haus sind sie.
$4$ Und trage dein Gepäck wie Gepäck zur Verbannung bei Tage
vor ihren Augen hinaus! Und du, ziehe am Abend vor ihren Augen
aus, wie man auszieht, um in die Verbannung zu gehen! $5$ Vor
ihren Augen durchbrich dir die Mauer, und trage [dein Gepäck]
dadurch hinaus! $6$ Vor ihren Augen nimm es auf die Schulter,
in Finsternis trage es hinaus! Du sollst dein Gesicht verhüllen,
damit du das Land nicht siehst! Denn zu einem Wahrzeichen habe
ich dich für das Haus Israel gemacht. - $7$ Da tat ich so,
wie mir befohlen war. Mein Gepäck trug ich wie Gepäck zur
Verbannung bei Tage hinaus, und am Abend durchbrach ich mir die
Mauer mit der Hand. In Finsternis trug ich es hinaus, ich nahm
es vor ihren Augen auf die Schulter. - $8$ Und das Wort des
HERRN geschah zu mir am Morgen: $9$ Menschensohn, hat nicht
das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir gesagt: Was
tust du? $10$ Sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Den
Fürsten in Jerusalem [betrifft] dieser Ausspruch und das ganze
Haus Israel, in dessen Mitte sie sind. $11$ Sprich: Ich bin
ein Wahrzeichen für euch. Wie ich getan habe, so soll ihnen
getan werden: in die Verbannung, in die Gefangenschaft werden
sie gehen. $12$ Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird
[sein Gepäck] in der Finsternis auf die Schulter nehmen und
ausziehen. Sie werden die Mauer durchbrechen, um es durch sie
hinauszutragen. Er wird sein Gesicht verhüllen, weil er selbst
mit [seinen] Augen das Land nicht sehen will. $13$ Und ich
spanne mein Fangnetz über ihn aus, und in meinem Jagdnetz wird
er gefangen; und ich bringe ihn nach Babel, ins Land der
Chaldäer, aber sehen wird er es nicht; und er wird dort sterben.
$14$ Und alle die um ihn her sind, seine Helfer und alle
seine Scharen, will ich in alle Winde zerstreuen; und hinter
ihnen her werde ich das Schwert ziehen. $15$ Und sie werden
erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Nationen
versprenge und sie in die Länder zerstreue. $16$ Und ich
werde von ihnen einige Leute übriglassen vom Schwert, vom Hunger
und von der Pest, damit sie alle ihre Greuel erzählen unter den
Nationen, zu denen sie kommen. Dann werden sie erkennen, daβ ich
der HERR bin.
$17$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $18$
Menschensohn, dein Brot sollst du mit Beben essen, und dein
Wasser mit Zittern und in Angst trinken! $19$ Und du sollst
zum Volk des Landes sagen: So spricht der Herr, HERR, von den
Bewohnern Jerusalems im Land Israel: Ihr Brot werden sie in
Angst essen und ihr Wasser mit Entsetzen trinken, weil ihr Land
öde daliegt, ohne seine Fülle, wegen der Gewalttat all derer,
die in ihm wohnen. $20$ Und die bewohnten Städte werden in
Trümmern liegen und das Land wird eine Einöde werden. Dann
werdet ihr erkennen, daβ ich der HERR bin.
\12\
Drohworte an die Verächter von Weissagungen.
#
V. 21-25: Jer 23,33-40.
#
$21$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $22$
Menschensohn, was ist das für ein Sprichwort, das ihr im Land
Israel habt, indem ihr sagt: `Die Tage ziehen sich in die Länge,
und jedes Gesicht geht verloren? $23$ Darum sage zu ihnen: So
spricht der Herr, HERR: Ich will diesem Sprichwort ein Ende
machen, und man soll es nicht mehr als Sprichwort gebrauchen in
Israel. Sondern rede zu ihnen: Nahe herbeigekommen sind die Tage
und das Wort eines jeden Gesichts. $24$ Denn es wird nicht
länger irgendein nichtiges Gesicht oder irgendeine
schmeichlerische Wahrsagung geben inmitten des Hauses Israel.
$25$ Denn ich, der HERR, ich rede; das Wort, das ich rede,
wird auch geschehen, es wird sich nicht länger hinziehen. Denn
in euren Tagen, widerspenstiges Haus, rede ich ein Wort und tue
es auch, spricht der Herr, HERR.
$26$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $27$
Menschensohn, siehe, das Haus Israel sagt: Das Gesicht, das der
schaut, [geht] auf viel [spätere] Tage [hinaus]; und auf ferne
Zeiten hin weissagt er. $28$ Darum sage zu ihnen: So spricht
der Herr, HERR: Es wird sich nicht länger irgendeines meiner
Worte hinziehen; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen,
spricht der Herr, HERR.
\13\
Strafreden gegen falsche Propheten und Prophetinnen.
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, weissage über die Propheten Israels, die da
weissagen, und sage zu denen, [die] aus ihrem [eigenen] Herzen
[weissagen]: Hört das Wort des HERRN!
#
V. 3-16: Jer 23,9-32.
#
$3$ So spricht der Herr, HERR: Wehe den törichten Propheten,
die ihrem [eigenen] Geist nachgehen und dem, was sie nicht
gesehen haben! $4$ Wie Füchse in den Trümmerstätten sind
deine Propheten geworden, Israel. $5$ In die Risse seid ihr
nicht getreten, und die Mauer habt ihr nicht vermauert um das
Haus Israel her, um standzuhalten im Kampf am Tag des HERRN.
$6$ Sie schauen Nichtiges und Lügenwahrsagung, die da sagen:
`Ausspruch des HERRN, obwohl der HERR sie nicht gesandt hat; und
[dabei] erwarten sie, daβ er [ihr] Wort eintreffen läβt. $7$
Habt ihr [da] nicht ein nichtiges Gesicht geschaut, und habt ihr
nicht Lügenwahrsagung gesprochen, als ihr sagtet: `Ausspruch des
HERRN, wo ich doch nicht geredet habe? $8$ Darum, so spricht
der Herr, HERR: Weil ihr Nichtiges redet und Lüge schaut, darum,
siehe, will ich an euch, ist der Ausspruch des Herrn, HERRN.
$9$ Und ich werde meine Hand gegen die Propheten ausstrecken,
die Nichtiges schauen und Lüge wahrsagen. Im Kreis meines Volkes
sollen sie nicht sein, und im Verzeichnis des Hauses Israel
werden sie nicht aufgeschrieben sein, und in das Land Israel
werden sie nicht kommen. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der
Herr, HERR, bin.
$10$ Deshalb, ja deshalb, weil sie mein Volk irreführen und
sagen: Friede! obwohl kein Friede da ist - und baut es eine
Wand, siehe, sie bestreichen sie mit Tünche -, $11$ sage zu
den Tünchestreichern: Sie soll fallen! Es kommt ein
überschwemmender Regen. Und ihr Hagelsteine, ihr werdet fallen,
und ein Sturmwind wird [sie] spalten; $12$ und siehe, die
Mauer fällt. Wird man euch nicht sagen: Wo ist das Getünchte,
das ihr getüncht habt? - $13$ Darum, so spricht der Herr,
HERR: So lasse ich einen Sturmwind losbrechen in meinem Grimm,
und ein überschwemmender Regen wird durch meinen Zorn kommen und
Hagelsteine durch [meinen] Grimm zur Vernichtung. $14$ Und
ich breche die Mauer ab, die ihr mit Tünche bestrichen habt, und
lasse sie zu Boden stürzen, daβ ihr Grund bloβgelegt wird; und
sie soll fallen, und ihr werdet in ihrer Mitte umkommen. Und ihr
werdet erkennen, daβ ich der HERR bin. $15$ Und so werde ich
meinen Grimm vollenden an der Mauer und an denen, die sie mit
Tünche bestreichen. Und ich werde zu euch sagen: Die Mauer gibt
es nicht [mehr], und die, die sie tünchten, gibt es nicht
[mehr], $16$ die Propheten Israels, die über Jerusalem
weissagen und für es Gesichte des Friedens schauen, obwohl kein
Friede da ist, spricht der Herr, HERR.
$17$ Und du, Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die
Töchter deines Volkes, die aus ihrem [eigenen] Herzen weissagen.
Und weissage gegen sie $18$ und sage: So spricht der Herr,
HERR: Wehe denen, die Binden zusammennähen für alle Handgelenke
und Kopfhüllen machen für Köpfe jedes Wuchses, um Seelen zu
fangen! Seelen wollt ihr fangen bei meinem Volk und [andere]
Seelen für euch [selbst] am Leben erhalten? $19$ Und ihr
entweiht mich bei meinem Volk für [einige] Hände voll Gerste und
für [einige] Bissen Brot, indem ihr Seelen tötet, die nicht
sterben sollten, und Seelen am Leben erhaltet, die nicht leben
sollten; indem ihr mein Volk anlügt, das auf Lügen hört! -
$20$ Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an
eure Binden, in denen ihr die Seelen wie Vögel fangt, und will
sie von euren Armen wegreiβen. Und ich lasse die Seelen los, die
ihr fangt, die Seelen, daβ sie wegfliegen. $21$ Und ich reiβe
eure Kopfhüllen weg und rette mein Volk aus eurer Hand, damit
sie in eurer Hand nicht mehr zur Jagdbeute werden. Und ihr
werdet erkennen, daβ ich der HERR bin. $22$ Weil ihr das Herz
des Gerechten [mit] Lüge verzagt macht, obwohl ich ihm doch
keinen Schmerz zugefügt habe, und weil ihr die Hände des
Gottlosen stärkt, damit er nicht von seinem bösen Weg umkehrt,
sich am Leben zu erhalten, $23$ darum sollt ihr nicht [mehr]
Nichtiges schauen und nicht länger Wahrsagerei treiben. Und ich
werde mein Volk aus eurer Hand erretten, und ihr werdet
erkennen, daβ ich der HERR bin.
\14\
Keine Antwort Gottes auf Fragen der Götzendiener.
$1$ Und es kamen Männer von den Ältesten Israels zu mir, und
sie setzten sich vor mir nieder. $2$ Und das Wort des HERRN
geschah zu mir so: $3$ Menschensohn, diese Männer haben ihre
Götzen in ihrem Herzen aufkommen lassen und den Anstoβ zu ihrer
Schuld vor ihr Gesicht gestellt. Sollte ich mich da etwa von
ihnen befragen lassen? $4$ Darum rede mit ihnen und sage zu
ihnen: So spricht der Herr, HERR: Jedermann vom Haus Israel, der
seine Götzen in seinem Herzen aufkommen läβt und den Anstoβ zu
seiner Schuld vor seinem Gesicht aufrichtet und [dann] zum
Propheten kommt - ich, der HERR, ich selbst, lasse mich für ihn
zu einer Antwort bewegen, gemäβ der Menge seiner Götzen, $5$
damit ich das Haus Israel an seinem Herzen fasse, weil sie sich
allesamt um ihrer Götzen willen von mir abgewandt haben. -
$6$ Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR:
Kehrt um, und wendet euch ab von euren Götzen, und von allen
euren Greueln wendet euer Gesicht ab! $7$ Denn jedermann vom
Haus Israel und von den Fremden, die sich in Israel aufhalten,
der sich von mir trennt und seine Götzen in seinem Herzen
aufkommen läβt und den Anstoβ zu seiner Schuld vor seinem
Gesicht aufrichtet und [dann] zum Propheten kommt, um mich für
sich zu befragen - ich, der HERR, ich selbst, lasse mich für ihn
zu einer Antwort bewegen. $8$ Und ich richte mein Angesicht
gegen einen solchen Mann und mache ihn zu einem Denkzeichen und
zu Sprichwörtern und rotte ihn aus der Mitte meines Volkes aus.
Und ihr werdet erkennen, daβ ich der HERR bin. - $9$ Wenn
aber der Prophet sich verleiten läβt und ein Wort redet, dann
verleite ich, der HERR, diesen Propheten; und ich werde meine
Hand gegen ihn ausstrecken und ihn aus der Mitte meines Volkes
Israel austilgen. $10$ So sollen sie [beide] ihre Schuld
tragen; wie die Schuld des Fragenden, so wird die Schuld des
Propheten sein, $11$ damit das Haus Israel nicht mehr von mir
abirre und sie sich nicht mehr mit all ihren Vergehen unrein
machen. Und sie werden mir zum Volk, und ich selbst werde ihnen
zum Gott sein, spricht der Herr, HERR.
\14\
Begründung für die Schonung eines Teiles des gottlosen Volkes.
$12$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $13$
Menschensohn, wenn ein Land gegen mich sündigt, indem es Untreue
begeht, und ich meine Hand gegen es ausstrecke und ihm den Stab
des Brotes zerbreche und Hunger hinein sende und aus ihm
Menschen und Vieh ausrotte - $14$ und diese drei Männer wären
in seiner Mitte: Noah, Daniel und Hiob -, es würde um ihrer
Gerechtigkeit willen [nur] ihre eigene Seele gerettet werden,
spricht der Herr, HERR. $15$ Oder [wenn] ich böse Tiere das
Land durchstreifen lasse, so daβ sie es entvölkern und es eine
Öde wird, weil wegen der Tiere niemand hindurchzieht - $16$
[wären] diese drei Männer in seiner Mitte, so wahr ich lebe,
spricht der Herr, HERR, sie würden weder Söhne noch Töchter
retten; sie allein würden gerettet, das Land aber würde eine Öde
werden. $17$ Oder [wenn] ich das Schwert über jenes Land
kommen lasse und spreche: Schwert, fahre durch das Land! und aus
ihm Menschen und Vieh ausrotte - $18$ und diese drei Männer
wären in seiner Mitte -, so wahr ich lebe, spricht der Herr,
HERR, sie würden weder Söhne noch Töchter retten; sondern sie
allein würden gerettet werden. $19$ Oder [wenn] ich die Pest
in jenes Land sende und meinen Grimm in Blut über es ausgieβe,
um Menschen und Vieh darin auszurotten - $20$ und Noah,
Daniel und Hiob wären in seiner Mitte -, so wahr ich lebe,
spricht der Herr, HERR, sie würden weder Sohn noch Tochter
retten; sie würden um ihrer Gerechtigkeit willen [nur] ihre
[eigene] Seele retten.
$21$ Denn so spricht der Herr, HERR: Ja, wenn ich nun meine
vier bösen Gerichte, Schwert und Hunger und böse Tiere und die
Pest, gegen Jerusalem entsende, um aus ihm Menschen und Vieh
auszurotten! $22$ Doch siehe, Entkommene werden darin
übrigbleiben, die herausgeführt werden, Söhne und Töchter.
Siehe, sie werden zu euch hinausziehen, und ihr werdet ihren Weg
und ihre Taten sehen; und ihr werdet euch trösten über das
Unheil, das ich über Jerusalem habe kommen lassen, alles was ich
über es habe kommen lassen. $23$ Und sie werden euch trösten,
wenn ihr ihren Weg und ihre Taten seht, und ihr werdet erkennen,
daβ ich nicht ohne Ursache all das getan habe, was ich an ihm
getan, spricht der Herr, HERR.
\15\
Gleichnis: Jerusalem, das unnütze Holz der Weinrebe.
#
Kap. 21,1-5.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, was hat [denn] das Holz des Weinstocks allem
[anderen] Holz voraus, die Ranke, die unter den Bäumen des
Waldes ist? $3$ Wird von ihm Holz genommen, um es zu einer
Arbeit zu verwenden? Oder nimmt man von ihm einen Pflock, um
irgendein Gerät daran aufzuhängen? $4$ Siehe, dem Feuer ist
es zum Fraβ gegeben. Seine beiden Enden hat das Feuer gefressen,
und seine Mitte ist versengt. Wird es [noch] zu einer Arbeit
tauglich sein? $5$ Siehe, [selbst] wenn es unversehrt ist,
wird es zu keiner Arbeit verwendet. Wieviel weniger, wenn das
Feuer es gefressen hat und es versengt ist, kann es noch zu
einer Arbeit verwendet werden! - $6$ Darum, so spricht der
Herr, HERR: Wie das Holz des Weinstocks unter den Bäumen des
Waldes, das ich dem Feuer zum Fraβ gebe, so gebe ich die
Bewohner von Jerusalem dahin. $7$ Und ich richte mein
Angesicht gegen sie: Aus dem Feuer sind sie herausgekommen, doch
Feuer wird sie fressen. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der
HERR bin, wenn ich mein Angesicht gegen sie richte. $8$ Und
ich werde das Land zur Einöde machen, weil sie Untreue begangen
haben, spricht der Herr, HERR.
\16\
Gleichnis: Jerusalem, die trotz aller Liebesbeweise untreu
gewordene Ehefrau.
#
V. 1-63: Kap. 23.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, laβ [die Stadt] Jerusalem ihre Greuel erkennen,
$3$ und sage: So spricht der Herr, HERR, zu Jerusalem: Deine
Herkunft und deine Abstammung sind aus dem Land der Kanaaniter;
dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin.
$4$ Und [was] deine Geburt [betrifft]: an dem Tag, als du
geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten,
und du wurdest nicht mit Wasser abgewaschen zur Reinigung und
nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt. $5$
Niemand blickte mitleidig auf dich, um dir eines dieser Dinge
aus Mitleid mit dir zu tun, sondern du wurdest auf die Fläche
des Feldes geworfen, aus Abscheu vor deinem Leben, an dem Tag,
als du geboren wurdest. - $6$ Da ging ich an dir vorüber und
sah dich in deinem Blut zappeln; und zu dir in deinem Blut
sprach ich: Bleibe leben! Ja, zu dir in deinem Blut sprach ich:
Bleibe leben, $7$ und wachse wie das Gewächs des Feldes! Und
du wuchsest heran und wurdest groβ, und du gelangtest zu
höchster Anmut; die Brüste rundeten sich, und dein Haar wuchs
reichlich; aber du warst nackt und bloβ. $8$ Und ich ging
[wieder] an dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war
da, die Zeit der Liebe; und ich breitete meinen Zipfel über dich
aus und bedeckte deine Blöβe. Und ich schwor dir und trat in
einen Bund mit dir, spricht der Herr, HERR, und du wurdest mein.
$9$ Und ich wusch dich mit Wasser und spülte dein Blut von
dir ab und salbte dich mit Öl. $10$ Und ich bekleidete dich
mit Buntwirkerei und beschuhte dich mit Delphinhäuten, ich
umwand dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide. $11$ Und
ich schmückte dich mit Schmuck: ich legte Spangen um deine
Handgelenke und eine Kette um deinen Hals, $12$ und ich legte
einen Reif an deine Nase und Ringe an deine Ohren und [setzte]
eine prachtvolle Krone auf deinen Kopf. $13$ So legtest du
goldenen und silbernen Schmuck an, und deine Kleidung [bestand
aus] Byssus, Seide und Buntwirkerei. Du aβest Weizengrieβ und
Honig und Öl. Und du warst sehr, sehr schön und warst des
Königtums würdig. $14$ Und dein Ruf ging aus unter die
Nationen wegen deiner Schönheit; denn sie war vollkommen durch
meinen Glanz, den ich auf dich gelegt hatte, spricht der Herr,
HERR.
$15$ Aber du vertrautest auf deine Schönheit, und du hurtest
auf deinen Ruf hin und gossest deine Hurereien aus über jeden,
der vorbeikam: Ihm wurde sie [zuteil]. $16$ Und du nahmst von
deinen Kleidern und machtest dir bunte Höhen, und du hurtest auf
ihnen, [Dinge, die] nie vorgekommen sind und was nie [wieder]
geschehen wird. $17$ Und du nahmst deine prächtigen
Geschmeide von meinem Gold und von meinem Silber, das ich dir
gegeben hatte, und machtest dir Abbilder von Männern und hurtest
mit ihnen. $18$ Und du nahmst deine buntgewirkten Kleider und
bedecktest sie [damit]; und mein Öl und mein Räucherwerk
setztest du ihnen vor; $19$ und mein Brot, das ich dir
gegeben habe - mit Weizengrieβ und Öl und Honig habe ich dich
gespeist -, das setztest du ihnen vor zum wohlgefälligen Geruch;
ja, so war es, spricht der Herr, HERR. - $20$ Und du nahmst
deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren, und opfertest
sie ihnen zum Fraβ. War es zu wenig mit deiner Hurerei, $21$
daβ du meine Söhne schlachtetest und sie hingabst, indem du sie
für sie durch [das Feuer] gehen lieβest? $22$ Und bei allen
deinen Greueln und deinen Hurereien dachtest du nicht an die
Tage deiner Jugend, als du nackt und bloβ warst, zappelnd in
deinem Blut lagst. -
$23$ Und es geschah, nach all deiner Bosheit - wehe, wehe
dir! spricht der Herr, HERR - $24$ bautest du dir einen
Hurenaltar und machtest dir [dein] Hochlager auf jedem freien
Platz; $25$ an jeder Straβenecke bautest du dein Hochlager.
Und du machtest deine Schönheit zu einem Greuel und spreiztest
deine Beine für jeden, der vorbeikam, und machtest deine Hurerei
groβ. $26$ Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, deinen
Nachbarn, mit dem groβen Fleisch; und du machtest deine Hurerei
groβ, um mich zu reizen. $27$ Und siehe, ich streckte meine
Hand gegen dich aus und kürzte deinen Anteil [,der dir bestimmt
war]. Und ich gab dich der Gier derer hin, die dich hassen, der
Töchter der Philister, die sich vor deinem unzüchtigen Weg
schämen. $28$ Und du hurtest mit den Söhnen Assurs, weil du
[noch] nicht satt warst; und du hurtest mit ihnen und wurdest
auch nicht satt. $29$ Und du vermehrtest deine Hurerei zum
Händlerland Chaldäa hin; aber selbst davon wurdest du nicht
satt. $30$ Wie fieberheiβ ist dein Herz, spricht der Herr,
HERR, wenn du dies alles tust - das Tun eines selbstherrlichen
Hurenweibes -, $31$ wenn du deinen Hurenaltar an jeder
Straβenecke baust und dein Hochlager auf jedem freien Platz
machst! Dabei warst du nicht [einmal] wie eine [gewöhnliche]
Hure, [denn] du verschmähtest [sogar] den Lohn. $32$ Die
ehebrecherische Frau nimmt statt ihres Mannes fremde [Männer]!
$33$ Allen Huren gibt man Geschenke; du aber gabst deine
Liebesgeschenke all deinen Liebhabern, und du beschenktest sie,
damit sie von ringsumher zu dir kämen wegen deiner Hurereien.
$34$ So geschah bei dir das Gegenteil von [dem, was sonst
üblich ist unter] den Frauen, daβ du [nämlich] Hurerei triebst,
während man dir nicht nachhurte, daβ du Lohn gabst, während dir
kein Lohn gegeben wurde. So wurdest du das Gegenteil.
$35$ Darum, Hure, höre das Wort des HERRN! $36$ So spricht
der Herr, HERR: Weil du deine Scham entblöβt und deine Blöβe
aufgedeckt hast bei deinen Hurereien mit deinen Liebhabern und
mit all deinen greulichen Götzen und wegen des Blutes deiner
Söhne, die du ihnen hingegeben hast: $37$ darum, siehe, werde
ich alle deine Liebhaber sammeln, denen du gefielst, und alle,
die du geliebt, mit allen, die du gehaβt hast. Ich sammle sie
von allen Seiten gegen dich und decke deine Blöβe vor ihnen auf,
so daβ sie deine ganze Blöβe sehen. $38$ Und ich richte dich
nach den Rechtsbestimmungen für Ehebrecherinnen und
Blutvergieβerinnen und bringe [meinen] Zorn und Eifer über dich.
$39$ Und ich gebe dich in ihre Hand, und sie werden deinen
Hurenaltar zerstören und deine Höhen niederreiβen und dir deine
Kleider ausziehen und deine prächtigen Geschmeide nehmen und
dich nackt und bloβ liegen lassen. $40$ Und sie werden eine
Versammlung gegen dich heraufkommen lassen und dich steinigen
und werden dich mit ihren Schwertern niedermetzeln. $41$ Und
sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und Strafgerichte
an dir üben vor den Augen vieler Frauen. Und so werde ich dich
aufhören lassen, Hure zu sein, und [auch] Lohn wirst du nicht
mehr geben. $42$ Und ich werde meinen Zorn an dir stillen,
und mein Eifer wird sich von dir abwenden; und ich werde ruhig
sein und nicht mehr zürnen. - $43$ Weil du nicht an die Tage
deiner Jugend gedacht hast und mich durch das alles erregt hast,
siehe, so habe auch ich deinen Weg auf deinen Kopf gebracht,
spricht der Herr, HERR. Hast du diese Schandtat nicht zu all
deinen [anderen] Greueln hinzu begangen?
$44$ Siehe, jeder, der einen Spottvers über dich macht, wird
diesen Spottvers sagen: Wie die Mutter, so ihre Tochter! $45$
Eine [echte] Tochter deiner Mutter bist du, die ihren Mann und
ihre Söhne verabscheut hat; und eine [echte] Schwester deiner
Schwestern bist du, die ihre Männer und ihre Kinder verabscheut
haben. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein
Amoriter. $46$ Und deine gröβere Schwester ist Samaria, sie
und ihre Töchter, die zu deiner Linken wohnt; und deine
Schwester, die kleiner ist als du [und] die zu deiner Rechten
wohnt, ist Sodom und ihre Töchter. $47$ Aber du bist nicht
[nur] auf ihren Wegen gegangen und hast [nicht nur] nach ihren
Greueln getan, [sondern] es fehlte nur wenig, und du hättest
verdorbener als sie gehandelt auf all deinen Wegen. $48$ So
wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn deine Schwester
Sodom, sie und ihre Töchter, [jemals] getan haben, wie du getan
hast, du und deine Töchter! $49$ Siehe, das war die Schuld
deiner Schwester Sodom: Hoffart, Fülle von Brot und sorglose
Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern, aber die Hand des Elenden und
des Armen stärkte sie nicht; $50$ und sie wurden hochmütig
und verübten Greuel vor meinem Angesicht. Und ich tat sie
hinweg, sobald ich es sah. $51$ Und Samaria hat nicht halb so
viel Sünden begangen wie du; und du hast deine Greuel
zahlreicher werden lassen als sie und hast deine Schwestern als
gerecht erscheinen lassen durch all deine Greuel, die du verübt
hast. $52$ So trage auch du deine Schmach, die du für deine
Schwestern eingetreten bist durch deine Sünden, die du
greulicher begangen hast als sie! [So] sind sie gerechter als
du. Und so schäme auch du dich, und trage deine Schmach, weil du
deine Schwestern als gerecht hast erscheinen lassen!
\16\
Verheiβung der Wiederannahme Jerusalems.
$53$ Und ich wende ihr Geschick, das Geschick Sodoms und
ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter, und
ich wende dein Geschick in ihrer Mitte: $54$ damit du deine
Schmach trägst und dich all dessen schämst, was du getan hast,
wodurch du sie tröstest. $55$ Und deine Schwestern, Sodom und
ihre Töchter, werden in ihren früheren Zustand zurückkehren, und
Samaria und ihre Töchter werden in ihren früheren Zustand
zurückkehren, und auch du und deine Töchter, ihr werdet in euren
früheren Zustand zurückkehren. $56$ Hat nicht deine Schwester
Sodom zu einer [abschreckenden] Kunde in deinem Mund gedient am
Tag deines Hochmutes, $57$ bevor deine [eigene] Bosheit
aufgedeckt wurde, so wie jetzt das Höhnen der Töchter Edoms -
und all derer, die rings um sie her [wohnen], der Töchter der
Philister, die dich verachteten - von allen Seiten [über dich
ertönt]? $58$ Deine Schandtat und deine Greuel, die muβt du
[jetzt] tragen, spricht der HERR. $59$ Denn so spricht der
Herr, HERR: Ja, ich will dir tun, wie du getan, die du den Eid
verachtet, indem du den Bund gebrochen hast. $60$ Ich aber,
ich will an meinen Bund denken, [den ich] mit dir in den Tagen
deiner Jugend [geschlossen habe], und will dir einen ewigen Bund
aufrichten. $61$ Und du wirst an deine Wege denken und dich
schämen, wenn du deine Schwestern [zu dir] nimmst, die gröβer
sind als du, samt denen, die kleiner sind als du, und ich sie
dir zu Töchtern gebe, aber nicht wegen deines
Bundes[verhaltens]. $62$ Und ich selbst werde meinen Bund mit
dir aufrichten, und du wirst erkennen, daβ ich der HERR bin:
$63$ damit du daran denkst und dich schämst und den Mund
nicht mehr öffnest wegen deiner Schmach, wenn ich dir alles
vergebe, was du getan hast, spricht der Herr, HERR.
\17\
Gleichnis von Adler und Zeder: Treubruch des Königs von Juda
gegen den König von Babel.
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, gib ein Rätsel auf und rede ein Gleichnis zum Haus
Israel, $3$ und sprich: So spricht der Herr, HERR: Der groβe
Adler mit groβen Flügeln, langen Schwingen, vollem Gefieder, der
bunte [Federn] hatte, kam zum Libanon und nahm den Wipfel der
Zeder. $4$ Den obersten ihrer Triebe brach er ab und brachte
ihn ins Land der Händler, in die Stadt der Kaufleute setzte er
ihn. $5$ Und er nahm von dem Samen des Landes und setzte ihn
in ein Saatfeld, als Weide an reichlich [strömendes] Wasser, als
Ufergewächs setzte er ihn, $6$ damit er wachse und zu einem
wuchernden Weinstock werde von niedrigem Wuchs, damit seine
Ranken sich zu ihm hin wendeten und seine Wurzeln unter ihm
wären. Und er wurde zu einem Weinstock und bildete Triebe und
streckte [seine] Äste aus. - $7$ Und da war ein Adler, ein
anderer, groβer, mit groβen Flügeln und viel Gefieder. Und
siehe, dieser Weinstock drehte seine Wurzeln zu ihm hin und
streckte seine Ranken nach ihm aus, damit er ihn tränke, weg von
dem Beet, in das er gepflanzt war. $8$ In ein gutes Feld, an
reichlich [strömende] Wasser war er gepflanzt, um Zweige zu
treiben und Frucht zu tragen, um zu einem herrlichen Weinstock
zu werden. $9$ Sage: So spricht der Herr, HERR: Wird er
gedeihen? Wird man nicht seine Wurzeln ausreiβen und seine
Frucht abschneiden, so daβ alle frischen [Blätter] seines
Sprosses verdorren? [Ja], er wird [ganz] verdorren! [Es wird]
nicht [nötig sein,] mit starkem Arm und zahlreichem Volk ihn aus
seinen Wurzeln loszureiβen. $10$ Und siehe, ist er [auch]
gepflanzt, wird er gedeihen? Wird er nicht, sobald der Ostwind
ihn berührt, ganz verdorren? Auf dem Beet, auf dem er sproβte,
wird er verdorren.
$11$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $12$ Sprich
doch zu dem widerspenstigen Haus: Erkennt ihr nicht, was das
ist? Sage: Siehe, der König von Babel ist nach Jerusalem
gekommen und hat seinen König und seine Obersten weggenommen und
hat sie zu sich nach Babel weggeführt. $13$ Und er nahm
[einen] von den königlichen Nachkommen und schloβ mit ihm einen
Bund und lieβ ihn einen Eid eingehen. Die Mächtigen des Landes
aber nahm er [gefangen], $14$ damit das Königtum niedrig
bleibe [und] damit es sich nicht erhebe [und] damit es seinen
Bund halte, daβ es bestehen bleibe. $15$ Aber er empörte sich
gegen ihn, indem er seine Boten nach Ägypten sandte, damit es
ihm Pferde und viel [Kriegs-]Volk gebe. Wird es Gedeihen haben?
Wird er, der das getan hat, entkommen? Da er den Bund gebrochen
hat, sollte er entkommen? $16$ So wahr ich lebe, spricht der
Herr, HERR, wenn er an dem Ort des Königs, der ihn zum König
gemacht hat, dessen Eid er verachtet und dessen Bund er
gebrochen hat, [wenn er] bei ihm in Babel nicht sterben wird!
$17$ Und der Pharao wird ihm nicht mit einem groβen Heer und
mit einer zahlreichen Schar im Krieg beistehen, wenn man einen
Belagerungswall aufschüttet und Belagerungstürme baut, um viele
Seelen auszurotten. $18$ Hat er doch den Eid verachtet und
den Bund gebrochen! Siehe, er hatte ja seine Hand darauf gegeben
und tat [dennoch] all dieses. Er wird nicht entkommen. $19$
Darum spricht der Herr, HERR: So wahr ich lebe, wenn ich meinen
Eid, den er verachtet, und meinen Bund, den er gebrochen hat,
ihm nicht auf seinen Kopf bringe! $20$ Und ich spanne mein
Fangnetz über ihn aus, und in meinem Jagdnetz wird er gefangen;
und ich bringe ihn nach Babel, und dort gehe ich mit ihm ins
Gericht wegen seiner Untreue, die er gegen mich begangen hat,
$21$ [mit ihm] und mit all seinen ausgewählten Truppen. Unter
all seinen Scharen werden sie durchs Schwert fallen, und die
Übriggebliebenen werden in alle Winde zerstreut. Und ihr werdet
erkennen, daβ ich, der HERR, geredet habe.
\17\
Zukünftige Wiederherstellung des Königtums Davids.
$22$ So spricht der Herr, HERR: Und ich selbst werde von dem
Wipfel der hohen Zeder [einen Trieb] nehmen und [ihn] einsetzen;
von dem obersten ihrer Triebe werde ich einen zarten abbrechen
und werde ihn selber einpflanzen auf einem hohen und aufragenden
Berg. $23$ Auf den hohen Berg Israels werde ich ihn pflanzen;
und er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer
herrlichen Zeder werden. Und unter ihr werden alle Vögel wohnen,
alles, was Flügel hat; im Schatten ihrer Zweige werden sie
wohnen. $24$ Und alle Bäume des Feldes werden erkennen, daβ
ich, der HERR, den hohen Baum erniedrige, den niedrigen Baum
erhöhe, daβ ich den grünen Baum vertrocknen lasse und den dürren
Baum zum Blühen bringe. Ich, der HERR, habe geredet und werde es
tun.
\18\
Gottes Vergeltung und persönliche Verantwortung - Möglichkeit
der Umkehr.
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$ Was habt
ihr, daβ ihr dieses Sprichwort im Land Israel gebraucht und
sprecht: Die Väter essen unreife Trauben, und die Zähne der
Söhne werden stumpf? $3$ So wahr ich lebe, spricht der Herr,
HERR, wenn ihr diesen Spruch in Israel noch gebraucht! $4$
Siehe, alle Seelen gehören mir; wie die Seele des Vaters, so
auch die Seele des Sohnes. Sie gehören mir. Die Seele, die
sündigt, sie [allein] soll sterben.
$5$ Und wenn jemand gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit
übt, $6$ auf den Bergen nicht iβt und seine Augen nicht
erhebt zu den Götzen des Hauses Israel und die Frau seines
Nächsten nicht unrein macht und einer Frau [zur Zeit ihrer]
Unreinheit nicht naht $7$ und niemanden unterdrückt, das
Pfand des Schuldners zurückgibt, keinen Raub begeht, sein Brot
dem Hungernden gibt und den Nackten mit Kleidung bedeckt, $8$
auf Zins nicht gibt und Aufschlag nicht nimmt, seine Hand vom
Unrecht zurückhält, rechtes Gericht übt zwischen Mann und Mann,
$9$ in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen
hält, um [sie] getreu zu befolgen: gerecht ist er. Leben soll
er, spricht der Herr, HERR. - $10$ Zeugt er aber einen
gewalttätigen Sohn, der Blut vergieβt und eines von diesen
[Dingen] tut - $11$ er selbst aber hat alles das nicht getan
-, wenn [der] sogar auf den Bergen iβt und die Frau seines
Nächsten unrein macht, $12$ den Elenden und den Armen
unterdrückt, Raub an sich reiβt, das Pfand nicht zurückgibt und
seine Augen zu den Götzen erhebt, Greuel verübt, $13$ auf
Zins gibt und Aufschlag nimmt: sollte er leben? Er soll nicht
leben! All diese Greuel hat er verübt: er muβ getötet werden,
sein Blut wird auf ihm sein. $14$ Und siehe, der zeugt einen
Sohn, und dieser sieht alle Sünden seines Vaters, die der tut;
er sieht [sie] und tut nicht desgleichen: $15$ Er iβt nicht
auf den Bergen und erhebt seine Augen nicht zu den Götzen des
Hauses Israel, er macht nicht die Frau seines Nächsten unrein,
$16$ und er unterdrückt niemanden, pfändet kein Pfand und
begeht keinen Raub, er gibt dem Hungernden sein Brot und bedeckt
den Nackten mit Kleidung, $17$ er hält seine Hand vom Unrecht
zurück, nimmt weder Zins noch Aufschlag, er befolgt meine
Rechtsbestimmungen, lebt in meinen Ordnungen: der wird nicht
wegen der Schuld seines Vaters sterben. Leben soll er! $18$
Sein Vater, weil er Erpressung verübt, am Bruder Raub begangen
und das, was nicht gut war, inmitten seines Volkes getan hat:
siehe, er [allein] soll um seiner Schuld willen sterben.
#
V. 19-32: Kap. 33,7-20.
#
$19$ Ihr aber sagt: `Warum trägt der Sohn nicht an der Schuld
des Vaters [mit]? Dabei hat der Sohn [doch] Recht und
Gerechtigkeit geübt, hat alle meine Ordnungen bewahrt und sie
getan: Leben soll er! $20$ Die Seele, die sündigt, sie soll
sterben. Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters
[mit-]tragen, und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes
[mit-]tragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein,
und die Gottlosigkeit des Gottlosen soll auf ihm sein.
$21$ Wenn aber der Gottlose umkehrt von all seinen Sünden,
die er getan hat, und alle meine Ordnungen bewahrt und Recht und
Gerechtigkeit übt: leben soll er [und] nicht sterben. $22$
All seine Vergehen, die er begangen hat, sollen ihm nicht
angerechnet werden; um seiner Gerechtigkeit willen, die er geübt
hat, soll er leben. $23$ Sollte ich wirklich Gefallen haben
am Tod des Gottlosen, spricht der Herr, HERR, nicht [vielmehr]
daran, daβ er von seinen Wegen umkehrt und lebt? $24$ Wenn
aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht
tut nach all den Greueln, die der Gottlose verübt hat - tut er
es, sollte er leben? -: An all seine gerechten Taten, die er
getan hat, soll nicht gedacht werden. Wegen seiner Untreue, die
er begangen, und wegen seiner Sünde, die er getan hat,
ihretwegen soll er sterben.
$25$ Aber ihr sagt: `Der Weg des Herrn ist nicht recht. Hört
doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht
[vielmehr] eure Wege nicht recht? $26$ Wenn ein Gerechter von
seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und um dieser
[Sünden] willen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts, das
er getan hat. $27$ Wenn aber ein Gottloser von seiner
Gottlosigkeit, die er begangen hat, umkehrt und Recht und
Gerechtigkeit übt: er wird seine Seele am Leben erhalten.
$28$ Sieht er es ein und kehrt er um von all seinen Vergehen,
die er begangen hat: leben soll er [und] nicht sterben. -
$29$ Aber das Haus Israel sagt: `Der Weg des Herrn ist nicht
recht. Sind meine Wege nicht recht, Haus Israel? Sind nicht
[vielmehr] eure Wege nicht recht? $30$ Darum werde ich euch
richten, Haus Israel, jeden nach seinen Wegen, spricht der Herr,
HERR. Kehrt um und wendet euch ab von allen euren Vergehen, daβ
es euch nicht ein Anstoβ zur Schuld wird! $31$ Werft von euch
alle eure Vergehen, mit denen ihr euch vergangen habt, und
schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Ja, wozu
wollt ihr sterben, Haus Israel? $32$ Denn ich habe kein
Gefallen am Tod dessen, der sterben muβ, spricht der Herr, HERR.
So kehrt um, damit ihr lebt!
\19\
Klagelied über das Königshaus von Juda.
$1$ Und du, erhebe ein Klagelied über die Fürsten Israels,
$2$ und sage: Was war [doch] deine Mutter für eine Löwin
unter Löwen! Sie lagerte unter Junglöwen, zog ihre Jungen groβ.
$3$ Und sie zog eins von ihren Jungen auf, es wurde ein
Junglöwe; und er lernte Raub rauben, er fraβ Menschen. $4$ Da
bot man Nationen gegen ihn auf, in ihrer Grube wurde er
gefangen; und sie brachten ihn mit Haken in das Land Ägypten.
$5$ Und als sie sah, daβ ihre Hoffnung dahin, verloren war,
da nahm sie ein anderes von ihren Jungen und machte es zu einem
Junglöwen. $6$ Und es lebte unter Löwen, wurde ein Junglöwe;
und er lernte Raub rauben, er fraβ Menschen. $7$ Und er
zerbrach ihre Paläste, ihre Städte legte er in Trümmer; und das
Land und seine Fülle entsetzte sich vor der Stimme seines
Gebrülls. $8$ Da setzte man gegen ihn die Nationen ringsum
aus den Provinzen ein; und sie spannten ihr Fangnetz über ihn
aus, in ihrer Grube wurde er gefangen. $9$ Und sie setzten
ihn mit Haken in den Käfig und brachten ihn zum König von Babel,
[und] er brachte ihn in Gewahrsam, damit seine Stimme nicht mehr
gehört würde auf den Bergen Israels.
$10$ Deine Mutter ist einem Weinstock gleichgeworden, an
Wassern gepflanzt; er wurde fruchtbar und voller Ranken vom
vielen Wasser. $11$ Und er bekam starke Zweige, [geeignet]
für Herrscher-Zepter, und sein Wuchs erhob sich empor zwischen
das dichte Laub [der Bäume]; und er wurde sichtbar durch seine
Höhe, durch die Menge seiner Ranken. $12$ Aber er wurde
ausgerissen im Zorn, zu Boden geworfen, und der Ostwind lieβ
seine Frucht verdorren; sie wurden abgerissen und vertrockneten;
sein starker Zweig - Feuer verzehrte ihn. $13$ Und nun ist er
in die Wüste gepflanzt, in ein dürres und durstiges Land.
$14$ Und ein Feuer ging vom Gezweig seiner Triebe aus [und]
hat seine Frucht verzehrt; und kein starker Zweig war [mehr] an
ihm, kein Zepter zum Herrschen.
Ein Klagelied ist es, und zum Klagelied wurde es.
\20\
Israels Sünden - Gottes Gerichts- und Heilshandeln.
$1$ Und es geschah im siebten Jahr, im fünften [Monat], am
Zehnten des Monats, da kamen Männer von den Ältesten Israels, um
den HERRN zu befragen; und sie setzten sich vor mir nieder.
$2$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $3$
Menschensohn, rede zu den Ältesten Israels, und sage zu ihnen:
So spricht der Herr, HERR: Um mich zu befragen, seid ihr
gekommen? So wahr ich lebe, wenn ich mich von euch befragen
lasse! spricht der Herr, HERR. $4$ Willst du sie [nicht
vielmehr] richten? Willst du richten, Menschensohn? Die Greuel
ihrer Väter laβ sie erkennen, $5$ und sage zu ihnen: So
spricht der Herr, HERR: An dem Tag, als ich Israel erwählte, da
erhob ich meine Hand der Nachkommenschaft des Hauses Jakob [zum
Schwur] und gab mich ihnen im Land Ägypten kund und erhob meine
Hand ihnen [zum Schwur] und sprach: Ich bin der HERR, euer Gott!
$6$ An jenem Tag erhob ich für sie meine Hand [zum Schwur],
daβ ich sie aus dem Land Ägypten herausführen würde in ein Land,
das ich für sie ausgekundschaftet hatte, das von Milch und Honig
überflieβt; die Zierde ist es unter allen Ländern. $7$ Und
ich sprach zu ihnen: Werft die Scheusale weg, an denen eure
Augen hängen, und macht euch nicht mit den Götzen Ägyptens
unrein! Ich bin der HERR, euer Gott.
$8$ Aber sie waren widerspenstig gegen mich und wollten nicht
auf mich hören; keiner warf die Scheusale weg, an denen seine
Augen hingen, und die Götzen Ägyptens verlieβen sie nicht. Da
gedachte ich, meinen Grimm über sie auszugieβen, meinen Zorn an
ihnen zu vollenden mitten im Land Ägypten. $9$ Aber ich
handelte [gnädig] um meines Namens willen, damit er nicht
entweiht würde vor den Augen der Nationen, in deren Mitte sie
waren und vor deren Augen ich mich ihnen kundgegeben hatte,
[indem ich schwor], sie aus dem Land Ägypten herauszuführen.
$10$ Und ich führte sie aus dem Land Ägypten und brachte sie
in die Wüste. $11$ Und ich gab ihnen meine Ordnungen, und
meine Rechtsbestimmungen lieβ ich sie wissen, durch die der
Mensch, wenn er sie tut, lebt. $12$ Und auch meine Sabbate
gab ich ihnen, daβ sie zum [Bundes-] Zeichen seien zwischen mir
und ihnen, damit man erkenne, daβ ich, der HERR, es bin, der sie
heiligt. - $13$ Aber das Haus Israel war widerspenstig gegen
mich in der Wüste; sie lebten nicht in meinen Ordnungen und
verwarfen meine Rechtsbestimmungen, durch die der Mensch, wenn
er sie tut, lebt; und meine Sabbate entweihten sie sehr. Da
gedachte ich, meinen Grimm in der Wüste über sie auszugieβen, um
sie zu vernichten. $14$ Aber ich handelte [gnädig] um meines
Namens willen, damit er nicht entweiht würde vor den Augen der
Nationen, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte. $15$
Doch auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wüste [zum Schwur],
daβ ich sie nicht in das Land bringen würde, das ich [ihnen]
gegeben hatte, das von Milch und Honig überflieβt - die Zierde
ist es unter allen Ländern -, $16$ weil sie meine
Rechtsbestimmungen verwarfen und in meinen Ordnungen nicht
lebten und meine Sabbate entweihten; denn ihr Herz lief ihren
Götzen nach. $17$ Aber ich war ihretwegen betrübt, so daβ ich
sie nicht vernichtete, und ich machte mit ihnen kein Ende in der
Wüste.
$18$ Und ich sprach zu ihren Söhnen in der Wüste: Lebt nicht
in den Ordnungen eurer Väter, und ihre Rechtsbestimmungen
bewahrt nicht, und mit ihren Götzen macht euch nicht unrein!
$19$ Ich bin der HERR, euer Gott: Lebt in meinen Ordnungen,
und bewahrt meine Rechtsbestimmungen und tut sie! $20$ Und
heiligt meine Sabbate, damit sie zum [Bundes-]Zeichen seien
zwischen mir und euch, damit ihr erkennt, daβ ich der HERR, euer
Gott bin. - $21$ Aber [auch] die Söhne waren widerspenstig
gegen mich; in meinen Ordnungen lebten sie nicht, und meine
Rechtsbestimmungen bewahrten sie nicht, sie zu tun, durch die
[doch] der Mensch, wenn er sie tut, lebt. Und meine Sabbate
entweihten sie. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie
auszugieβen, meinen Zorn an ihnen zu vollenden in der Wüste.
$22$ Aber ich wandte meine Hand zurück und handelte [gnädig]
um meines Namens willen, damit er nicht entweiht würde vor den
Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte.
$23$ [Doch] auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wüste [zum
Schwur], daβ ich sie unter die Nationen versprengen und sie in
die Länder zerstreuen würde, $24$ weil sie meine
Rechtsbestimmungen nicht taten und meine Ordnungen verwarfen und
meine Sabbate entweihten und ihre Augen hinter den Götzen ihrer
Väter her waren. $25$ Und auch ich gab ihnen Ordnungen, die
nicht gut waren, und Rechtsbestimmungen, durch die sie nicht
leben konnten. $26$ Und ich machte sie durch ihre Gaben
unrein, indem sie alle Erstgeburt des Mutterleibes durch [das
Feuer] gehen lieβen: damit ich ihnen Entsetzen einflöβte, damit
sie erkannten, daβ ich der HERR bin.
$27$ Darum, Menschensohn, rede zum Haus Israel und sage zu
ihnen: So spricht der Herr, HERR: [Auch] noch dadurch haben eure
Väter mich gelästert, daβ sie Untreue gegen mich begingen:
$28$ Als ich sie in das Land gebracht, das ihnen zu geben ich
meine Hand [zum Schwur] erhoben hatte, ersahen sie [sich] jeden
hohen Hügel und jeden dichtbelaubten Baum und opferten dort ihre
Schlachtopfer und gaben dort ihre widerwärtigen Opfergaben und
brachten dort ihren wohlgefälligen Geruch dar und spendeten ihre
Trankopfer. $29$ Und ich sprach zu ihnen: Was ist das für
eine Höhe, wohin ihr geht? So wurde ihr Name Bama genannt, bis
auf diesen Tag.
$30$ Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR:
Wollt ihr euch auf die Weise eurer Väter unrein machen und ihren
Scheusalen nachhuren? $31$ Ja, indem ihr eure Gaben darbringt
und eure Söhne durchs Feuer gehen laβt, macht ihr euch unrein
bis heute an all euren Götzen! Da sollte ich mich von euch
befragen lassen, Haus Israel? So wahr ich lebe, spricht der
Herr, HERR, wenn ich mich von euch befragen lasse! $32$ Und
was in eurem Geist aufgestiegen ist, soll niemals geschehen, daβ
ihr [nämlich] sagt: Wir wollen sein wie die Nationen und wie die
Geschlechter der Länder, um im Dienst von Holz und Stein zu
stehen. $33$ So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn
ich nicht mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit
ausgegossenem Grimm als König über euch herrschen werde! $24$
Und ich werde euch aus den Völkern herausführen und euch aus den
Ländern, in die ihr zerstreut worden seid, mit starker Hand und
mit ausgestrecktem Arm und mit ausgegossenem Grimm sammeln.
$35$ Und ich werde euch in die Wüste der Völker bringen und
dort mit euch ins Gericht gehen von Angesicht zu Angesicht;
$36$ wie ich mit euren Vätern ins Gericht gegangen bin in der
Wüste des Landes Ägypten, ebenso werde ich mit euch ins Gericht
gehen, spricht der Herr, HERR. $37$ Und ich werde euch unter
dem [Hirten]stab hindurchziehen lassen und euch abgezählt
hineinbringen. $38$ Und ich werde von euch ausscheiden, die
sich empörten und mit mir brachen; ich werde sie aus dem Land
ihrer Fremdlingschaft herausführen, aber in das Land Israel
sollen sie nicht kommen. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der
HERR bin.
$39$ Ihr aber, Haus Israel, so spricht der Herr, HERR: Geht
[doch] hin, dient ein jeder seinen Götzen! Aber nachher -
solltet ihr wirklich nicht auf mich hören? - dann werdet ihr
meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen mit euren Gaben und
mit euren Götzen. $40$ Denn auf meinem heiligen Berg, auf dem
hohen Berg Israels, spricht der Herr, HERR, dort wird mir das
ganze Haus Israel insgesamt dienen im Land. Dort werde ich sie
wohlgefällig annehmen, und dort werde ich eure Hebopfer
einfordern und die Erstlinge eurer Geschenke, all eure heiligen
Gaben. $41$ Beim wohlgefälligen Geruch [eurer Opfer] werde
ich euch wohlgefällig annehmen, wenn ich euch aus den Völkern
herausführe und euch aus den Ländern sammle, in die ihr
zerstreut worden seid, und ich mich an euch als heilig erweise
vor den Augen der Nationen. $42$ Und ihr werdet erkennen, daβ
ich der HERR bin, wenn ich euch in das Land Israel bringe, in
das Land, [über] das ich meine Hand [zum Schwur] erhoben habe,
es euren Vätern zu geben. $43$ Und ihr werdet dort an eure
Wege und all eure Taten denken, mit denen ihr euch unrein
gemacht habt; und ihr werdet an euch selbst Ekel empfinden wegen
all eurer bösen Taten, die ihr begangen habt. $44$ Und ihr
werdet erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn ich mit euch handle
um meines Namens willen [und] nicht nach euren bösen Wegen und
nach euren verderbenbringenden Taten, Haus Israel, spricht der
Herr, HERR.
\21\
Gottes Gerichtswort über Jerusalem und Ammon.
#
V. 1-5: Kap. 15.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, richte dein Gesicht nach Süden, und rede zum
Mittag hin und weissage gegen den Wald des Gefildes im Südland!
$3$ Und sage zum Wald des Südlandes: Höre das Wort des HERRN!
So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will in dir ein Feuer
anzünden; das wird jeden grünen Baum und jeden dürren Baum in
dir verzehren. Die lodernde Flamme wird nicht verlöschen, und
vom Süden bis zum Norden werden alle Gesichter durch sie
versengt. $4$ Und alles Fleisch soll sehen, daβ ich, der
HERR, es angezündet habe. Es wird nicht erlöschen. $5$ Und
ich sprach: Ach, Herr, HERR! Sie sagen von mir: Redet er nicht
in Gleichnissen?
$6$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir: $7$
Menschensohn, richte dein Gesicht nach Jerusalem, und rede gegen
die Heiligtümer und weissage gegen das Land Israel! $8$ Und
sprich zu dem Land Israel: So spricht der HERR: Siehe, ich will
an dich und werde mein Schwert aus seiner Scheide ziehen; und
ich werde aus dir den Gerechten und den Ungerechten ausrotten!
$9$ Weil ich aus dir den Gerechten und den Ungerechten
ausrotten will, darum soll mein Schwert aus seiner Scheide
fahren gegen alles Fleisch vom Süden bis zum Norden. $10$ Und
alles Fleisch wird erkennen, daβ ich, der HERR, mein Schwert aus
seiner Scheide gezogen habe; es soll nicht wieder [dahin]
zurückkehren. $11$ Und du, Menschensohn, stöhne! Mit
brechenden Hüften und mit bitterem [Schmerz] sollst du vor ihren
Augen stöhnen! $12$ Und es soll geschehen, wenn sie zu dir
sagen: `Weswegen stöhnst du?, dann sollst du sagen: `Wegen der
kommenden Nachricht. Und jedes Herz wird zerschmelzen, und alle
Hände werden erschlaffen, und jeder Geist wird verzagen, und
alle Knie werden von Wasser triefen. Siehe, es kommt und
geschieht, spricht der Herr, HERR.
$13$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $14$
Menschensohn, weissage! Und du sollst sagen: So spricht der
Herr: Sage: Ein Schwert, ein Schwert, geschärft und auch
geschliffen! $15$ Damit es ein Schlachten anrichtet, ist es
geschärft; damit es blitzt, ist es geschliffen. - Oder sollen
wir uns freuen [und sagen]: Das Zepter meines Sohnes verwirft
alles Holz? - $16$ Und man hat es zum Schleifen gegeben, um
es mit der Faust zu packen. Geschärft ist es, das Schwert, es
ist geschliffen, damit man es in die Hand eines Mörders gebe.
$17$ Schreie um Hilfe und heule, Menschensohn! Denn es
richtet sich gegen mein Volk, es [richtet sich] gegen alle
Fürsten Israels: Sie sind dem Schwert verfallen samt meinem
Volk. Darum schlag dir auf die Hüften! $18$ Denn die Probe
ist gemacht. Und warum sollte es, wenn du sogar das Zepter
verwirfst, nicht geschehen? spricht der Herr, HERR. - $19$
Und du, Menschensohn, weissage und schlag die Hände zusammen! Da
verdoppelt sich das Schwert, [ja] verdreifacht sich, ein Schwert
der Erschlagenen ist es, ein gewaltiges Schwert der
Erschlagenen, das tief in sie eindringt. $20$ Damit das Herz
verzage und viele zum Stürzen gebracht werden, bringe ich an all
ihre Tore das Schlachten des Schwertes! Wehe! Zum Blitzen ist es
gemacht, zum Schlachten geschärft. $21$ Erweise deine
Schärfe, [und] wende dich nach rechts, wende dich nach links,
wohin deine Schneide [gerade] gerichtet ist! $22$ Und auch
ich will meine Hände zusammenschlagen und meinen Grimm stillen.
Ich, der HERR, habe geredet.
$23$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $24$ Und
du, Menschensohn, mache dir zwei Wege, auf denen das Schwert des
Königs von Babel kommt! Von einem Land sollen sie beide
ausgehen. Und setze einen Wegweiser, an den Anfang des Weges zur
Stadt setze [ihn]! $25$ Du sollst einen Weg machen, damit das
Schwert komme nach Rabba der Söhne Ammon und nach Juda, das [nur
noch] in Jerusalem befestigt ist. $26$ Denn der König von
Babel bleibt am Kreuzweg stehen, am Anfang der beiden Wege, um
das Losorakel zu befragen; er schüttelt die Pfeile, befragt die
Teraphim, beschaut die Leber. $27$ In seiner Rechten ist das
Losorakel `Jerusalem, daβ er Sturmböcke aufstelle, den Mund
öffne mit Geschrei, die Stimme erhebe mit Kriegsgeschrei,
Sturmböcke gegen die Tore aufstelle, Belagerungswälle aufschütte
und Belagerungstürme baue. - $28$ In ihren Augen aber ist es
ihnen wie ein falsches Orakel - sie haben ja die heiligsten Eide
-; er aber bringt [ihre] Schuld in Erinnerung, damit sie gefaβt
werden.
$29$ Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr eure Schuld
in Erinnerung bringt, indem eure Verbrechen offenbar werden, so
daβ eure Sünden in allen euren Taten gesehen werden, weil ihr
angezeigt worden seid, werdet ihr mit [harter] Hand gefaβt
werden. $30$ Und du, erschlagener Gottloser, Fürst Israels,
dessen Tag gekommen ist zur Zeit der endgültigen Strafe! $31$
So spricht der Herr, HERR: Weg mit dem Kopfbund, und fort mit
der Krone! Nichts bleibt, wie es ist. Das Niedrige soll erhöht
und das Hohe erniedrigt werden! $32$ Zu Trümmern, Trümmern,
Trümmern mache ich es. Auch das bleibt nicht - bis der kommt,
dem das Recht gehört; dem gebe ich es.
#
V. 33-37: Kap. 25,1-7; Jer 49,1-6; Am 1,13-15; Zeph 2,8-11.
#
$33$ Und du, Menschensohn, weissage und sprich: So spricht
der Herr, HERR, über die Söhne Ammon und über ihr Höhnen. Und
sprich: Schwert, Schwert, zum Schlachten gezückt, zum Fressen
geschliffen, damit es als Blitz dreinfahre, $34$ um dich,
während man dir Nichtiges schaut, während man dir Lüge wahrsagt,
an die Hälse der [tödlich] verwundeten Gottlosen zu legen, deren
Tag gekommen ist zur Zeit der endgültigen Strafe! $35$ Stecke
es wieder in seine Scheide! An dem Ort, wo du geschaffen bist,
in dem Land deiner Herkunft, werde ich dich richten. $36$ Und
ich werde meinen Zorn über dich ausgieβen, das Feuer meines
Grimms gegen dich anfachen; und ich werde dich in die Hand roher
Männer geben, die Verderben schmieden. $37$ Du wirst dem
Feuer zum Fraβ [gegeben] werden, dein Blut wird mitten im Land
sein; an dich wird nicht mehr gedacht werden. Denn ich, der
HERR, habe geredet.
\22\
Schuld und Bestrafung von Jerusalem und Juda.
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$ Und du,
Menschensohn, willst du richten, willst du richten die Stadt der
Blutschuld? So laβ sie alle ihre Greuel erkennen, $3$ und
sage: So spricht der Herr, HERR: [Du] Stadt, die in ihrer Mitte
Blut vergieβt, damit ihre [Gerichts]zeit komme, und die sich
Götzen macht, so daβ sie sich unrein mache! $4$ Durch dein
Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden; und
durch deine Götzen, die du gemacht, hast du dich unrein gemacht;
und du hast deine [Gerichts]tage herbeigeführt und bist zu
deinen Jahren gekommen. Darum habe ich dich zum Hohn für die
Nationen gemacht und zum Gespött für alle Länder. $5$ Die
[dir] nahe und die von dir entfernt [wohnen], verspotten dich,
deren Ruf befleckt, deren Bestürzung gewaltig ist. - $6$
Siehe, die Fürsten Israels waren in dir - jeder [pochte] auf
seine Macht -, um Blut zu vergieβen. $7$ Vater und Mutter
verachtet man in dir, dem Fremden tut man Gewalt an in deiner
Mitte, Waise und Witwe unterdrückt man in dir. $8$ Meine
heiligen Dinge verachtest du, und meine Sabbate entweihst du.
$9$ Verleumder sind in dir, um Blut zu vergieβen. Und auf den
Bergen iβt man in dir, Schandtaten verübt man in deiner Mitte.
$10$ Die Blöβe des Vaters deckt man auf in dir, die in ihrer
Absonderung Unreine schwächt man in dir. $11$ Der eine verübt
Greuel mit der Frau seines Nächsten, der andere macht seine
Schwiegertochter durch Schandtat unrein, und ein anderer
schwächt in dir seine Schwester, die Tochter seines Vaters.
$12$ Bestechungsgeschenke nimmt man in dir, um Blut zu
vergieβen; Zins und Aufschlag nimmst du und übervorteilst deinen
Nächsten mit Gewalt. Mich aber vergiβt du, spricht der Herr,
HERR.
$13$ Und siehe, ich schlage in meine Hand wegen deines
unrechten Gewinns, den du gemacht hast, und über deine
Blutschuld, die in deiner Mitte ist. $14$ Wird dein Herz fest
bleiben, oder werden deine Hände stark sein in den Tagen, da ich
mit dir handeln werde? Ich, der HERR, habe geredet und werde
handeln. $15$ Und ich werde dich versprengen unter die
Nationen und dich zerstreuen in die Länder und deine Unreinheit
ganz aus dir wegschaffen. $16$ Und du wirst durch dich selbst
entweiht werden vor den Augen der Nationen; und du wirst
erkennen, daβ ich der HERR bin.
$17$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $18$
Menschensohn, das Haus Israel ist für mich zu Schlacken
geworden; sie alle sind Kupfer und Zinn und Eisen und Blei im
Schmelzofen; Silberschlacken sind sie geworden. $19$ Darum,
so spricht der Herr, HERR: Weil ihr alle zu Schlacken geworden
seid, darum, siehe, werde ich euch in Jerusalem zusammentun.
$20$ [Wie] man Silber und Kupfer und Eisen und Blei und Zinn
in einen Schmelzofen zusammentut, um Feuer darunter anzublasen,
um es zu schmelzen, so werde ich euch in meinem Zorn und in
meinem Grimm zusammentun und euch hineinlegen und schmelzen.
$21$ Und ich werde euch sammeln und das Feuer meines Grimms
gegen euch anblasen, daβ ihr darin geschmolzen werdet. $22$
Wie Silber im Ofen geschmolzen wird, so werdet ihr mitten in ihm
geschmolzen werden. Und ihr werdet erkennen, daβ ich, der HERR,
meinen Grimm über euch ausgegossen habe.
$23$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $24$
Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht
benetzt, nicht beregnet ist am Tag des Zorns, $25$ dessen
Obere in seiner Mitte sind wie ein brüllender Löwe, der Beute
reiβt. Seelen fressen sie, Reichtum und Kostbarkeiten nehmen
sie, seine Witwen lassen sie zahlreich werden in seiner Mitte.
$26$ Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen
meine heiligen Dinge; zwischen heilig und nicht heilig
unterscheiden sie nicht, und [den Unterschied] zwischen unrein
und rein lassen sie nicht erkennen; und vor meinen Sabbaten
verhüllen sie ihre Augen. So werde ich in ihrer Mitte entweiht.
$27$ Seine Obersten sind in seiner Mitte wie Wölfe, die Beute
reiβen, um Blut zu vergieβen, Seelen zugrunde zu richten, damit
sie unrechten Gewinn erlangen. $28$ Und seine Propheten
streichen ihnen Tünche [darüber], indem sie Nichtiges schauen
und ihnen Lügen wahrsagen und sprechen: So spricht der Herr,
HERR! Und doch hat der HERR nicht geredet. $29$ Das Volk des
Landes verübt Erpressung und begeht Raub; und den Elenden und
Armen unterdrücken sie, und am Fremden handeln sie gegen [jedes]
Recht. $30$ Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die
Mauer zumauern und vor mir für das Land in den Riβ treten
könnte, damit ich es nicht verheeren müβte; aber ich fand
keinen. $31$ So gieβe ich meinen Zorn über sie aus, im Feuer
meines Grimms vernichte ich sie, ihren Weg bringe ich auf ihren
Kopf, spricht der Herr, HERR.
\23\
Die beiden unzüchtigen Schwestern Ohola und Oholiba.
#
V. Kap. 16.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, [da gab es] zwei Frauen, Töchter einer Mutter
waren sie. $3$ Die hurten in Ägypten, [bereits] in ihrer
Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brüste gedrückt, und dort
betastete man ihren jungfräulichen Busen. $4$ Die ältere hieβ
Ohola und ihre Schwester Oholiba. Und sie wurden mein und
gebaren Söhne und Töchter. Und [was] ihre Namen [betrifft]:
Samaria ist Ohola, und Jerusalem ist Oholiba.
$5$ Und Ohola hurte von mir weg. Und sie hatte Verlangen nach
ihren Liebhabern, den kampftüchtigen Assyrern, $6$ gekleidet
in violetten Purpur, den Statthaltern und Befehlshabern,
anmutige junge Männer waren sie alle, Reiter, auf Pferden
reitend. $7$ Und sie richtete ihre Hurereien auf sie. Die
Auslese der Söhne Assur waren sie alle; und mit allen, nach
denen sie Verlangen hatte, [und] mit all deren Götzen machte sie
sich unrein. $8$ Auch ihre von Ägypten her [gewohnten]
Hurereien lieβ sie nicht; denn [schon] in ihrer Jugend hatten
sie bei ihr gelegen und hatten ihren jungfräulichen Busen
betastet und ihre Hurerei über sie ausgegossen. $9$ Darum
habe ich sie in die Hand ihrer Liebhaber gegeben, in die Hand
der Söhne Assur, nach denen sie Verlangen hatte. $10$ Die
haben ihre Blöβe aufgedeckt, ihre Söhne und ihre Töchter
weggenommen, und sie selbst haben sie mit dem Schwert
erschlagen, so daβ sie zum Gerede bei den Frauen wurde, und
haben Strafgerichte an ihr geübt.
$11$ Und ihre Schwester Oholiba sah es, und sie trieb es mit
ihrem Verlangen verderblicher als sie und mit ihren Hurereien
[schlimmer] als ihre Schwester mit [ihren] Hurereien. $12$
Sie bekam Verlangen nach den Söhnen Assur, Statthaltern und
Befehlshabern, Kämpfern, prächtig gekleidet, Reitern, auf
Pferden reitend; anmutige junge Männer waren sie alle. $13$
Und ich sah, daβ sie sich unrein gemacht hatte: Dieselbe Art
hatten sie beide. $14$ Aber sie trieb ihre Hurereien [noch]
weiter: Denn sie sah Männer in Zeichnung an der Wand, Bilder von
Chaldäern, mit roter Farbe eingezeichnet, $15$ gegürtet mit
einem Gurt an ihren Hüften, herabhängenden Turbanen auf ihren
Köpfen, sie alle vom Aussehen hervorragender Kämpfer, ein Abbild
der Söhne Babels, deren Geburtsland Chaldäa ist. $16$ Und als
ihre Augen sie sahen, bekam sie Verlangen nach ihnen, und sie
sandte Boten zu ihnen nach Chaldäa. $17$ Da kamen die Söhne
Babels zu ihr zum Liebeslager und machten sie durch ihre Hurerei
unrein. Doch als sie sich an ihnen unrein gemacht hatte, wandte
sich ihre Seele jäh von ihnen ab. $18$ Und als sie [so] ihre
Hurereien aufgedeckt hatte und ihre Blöβe aufgedeckt hatte, da
wandte sich meine Seele jäh von ihr ab, ebenso wie meine Seele
sich von ihrer Schwester jäh abgewandt hatte. $19$ Sie aber
vermehrte [noch] ihre Hurereien, indem sie an die Tage ihrer
Jugend dachte, als sie im Land Ägypten gehurt hatte. $20$ Und
sie bekam Verlangen nach ihren Liebhabern, deren Fleisch wie das
Fleisch der Esel und deren Erguβ wie der Erguβ der Pferde ist.
$21$ Und du sehntest dich nach der Schandtat deiner Jugend,
als man in Ägypten deinen Busen betastete um deiner jugendlichen
Brüste willen. - $22$ Darum, Oholiba, so spricht der Herr,
HERR: Siehe, ich erwecke gegen dich deine Liebhaber, von denen
deine Seele sich jäh abgewandt hat, und lasse sie von allen
Seiten über dich kommen: $23$ die Söhne Babels und alle
Chaldäer, Pekod und Schoa und Koa, alle Söhne Assur mit ihnen,
anmutige junge Männer, Statthalter und Befehlshaber sind sie
alle, hervorragende Kämpfer und Räte, sie alle auf Pferden
reitend. $24$ Die kommen über dich von Norden, [mit] Wagen
und Rädern und Scharen von Völkern; Langschild und Kleinschild
und Helm richten sie ringsum gegen dich. Und ich übergebe ihnen
das Gericht, und sie werden dich nach ihren Rechtssätzen
richten. $25$ Und ich bringe meinen Eifer über dich, und sie
werden im Grimm mit dir verfahren: deine Nase und deine Ohren
werden sie abschneiden, und was nach dir [übrigbleibt], wird
durch das Schwert fallen; deine Söhne und deine Töchter werden
sie wegnehmen, und was nach dir [übrigbleibt], wird durch das
Feuer verzehrt werden. $26$ Und sie werden dir deine Kleider
ausziehen und deine prächtigen Geschmeide nehmen. $27$ Und
ich will ein Ende machen deiner Schandtat von dir und deiner
Hurerei vom Land Ägypten her, so daβ du deine Augen nicht mehr
zu ihnen erheben und nicht mehr denken wirst an Ägypten.
$28$ Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich gebe dich in
die Hand derer, die du haβt, in die Hand derer, von denen deine
Seele sich jäh abgewandt hat. $29$ Und sie werden voller Haβ
mit dir verfahren und all dein Erworbenes wegnehmen und dich
nackt und bloβ zurücklassen. Da sollen deine hurerische Blöβe
und deine Schandtat und deine Hurereien aufgedeckt werden.
$30$ Das wird dir geschehen, weil du den Nationen nachgehurt,
weil du dich mit ihren Götzen unrein gemacht hast. $31$ Auf
dem Weg deiner Schwester bist du gegangen, so gebe ich ihren
Becher in deine Hand. $32$ So spricht der Herr, HERR: Du
wirst den Becher deiner Schwester trinken, den tiefen und weiten
- zum Gelächter und zum Spott wird sie -, der so viel faβt.
$33$ Von Trunkenheit und Kummer wirst du voll werden; ein
Becher des Entsetzens und der Verödung ist der Becher deiner
Schwester Samaria. $34$ Und du wirst ihn trinken und
ausschlürfen und wirst seine Scherben benagen und deine Brüste
zerreiβen; denn ich habe geredet, spricht der Herr, HERR. -
$35$ Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil du mich vergessen
und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, so trage du auch
deine Schandtat und deine Hurereien!
$36$ Und der HERR sprach zu mir: Menschensohn, willst du die
Ohola und die Oholiba richten? Dann halte ihnen ihre Greuel vor!
$37$ Denn sie haben Ehebruch getrieben, und Blut ist an ihren
Händen, und mit ihren Götzen haben sie Ehebruch getrieben; und
sogar ihre Kinder, die sie mir geboren hatten, haben sie ihnen
zum Fraβ durch [das Feuer] gehen lassen. $38$ Und dies haben
sie mir noch [dazu] angetan: Sie haben am selben Tag mein
Heiligtum unrein gemacht und meine Sabbate entweiht. $39$
Denn wenn sie ihre Söhne für ihre Götzen schlachteten, dann
kamen sie am selben Tag in mein Heiligtum, es zu entweihen; und
siehe, so haben sie es mitten in meinem Haus getrieben. $40$
Ja, sie haben sogar [Boten] zu Männern gesandt, die von fernher
kommen sollten - zu denen ein Bote gesandt worden war; und
siehe, sie kamen! -, für die du dich gebadet, deine Augen
geschminkt und [dir] Schmuck angelegt hast $41$ und dich auf
ein prunkvolles Polster gesetzt hast, vor dem ein Tisch bereitet
war; und darauf hast du mein Räucherwerk und mein Öl gestellt.
$42$ Und mit lärmender Stimme sang man den Männern zu wegen
der Menge der Menschen, die aus der Wüste gekommen waren; und
sie legten Armringe an ihre Hände und [setzten] prachtvolle
Kronen auf ihre Köpfe.
$43$ Da sprach ich: [Noch immer] Ehebruch für die
Verbrauchte? Jetzt treibt man ihre Hurereien, und sie [freut
sich darüber]. $44$ Und man ging zu ihr ein, wie man zu einer
Hure eingeht; so gingen sie ein zu Ohola und zu Oholiba, den
unzüchtigen Frauen. $45$ Aber gerechte Männer, die werden sie
richten nach dem Recht für Ehebrecherinnen und nach dem Recht
für solche, die Blut vergieβen; denn sie sind Ehebrecherinnen,
und Blut ist an ihren Händen. - $46$ Denn so spricht der
Herr, HERR: Man führe eine Versammlung gegen sie herauf, und
gebe sie der Miβhandlung und der Plünderung preis! $47$ Und
die Versammlung soll sie steinigen und sie mit ihren Schwertern
zerhauen; ihre Söhne und ihre Töchter soll man erschlagen und
ihre Häuser mit Feuer vernichten! $48$ Und so werde ich die
Schandtat aus dem Land wegschaffen, damit alle Frauen sich
warnen lassen und nicht nach eurer Schandtat handeln. $49$
Und sie werden eure Schandtat auf euch bringen, und die Sünden
[,die ihr mit] euren Götzen [begangen habt,] werdet ihr tragen.
Und ihr werdet erkennen, daβ ich der Herr, HERR, bin.
\24\
Der Kochtopf als Bild für die Zerstörung Jerusalems - Keine
Klage Hesekiels über den Tod seiner Frau als Zeichenhandlung für
das unbeklagte Jerusalem.
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir im neunten Jahr, im
zehnten Monat, am Zehnten des Monats: $2$ Menschensohn,
schreibe dir den Namen des Tages auf, ebendieses Tages! An
ebendiesem Tag wirft sich der König von Babel [mit seinem Heer]
auf Jerusalem.
$3$ Und rede ein Gleichnis zu dem widerspenstigen Haus, und
sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Setze den Topf auf,
setze [ihn] auf, und gieβe auch Wasser hinein! $4$ Lege seine
[Fleisch]stücke zusammen hinein, lauter gute Stücke, Lende und
Schulter; auserlesene Knochen fülle ein! $5$ Nimm auserlesene
Schafe, und schichte auch ringsherum die Holzstücke darunter;
laβ seine [Fleisch]stücke sieden; auch seine Knochen sollen
darin kochen! - $6$ Darum, so spricht der Herr, HERR: Wehe,
Stadt der Blutschuld! Topf, an dem sein Rost ist und dessen Rost
nicht von ihm abgeht! Stück für Stück leere ihn aus, ohne daβ
darüber das Los gefallen ist. $7$ Denn ihr Blut ist in ihrer
Mitte: sie hat es auf den kahlen Felsen getan, sie hat es nicht
auf die Erde gegossen, daβ man es mit Staub bedecken könnte.
$8$ Um Zorn heraufzuführen, um Rache zu üben, habe ich ihr
Blut auf den kahlen Felsen getan, damit es nicht bedeckt wird. -
$9$ Darum, so spricht der Herr, HERR: Wehe, Stadt der
Blutschuld! Auch ich werde den Holzstoβ groβ machen. $10$
Häufe das Holz, zünde das Feuer an, koche das Fleisch gar, und
schütte die Brühe weg, und die Knochen sollen angebrannt werden!
$11$ Und stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit seine Bronze
heiβ wird und glüht und seine Unreinheit in ihm schmilzt, sein
Rost abgeht! $12$ Vergebliche Mühe! Sein vieler Rost geht
nicht von ihm ab. Ins Feuer mit seinem Rost! - $13$ Wegen
deiner schändlichen Unreinheit, weil ich dich reinigte, du aber
nicht rein wurdest, so wirst du [nun] von deiner Unreinheit
nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm an dir gestillt
habe. $14$ Ich, der HERR, habe geredet. Es kommt, und ich tue
es; ich lasse nicht nach; ich bin [deinetwegen] nicht betrübt
und lasse es mich nicht gereuen. Nach deinen Wegen und nach
deinen Taten richte ich dich, spricht der Herr, HERR.
$15$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $16$
Menschensohn, siehe, ich nehme die in deinen Augen
Begehrenswerte von dir weg durch plötzlichen Tod. Du aber sollst
nicht klagen und nicht weinen, und keine Träne soll dir kommen.
$17$ Stöhne bewegungslos, Totenklage stell nicht an; binde
dir deinen Kopfbund um, und zieh deine Schuhe an deine Füβe!
Deinen Bart sollst du nicht verhüllen und Brot der Trauer nicht
essen!
$18$ Und ich redete zum Volk am Morgen, und am Abend starb
meine Frau. Und ich tat am Morgen, wie mir befohlen war. $19$
Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht mitteilen, was
uns das bedeuten soll, daβ du [so] handelst? $20$ Da sagte
ich zu ihnen: Das Wort des HERRN geschah zu mir so: $21$ Sage
zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich entweihe
mein Heiligtum, den Stolz eurer Macht, das in euren Augen
Begehrenswerte und das Verlangen eurer Seele. Und eure Söhne und
eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden durchs Schwert
fallen. $22$ Dann werdet ihr tun, wie ich getan habe: den
Bart werdet ihr nicht verhüllen und Brot der Trauer nicht essen,
$23$ und eure Kopfbunde werden auf euren Köpfen [bleiben] und
eure Schuhe an euren Füβen. Ihr werdet nicht klagen und nicht
weinen, sondern werdet dahinschwinden in euren Sünden und
seufzen einer zum andern hin. $24$ So wird Hesekiel für euch
zum Wahrzeichen werden; nach allem, was er getan hat, werdet ihr
tun. Wenn es kommt, dann werdet ihr erkennen, daβ ich der Herr,
HERR, bin.
$25$ Und du, Menschensohn, siehe, an dem Tag, da ich ihre
Zuflucht wegnehme von ihnen, die Freude ihrer Pracht, das in
ihren Augen Begehrenswerte und die Sehnsucht ihrer Seelen, ihre
Söhne und ihre Töchter; $26$ an jenem Tag wird ein
Entkommener zu dir kommen, um es deine Ohren vernehmen zu
lassen. $27$ An jenem Tag wird dein Mund geöffnet werden vor
dem Entkommenen, und du wirst reden und nicht mehr stumm sein.
So sollst du ihnen zu einem Wahrzeichen werden; und sie werden
erkennen, daβ ich der HERR bin.
\25\
Drohreden gegen Ammon, Moab, Edom und die Philister.
#
V. 1-7: Kap. 21,33-37; Jer 49,1-6; Am 1,13-15; Zeph 2,8-11.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Söhne Ammon, und
weissage über sie $3$ und sage zu den Söhnen Ammon: Hört das
Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr, HERR: Da du `Haha!
sagst über mein Heiligtum, weil es entweiht ist, und über das
Land Israel, weil es verwüstet ist, und über das Haus Juda, weil
sie in die Gefangenschaft gegangen sind: $4$ darum, siehe,
werde ich dich den Söhnen des Ostens zum Besitz geben, und sie
werden ihre Zeltlager in dir aufschlagen und ihre Wohnungen in
dir errichten; sie werden deine Früchte essen, und sie werden
deine Milch trinken. $5$ Und ich werde Rabba zum Weideplatz
der Kamele machen und die Söhne Ammon zur Lagerstätte der
Schafe. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der HERR bin. - $6$
Denn so spricht der Herr, HERR: Weil du in die Hände geklatscht
und mit dem Fuβ gestampft hast und dich von Herzen mit all
deiner Verachtung über das Land Israel gefreut hast: $7$
siehe, darum strecke ich meine Hand gegen dich aus und gebe dich
den Nationen zur Beute, und ich rotte dich aus den Völkern aus
und tilge dich aus den Ländern aus. Ich werde dich vernichten,
und du wirst erkennen, daβ ich der HERR bin.
#
V. 8-11: Jes 15; 16; Jer 48; Am 2,1-3; Zeph 2,8-11.
#
$8$ So spricht der Herr, HERR: Weil Moab und Seir sagen:
`Siehe, das Haus Juda ist wie alle Nationen: $9$ darum,
siehe, werde ich die Berghänge Moabs entblöβen von den Städten,
von seinen Städten ohne Ausnahme, der Zierde des Landes,
Bet-Jeschimot, Baal-Meon und bis nach Kirjatajim hin, $10$
und ich gebe es den Söhnen des Ostens zum Besitz zu den Söhnen
Ammon hinzu, damit an die Söhne Ammon nicht mehr gedacht wird
unter den Nationen. $11$ So werde ich an Moab Strafgerichte
üben; und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
#
V. 12-14: Kap. 35; (Jes 21,11.12); Jes 34,5-17; Jer 49,7-22; Am
1,11.12; Ob.
#
$12$ So spricht der Herr, HERR: Weil Edom mit Rachsucht gegen
das Haus Juda gehandelt und sie sich sehr schuldig gemacht
haben, als sie sich an ihnen rächten: $13$ darum, so spricht
der Herr, HERR, werde ich meine Hand gegen Edom ausstrecken und
Menschen und Vieh aus ihm ausrotten; und ich werde es von Teman
an zur Trümmerstätte machen, und bis nach Dedan hin werden sie
durchs Schwert fallen. $14$ Und ich werde meine Rache an Edom
in die Hand meines Volkes Israel legen, und sie werden an Edom
handeln nach meinem Zorn und nach meinem Grimm. Und sie werden
meine Rache erkennen, spricht der Herr, HERR.
#
V. 15-17: Jes 14,28-32; Jer 47; Am 1,6-8; Zeph 2,4-7; Sach
9,5-7.
#
$15$ So spricht der Herr, HERR: Weil die Philister mit
Rachsucht gehandelt und sich rachsüchtig gerächt haben mit
Verachtung aus [vollem] Herzen zur Zerstörung in ewiger
Feindschaft: $16$ darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe,
ich strecke meine Hand gegen die Philister aus und rotte die
Kreter aus und tilge den Überrest an der Küste des Meeres aus.
$17$ Und ich werde mit grimmigen Züchtigungen groβe Rache an
ihnen üben. Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn
ich meine Rache über sie bringe.
\26\
Drohrede gegen Tyrus.
#
Kap. 27; 28,1-19; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4.
#
$1$ Und es geschah im elften Jahr, am Ersten des Monats, da
geschah das Wort des HERRN zu mir so: $2$ Menschensohn, weil
Tyrus über Jerusalem sagt: `Haha! Zerbrochen ist das Tor der
Völker; es fällt mir zu; ich werde erfüllt, sie ist verwüstet!:
$3$ darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an
dich, Tyrus! Und ich werde viele Nationen gegen dich
heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt. $4$ Und
sie werden die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme
abbrechen; und ich werde seine Erde von ihm wegfegen und es zum
kahlen Felsen machen. $5$ Ein Trockenplatz für Netze soll es
werden mitten im Meer, denn ich habe geredet, spricht der Herr,
HERR, und es wird den Nationen zur Beute werden. $6$ Und
seine Töchter, die auf dem Feld sind, sollen mit dem Schwert
erschlagen werden. Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR
bin.
$7$ Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich lasse
Nebukadnezar, den König von Babel, den König der Könige, von
Norden her über Tyrus kommen, mit Pferden und Wagen und Reitern
und einem Aufgebot und mit viel Volk. $8$ Deine Töchter wird
er auf dem Feld mit dem Schwert erschlagen. Und er wird
Belagerungstürme gegen dich aufstellen und einen Belagerungswall
gegen dich aufschütten und Langschilde gegen dich aufrichten
$9$ und den Stoβ seines Mauerbrechers gegen deine Mauern
richten und deine Türme mit seinen Brecheisen niederreiβen.
$10$ Von der Menge seiner Pferde wird dich ihr Staub
bedecken; vor dem Lärm der Reiter und Räder und Wagen werden
deine Mauern erbeben, wenn er in deine Tore einzieht, wie man in
eine Stadt voller Breschen einzieht. $11$ Mit den Hufen
seiner Pferde wird er alle deine Straβen zerstampfen; dein Volk
wird er mit dem Schwert erschlagen, und die Gedenksteine deiner
Macht werden zu Boden sinken. $12$ Und sie werden dein
Vermögen rauben und deinen Handelsgewinn plündern und deine
Mauern abbrechen und deine prächtigen Häuser niederreiβen; und
deine Steine und dein Holz und deinen Schutt werden sie mitten
ins Wasser schütten. $13$ Und ich werde das Getön deiner
Lieder zum Schweigen bringen, und der Klang deiner Zithern wird
nicht mehr gehört werden. $14$ Und ich werde dich zum kahlen
Felsen machen; ein Trockenplatz für Netze sollst du werden, du
wirst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, der HERR, habe
geredet, spricht der Herr, HERR.
$15$ So spricht der Herr, HERR, zu Tyrus: Werden nicht vom
Gedröhn deines Sturzes, wenn der Durchbohrte stöhnt, wenn in
deiner Mitte gemordet wird, die Inseln erbeben? $16$ Und alle
Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen herabsteigen und
ihre Mäntel ablegen und ihre buntgewirkten Kleider ausziehen. In
Schrecken werden sie sich kleiden, werden auf der Erde sitzen,
immer wieder erzittern und sich über dich entsetzen. $17$ Und
sie werden ein Klagelied über dich erheben und zu dir sagen: Wie
bist du verloren gegangen, vom Meer verschwunden, du berühmte
Stadt, die mächtig auf dem Meer war, sie und ihre Bewohner, die
allen, die dort wohnten, ihren Schrecken einflöβte. $18$ Nun
erzittern die Inseln am Tag deines Sturzes; und entsetzt sind
die Inseln im Meer wegen deines Endes.
$19$ Denn so spricht der Herr, HERR: Wenn ich dich zu einer
verwüsteten Stadt mache, den Städten gleich, die nicht [mehr]
bewohnt werden; wenn ich die Flut über dich heraufsteigen lasse
und dich die gewaltigen Wasser bedecken, $20$ dann lasse ich
dich hinabfahren mit denen, die in die Grube hinabfahren zum
Volk der Urzeit, und lasse dich in den Tiefen [unter] der Erde
wohnen, in den Trümmerstätten von der Vorzeit her, mit denen,
die in die Grube hinabgefahren sind, damit du nicht [mehr]
bewohnt wirst und erstehst im Land der Lebenden. $21$
[Tödlichen] Schrecknissen gebe ich dich preis; und du wirst
nicht mehr sein, und du wirst gesucht, aber nicht wiedergefunden
werden für ewig, spricht der Herr, HERR.
\27\
Klagelied über den Untergang der Stadt Tyrus.
#
Kap. 26; 28,1-19; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$ Und du,
Menschensohn, erhebe ein Klagelied über Tyrus, $3$ und sage
zu Tyrus, das an den Zugängen zum Meer wohnt und Handel treibt
mit den Völkern nach vielen Inseln hin: So spricht der Herr,
HERR: Tyrus, du sagst: Ich bin von vollkommener Schönheit!
$4$ Dein Gebiet ist im Herzen der Meere; deine Bauleute haben
deine Schönheit vollkommen gemacht. $5$ Aus Wacholder vom
Senir bauten sie dir [auf beiden Seiten] alle Planken; sie
nahmen Zedern vom Libanon, um auf dir einen Mast zu machen;
$6$ aus Eichen von Baschan machten sie deine Ruder; dein Deck
machten sie aus Elfenbein, [eingefaβt] in Zypressen von den
Inseln der Kittäer. $7$ Byssus in Buntwirkerei aus Ägypten
war dein Segel, um dir als Flagge zu dienen; violetter und roter
Purpur von den Inseln Elischas war dein Kajütendach. $8$ Die
Bewohner von Sidon und Arwad waren deine Ruderer; deine Weisen,
Tyrus, waren in dir, sie waren deine Matrosen; $9$ die
Ältesten von Gebal und seine Weisen waren in dir als Ausbesserer
deiner Lecks.
Alle Schiffe des Meeres und ihre Seeleute waren in dir, um deine
Tauschwaren einzutauschen. $10$ [Söldner aus] Paras und Lud
und Put waren in deinem Heer als deine Kriegsleute; Schild und
Helm hängten sie in dir auf, die verliehen dir Glanz. $11$
Die Söhne Arwads waren mit deinem Heer auf deinen Mauern
ringsum, und die Gammaditer waren auf deinen Türmen; ihre
Schilde hängten sie ringsum an deinen Mauern auf. Die machten
deine Schönheit vollkommen. $12$ Tarsis war dein Aufkäufer
wegen der Fülle an allem Besitz; für Silber, Eisen, Zinn und
Blei gaben sie deine Waren. $13$ Jawan, Tubal und Meschech
waren Händler für dich; [für] Menschenseelen und bronzene Geräte
gaben sie deine Tauschware. $14$ Aus dem Haus Togarma: [Für]
[Zug]pferde, Reitpferde und Maulesel gaben sie deine Waren.
$15$ Die Söhne Dedans waren deine Händler. Viele Inseln waren
Aufkäufer in deinem Dienst: Elefantenzähne und Ebenholz
erstatteten sie dir als Abgabe. $16$ Edom war Aufkäufer für
dich wegen der Fülle deiner Erzeugnisse; für Rubin, roten Purpur
und Buntwirkerei und Byssus und Korallen und Edelsteine gaben
sie deine Waren. $17$ Juda und das Land Israel, sie waren
deine Händler; für Weizen [aus] Minnit und Feigen und Honig und
Öl und Balsam gaben sie deine Tauschware. $18$ Damaskus war
dein Aufkäufer wegen der Fülle deiner Erzeugnisse, wegen der
Fülle an allem Besitz, gegen Wein von Helbon und Wolle von
Zachar. $19$ Und Wein gaben sie für deine Ware; bearbeitetes
Eisen, Zimtblüten und Würzrohr waren da für deine Tauschware.
$20$ Dedan war deine Händlerin mit Satteldecken zum Reiten.
$21$ Arabien und alle Fürsten von Kedar, sie waren Aufkäufer
in deinem Dienst; für Lämmer und Widder und Böcke, für sie waren
sie deine Aufkäufer. $22$ Die Kaufleute von Saba und Ragma
waren deine Händler; für das Beste von allem Balsam und für
allerlei Edelsteine und Gold gaben sie deine Waren. $23$
Haran und Kanne und Eden, die Händler von Saba, [dazu] Assur
[und] ganz Medien waren deine Händlerschaft. $24$ Sie waren
deine Händler für Prachtgewänder, für Mäntel aus violettem
Purpur und Buntwirkerei und für Teppiche aus zweifarbigem
Gewebe, für gewundene und feste Seile auf deinem Markt. $25$
Die Schiffe von Tarsis waren deine Karawanen [für] deine
Tauschware. Und du wurdest [mit Reichtum] angefüllt und sehr
herrlich im Herzen der Meere.
#
V. 26-36: vgl. Offb 18,9-19.
#
$26$ Deine Ruderer führten dich über gewaltige Wasser; der
Ostwind [aber] zerbrach dich im Herzen der Meere. $27$ Dein
Besitz und deine Waren, deine Tauschwaren, deine Seeleute und
deine Matrosen, die Ausbesserer deiner Lecks und die, die deine
Tauschwaren eintauschten, und alle deine Kriegsleute, die in dir
sind, und dein ganzes Aufgebot, das in deiner Mitte ist, werden
ins Herz der Meere fallen am Tag deines Sturzes. $28$ Von dem
lauten Geschrei deiner Matrosen werden die Weidegebiete erbeben.
$29$ Und alle, die das Ruder führen, die Seeleute, alle
Matrosen des Meeres, werden von ihren Schiffen herabsteigen,
werden an Land bleiben $30$ und werden ihre Stimme über dich
hören lassen und bitter schreien; und sie werden Staub auf ihre
Köpfe werfen, sich in der Asche wälzen. $31$ Und sie werden
sich deinetwegen eine Glatze scheren und sich Sacktuch umgürten
und werden deinetwegen weinen in Bitterkeit der Seele mit
bitterer Totenklage. $32$ Und sie werden ein Klagelied über
dich erheben in ihrem Jammern und werden über dich klagen: Wer
ist wie Tyrus, wie die Vernichtete mitten im Meer! $33$ Als
deine Waren von den Meeren herkamen, sättigtest du viele Völker;
mit der Menge deiner Besitztümer und deiner Tauschwaren hast du
die Könige der Erde reich gemacht. $34$ Jetzt bist du
zerbrochen, von den Meeren [verschwunden] in den Tiefen des
Wassers, und deine Tauschwaren und dein ganzes Aufgebot in
deiner Mitte ist gesunken. $35$ Alle Bewohner der Inseln
entsetzen sich über dich, und ihren Königen stehen die Haare zu
Berge, ihre Gesichter sind verstört. $36$ Die Aufkäufer unter
den Völkern pfeifen über dich. Zum Schrecken bist du geworden
und bist dahin auf ewig.
\28\
Drohrede und Klagelied über den Fürsten von Tyrus.
#
V. 1-19: Kap. 26; 27; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, sage zum Fürsten von Tyrus: So spricht der Herr,
HERR: Weil dein Herz hoch hinaus will und du sagst: `Gott bin
ich, den Wohnsitz der Götter bewohne ich im Herzen der Meere! -
während du [doch nur] ein Mensch bist und nicht Gott; du aber
erhebst dein Herz, als wäre es Gottes Herz - $3$ siehe, du
bist weiser als Daniel, nichts Verborgenes ist dunkel für dich;
$4$ durch deine Weisheit und durch deinen Verstand hast du
dir Reichtum erworben und hast Gold und Silber in deine
Schatzkammern geschafft; $5$ durch die Gröβe deiner Weisheit
hast du mit deinem Handel deinen Reichtum vermehrt, dein Herz
wollte wegen deines Reichtums hoch hinaus -: $6$ darum, so
spricht der Herr, HERR: Weil du dein Herz erhebst, als wäre es
Gottes Herz, $7$ darum, siehe, ich bringe Fremde über dich,
die gewalttätigsten Nationen, die werden ihre Schwerter ziehen
gegen die Schönheit deiner Weisheit und werden deinen Glanz
entweihen. $8$ In die Grube werden sie dich hinabfahren
lassen, und du wirst den Tod eines Erschlagenen sterben im
Herzen der Meere. $9$ Wirst du dann angesichts deiner Mörder
auch noch sagen: `Gott bin ich!, während du [doch nur] ein
Mensch bist und nicht Gott, in der Hand derer, die dich
durchbohren? $10$ Den Tod von Unbeschnittenen wirst du
sterben durch die Hand der Fremden; denn ich habe geredet,
spricht der Herr, HERR.
$11$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $12$
Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und
sage ihm: So spricht der Herr, HERR: Du warst das vollendete
Siegel, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit, $13$ du
warst in Eden, dem Garten Gottes; aus Edelsteinen jeder [Art]
war deine Decke: Karneol, Topas und Jaspis, Türkis, Onyx und
Jade, Saphir, Rubin und Smaragd; und Arbeit in Gold waren deine
Ohrringe und deine Perlen an dir; am Tag, als du geschaffen
wurdest, wurden sie bereitet. $14$ Du warst ein mit
ausgebreiteten [Flügeln] schirmender Cherub, und ich hatte dich
[dazu] gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter
feurigen Steinen gingst du einher. $15$ Vollkommen warst du
in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis
sich Unrecht an dir fand. $16$ Durch die Menge deines Handels
fülltest du dein Inneres mit Gewalttat und sündigtest. Und ich
verstieβ dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben, du
schirmender Cherub, aus der Mitte der feurigen Steine. $17$
Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit, du hast
deine Weisheit zunichte gemacht um deines Glanzes willen. Ich
habe dich zu Boden geworfen, habe dich vor Königen dahingegeben,
damit sie ihre Lust an dir sehen. $18$ Durch die Menge deiner
Sünden, in der Unredlichkeit deines Handels, hast du deine
Heiligtümer entweiht. Darum habe ich aus deiner Mitte ein Feuer
ausgehen lassen, das hat dich verzehrt, und ich habe dich zu
Asche auf der Erde gemacht vor den Augen aller, die dich sehen.
$19$ Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich
über dich; ein Schrecken bist du geworden und bist dahin auf
ewig!
\28\
Drohrede gegen Sidon - Die zukünftige Heilszeit für Israel.
$20$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $21$
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Sidon und weissage über
es, $22$ und sage: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will
an dich, Sidon, und will mich in deiner Mitte verherrlichen; und
sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn ich
Strafgerichte an ihm übe und mich an ihm als heilig erweise.
$23$ Und ich werde die Pest hineinsenden und Blut auf seine
Straβen; und Erschlagene werden in seiner Mitte fallen durch das
Schwert, [das] von allen Seiten über es [kommt]. Und sie werden
erkennen, daβ ich der HERR bin. - $24$ Und für das Haus
Israel soll es nicht mehr einen stechenden Dorn und einen
schmerzenden Stachel geben von allen [Nachbarn] um sie her, die
sie verachten. Und sie werden erkennen, daβ ich der Herr, HERR,
bin.
$25$ So spricht der Herr, HERR: Wenn ich das Haus Israel aus
den Völkern sammle, unter die sie zerstreut worden sind, und ich
mich an ihnen vor den Augen der Nationen als heilig erweise,
dann werden sie in ihrem Land wohnen, das ich meinem Knecht
Jakob gegeben habe. $26$ Und sie werden in Sicherheit darin
wohnen und Häuser bauen und Weinberge pflanzen; und sie werden
in Sicherheit wohnen, wenn ich Strafgerichte geübt habe an
allen, die sie verachteten aus ihrer Umgebung. Und sie werden
erkennen, daβ ich der HERR bin, ihr Gott.
\29\
Drohrede gegen Ägypten und Ankündigung späterer
Wiederherstellung - Ägypten als ausgleichenden Lohn für
Nebukadnezars mühevolle Belagerung von Tyrus.
#
Kap. 30; 31; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
#
$1$ Im zehnten Jahr, im zehnten [Monat], am Zwölften des
Monats, geschah das Wort des HERRN zu mir so: $2$
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen den Pharao, den König
von Ägypten, und weissage über ihn und über ganz Ägypten. $3$
Rede und sage: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an
dich, Pharao, König von Ägypten, du groβes Seeungeheuer, das
inmitten seiner Ströme liegt, das da sagt: `Mein Strom gehört
mir, und ich selbst habe ihn mir gemacht. $4$ Ich lege Haken
in deine Kinnbacken und lasse die Fische deiner Ströme an deinen
Schuppen haften und ziehe dich aus deinen Strömen herauf mit
allen Fischen deiner Ströme, die an deinen Schuppen haften.
$5$ Und ich werfe dich in die Wüste, dich und alle Fische
deiner Ströme; auf die Fläche des Feldes wirst du fallen. Du
wirst nicht aufgelesen und nicht eingesammelt: den Tieren der
Erde und den Vögeln des Himmels gebe ich dich zum Fraβ, $6$
und alle Bewohner von Ägypten werden erkennen, daβ ich der HERR
bin. Weil du dem Haus Israel eine Stütze aus Schilfrohr gewesen
bist - $7$ wenn sie dich mit der Hand faβten, knicktest du
ein und rissest ihnen die ganze Schulter auf; und wenn sie sich
auf dich lehnten, zerbrachst du und lieβest ihnen allen die
Hüften wanken -: $8$ darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe,
ich bringe das Schwert über dich und rotte aus dir Menschen und
Vieh aus; $9$ und das Land Ägypten wird zur Einöde und
Trümmerstätte werden. Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR
bin. Weil du sagst: `Der Strom gehört mir, und ich selbst habe
ihn gemacht: $10$ darum, siehe, will ich an dich und an deine
Ströme; und ich mache das Land Ägypten zu Trümmerstätten der
Verwüstung, [zur] Einöde, von Migdol [bis nach] Syene, bis an
die Grenze von Kusch. $11$ Der Fuβ eines Menschen wird es
nicht durchwandern, und der Fuβ eines Tieres wird es nicht
durchwandern, und es wird vierzig Jahre [lang] nicht bewohnt
sein. $12$ Und ich mache das Land Ägypten zu einer Einöde
mitten unter verödeten Ländern, und seine Städte werden mitten
unter zertrümmerten Städten eine Einöde sein, vierzig Jahre
[lang]; und ich werde die Ägypter unter die Nationen versprengen
und sie in die Länder zerstreuen. - $13$ Denn so spricht der
Herr, HERR: Am Ende von vierzig Jahren werde ich die Ägypter aus
den Völkern sammeln, wohin sie versprengt wurden; $14$ und
ich werde das Geschick Ägyptens wenden und sie in das Land
Patros, in das Land ihrer Herkunft, zurückbringen, und dort
werden sie ein niedriges Königreich sein. $15$ Und es wird
niedriger sein als die [anderen] Königreiche und sich nicht mehr
über die Nationen erheben; und ich will sie vermindern, so daβ
sie nicht mehr über die Nationen herrschen. $16$ Und sie
sollen für das Haus Israel nicht mehr zum [Anlaβ für falsches]
Vertrauen werden, das Schuld in Erinnerung bringt, wenn die
Israeliten sich zu ihnen hinwenden. Und sie werden erkennen, daβ
ich der Herr, HERR, bin.
$17$ Und es geschah im 27. Jahr, im ersten [Monat], am Ersten
des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: $18$
Menschensohn, Nebukadnezar, der König von Babel, hat sein Heer
eine schwere Arbeit tun lassen gegen Tyrus. Jeder Kopf ist kahl
geworden, und jede Schulter ist blank gescheuert; aber Lohn ist
ihm und seinem Heer von Tyrus nicht zuteil geworden für die
Arbeit, die er gegen es geleistet hat. $19$ Darum, so spricht
der Herr, HERR: Siehe, ich gebe Nebukadnezar, dem König von
Babel, das Land Ägypten; und er wird seinen Prunk wegtragen und
seinen Raub rauben und seine Beute erbeuten; das wird der Lohn
für sein Heer sein. $20$ Als seinen Lohn, für den er
gearbeitet hat, habe ich ihm das Land Ägypten gegeben, weil sie
für mich gearbeitet haben, spricht der Herr, HERR. - $21$ An
jenem Tag werde ich dem Haus Israel ein Horn hervorsprossen
lassen, und dir gebe ich Freimut zum Reden in ihrer Mitte; und
sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
\30\
Weitere Aussprüche zum bevorstehenden Gericht über Ägypten.
#
Kap. 29; 31; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, weissage und sage: So spricht der Herr, HERR:
Heult! Wehe, der Tag! $3$ Denn nahe ist der Tag; ja, nahe ist
der Tag des HERRN, ein Tag des Gewölks: [Gerichts]zeit der
Nationen wird er sein. $4$ Und das Schwert kommt gegen
Ägypten; und Zittern herrscht in Kusch, wenn der Erschlagene in
Ägypten fällt und man seinen Prunk wegnimmt und [wenn] seine
Grundfesten niedergerissen werden. $5$ Kusch und Put und Lud
und das ganze [Völker]gemisch und Kub und die Söhne des
Bundeslandes werden mit ihnen durchs Schwert fallen. $6$ So
spricht der HERR: Da werden [alle], die Ägypten stützen, fallen,
und herabstürzen wird der Stolz seiner Macht; von Migdol bis
nach Syene werden sie darin durchs Schwert fallen, spricht der
Herr, HERR. $7$ Und sie werden zur Wüste mitten unter
verwüsteten Ländern, und seine Städte werden mitten unter
verödeten Städten sein. $8$ Und sie werden erkennen, daβ ich
der HERR bin, wenn ich Feuer an Ägypten lege und alle seine
Helfer zerschmettert werden. $9$ An jenem Tag werden Boten in
Schiffen ausfahren von mir, um das sichere Kusch aufzuschrecken;
und Zittern wird unter ihnen herrschen am Tag Ägyptens. Denn
siehe, es kommt!
$10$ So spricht der Herr, HERR: Ja, ich werde den Prunk
Ägyptens wegschaffen durch die Hand Nebukadnezars, des Königs
von Babel. $11$ Er und sein Volk mit ihm, die gewalttätigsten
Nationen, werden herangeführt werden, um das Land zu verheeren;
und sie werden ihre Schwerter gegen Ägypten ziehen und das Land
mit Erschlagenen füllen. $12$ Und ich werde die Ströme zum
trockenen Land machen und das Land in die Hand böser [Menschen]
verkaufen und das Land und seine Fülle durch die Hand Fremder
verwüsten. Ich, der HERR, habe geredet.
$13$ So spricht der Herr, HERR: Ja, ich werde die Götzen
zugrunderichten und die Götzen aus Nof wegschaffen, und der
Fürst aus dem Land Ägypten wird [bald] nicht mehr sein; und ich
werde Furcht in das Land Ägypten bringen. $14$ Und ich werde
Patros verwüsten, Feuer an Zoan legen und Strafgerichte üben an
No. $15$ Und ich werde meinen Grimm ausgieβen über Sin, das
Bollwerk Ägyptens; und den Prunk von No werde ich ausrotten.
$16$ Und ich werde Feuer an Ägypten legen; Sin wird sich in
Krämpfen winden, und No wird aufgebrochen werden, und Nof -
Gegner bei Tage! $17$ Die jungen Männer von On und Pi-Beseth
werden durchs Schwert fallen, und sie selbst werden in die
Kriegsgefangenschaft gehen. $18$ Und zu Tachpanhes wird der
Tag sich verfinstern, wenn ich dort die Jochstäbe Ägyptens
zerbreche und der Stolz seiner Macht darin ein Ende nimmt.
Gewölk wird es bedecken, und seine Tochterstädte werden in die
Kriegsgefangenschaft gehen. $19$ So werde ich Strafgerichte
an Ägypten üben; und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
$20$ Und es geschah im elften Jahr, im ersten [Monat], am
Siebten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so:
$21$ Menschensohn, den Arm des Pharao, des Königs von
Ägypten, habe ich zerbrochen; und siehe, er ist nicht verbunden
worden, [ihm] Heilung zu verschaffen, indem man einen Verband
angelegt hätte, ihn zu verbinden, um ihn zu stärken, damit er
das Schwert fassen kann. - $22$ Darum, so spricht der Herr,
HERR: Siehe, ich will an den Pharao, den König von Ägypten, und
zerbreche seine Arme, den starken und den zerbrochenen, und
lasse das Schwert seiner Hand entfallen. $23$ Und ich
versprenge die Ägypter unter die Nationen und zerstreue sie in
die Länder. $24$ Und ich stärke die Arme des Königs von Babel
und gebe mein Schwert in seine Hand; die Arme des Pharao aber
zerbreche ich, daβ er wie ein [vom Schwert] Durchbohrter vor ihm
ächzen wird. $25$ Und ich stärke die Arme des Königs von
Babel, aber die Arme des Pharao werden sinken. Und sie werden
erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn ich mein Schwert in die
Hand des Königs von Babel gebe und er es gegen das Land Ägypten
ausstreckt. $26$ Und ich werde die Ägypter unter die Nationen
versprengen und sie in die Länder zerstreuen; und sie werden
erkennen, daβ ich der HERR bin.
\31\
Gröβe und Sturz des Pharao.
#
Kap. 29; 30; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
#
$1$ Und es geschah im elften Jahr, im dritten [Monat], am
Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so:
$2$ Menschensohn, sage zum Pharao, dem König von Ägypten, und
zu seinem Prunk: Wem gleichst du in deiner Gröβe? $3$ Siehe,
eine Zypresse, eine Zeder auf dem Libanon, mit schönen Zweigen -
ein schattenspendender Wald - und von hohem Wuchs; und zwischen
den Wolken war ihr Wipfel. $4$ Die Wasser zogen sie groβ, die
Flut lieβ sie hochaufwachsen. Ihre Ströme hatte sie ausgehen
lassen rings um ihre Pflanzung, und sie hatte ihre Kanäle
ausgesandt zu allen Bäumen des Feldes. $5$ Darum war ihr
Wuchs höher als alle Bäume des Feldes; und ihre Zweige wurden
zahlreich und ihre Äste lang von den vielen Wassern, als sie
[ihre Zweige] ausbreitete. $6$ In ihren Zweigen nisteten alle
Vögel des Himmels, und unter ihren Ästen warfen alle Tiere des
Feldes [ihre Jungen]; und in ihrem Schatten wohnten all die
vielen Nationen. $7$ Und sie war schön in ihrer Gröβe und in
der Länge ihrer Zweige; denn ihre Wurzel war an vielen Wassern.
$8$ Die Zedern kamen ihr nicht gleich im Garten Gottes, die
[Zweige der] Wacholder waren nicht zu vergleichen mit ihren
Zweigen, und die [Äste der] Platanen waren nicht wie ihre Äste;
kein Baum im Garten Gottes glich ihr in ihrer Schönheit. $9$
Ich hatte sie schön gemacht in der Menge ihrer Zweige; und alle
Bäume Edens, die im Garten Gottes waren, beneideten sie.
$10$ Darum, so hat der Herr, HERR gesprochen: Weil sie hoch
geworden ist an Wuchs und sie ihren Wipfel bis zwischen die
Wolken streckte und ihr Herz sich wegen ihrer Höhe erhob,
$11$ so werde ich sie in die Hand des Mächtigen der Nationen
geben. Nach ihrer Gottlosigkeit soll er mit ihr handeln; ich
habe sie verstoβen. $12$ Und Fremde, die gewalttätigsten
Nationen, hieben sie um und warfen sie hin; auf die Berge und in
alle Täler fielen ihre Zweige, und ihre Äste wurden zerbrochen
in allen Bachrinnen des Landes. Und alle Völker der Erde zogen
aus ihrem Schatten weg und lieβen sie liegen; $13$ auf ihrem
gefällten Stamm lieβen sich alle Vögel des Himmels nieder, und
auf ihren Ästen waren alle Tiere des Feldes, $14$ damit keine
Bäume am Wasser sich [mehr] erheben mit ihrem Wuchs und ihren
Wipfel bis zwischen die Wolken strecken und keine
wassertrinkenden [Bäume] sich auf sich selbst stellen in ihrer
Höhe. Denn sie alle sind dem Tod preisgegeben, hin zum Land der
Tiefe, mitten unter den Menschenkindern, zu denen, die in die
Grube hinabgefahren sind.
$15$ So spricht der Herr, HERR: Am Tag, als sie in den Scheol
hinabfuhr, habe ich um ihretwillen die Tiefe in Trauer versetzt,
ich habe [sie] verhüllt und ihre Ströme zurückgehalten; die
groβen Wasser wurden gehemmt, und den Libanon hüllte ich in
Trauer um ihretwillen, alle Bäume des Feldes wurden um
ihretwillen ohnmächtig. $16$ Vom Getöse ihres Falls lieβ ich
die Nationen erbeben, als ich sie in den Scheol hinabfahren lieβ
mit denen, die in die Grube hinabfahren. Und alle Bäume Edens,
das Auserlesene und Beste des Libanon, alle Wassertrinkenden,
trösteten sich im Land der Tiefe. $17$ Auch sie fuhren mit
ihr in den Scheol hinab zu den vom Schwert Erschlagenen, und es
kamen um, die in ihrem Schatten wohnten, mitten unter den
Nationen.
$18$ Wem gleichst du so an Herrlichkeit und an Gröβe unter
den Bäumen Edens? So wirst du mit den Bäumen Edens hinabgestürzt
werden ins Land der Tiefe. Mitten unter den Unbeschnittenen
wirst du liegen, bei den vom Schwert Erschlagenen. Das ist der
Pharao und sein ganzer Prunk, spricht der Herr, HERR.
\32\
Klagelied über den Pharao - Pharao im Scheol.
#
Kap. 29; 30; 31; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
#
$1$ Und es geschah im zwölften Jahr, im zwölften Monat, am
Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so:
$2$ Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den Pharao, den
König von Ägypten, und sage zu ihm: Einem Junglöwen unter den
Nationen bist du gleich geworden; und doch warst du wie ein
Seeungeheuer in den Meeren und sprudeltest mit deinen Nüstern
und trübtest die Wasser mit deinen Füβen und wühltest ihre
Ströme auf. $3$ So spricht der Herr, HERR: Daher werde ich
mein Fangnetz über dich ausspannen durch eine Schar vieler
Völker, und man wird dich in meinem Garn heraufziehen. $4$
Und ich werfe dich auf das Land, schleudere dich auf das freie
Feld; und ich mache, daβ sich alle Vögel des Himmels auf dir
niederlassen und sich die Tiere der ganzen Erde von dir
sättigen. $5$ Und ich lege dein Fleisch auf die Berge und
fülle die Täler mit deinem Aas. $6$ Und ich tränke das Land
mit deinem Ausfluβ von deinem Blut auf den Bergen, und die
Bachrinnen werden mit dir angefüllt sein. $7$ Und ich werde,
wenn ich dich auslösche, den Himmel bedecken und seine Sterne
verdunkeln; ich werde die Sonne mit Gewölk bedecken, und der
Mond wird sein Licht nicht scheinen lassen. $8$ Alle
leuchtenden Lichter am Himmel werde ich deinetwegen verdunkeln,
und ich werde Finsternis über dein Land bringen, spricht der
Herr, HERR.
$9$ Und ich werde das Herz vieler Völker beunruhigen, wenn
ich deinen Zusammenbruch über die Nationen kommen lasse, in
Länder, die du nicht gekannt hast. $10$ Und ich werde vielen
Völkern deinetwegen Entsetzen einflöβen, und ihren Königen
werden deinetwegen die Haare zu Berge stehen, wenn ich mein
Schwert vor ihnen schwinge; und sie werden immer wieder
erzittern, jeder um sein Leben, am Tag deines Falls. - $11$
Denn so spricht der Herr, HERR: Das Schwert des Königs von Babel
wird über dich kommen. $12$ Durch die Schwerter von Helden
werde ich deine Menge fällen: die Gewalttätigsten der Nationen
sind sie alle; und sie werden den Hochmut Ägyptens zerstören,
und sein ganzer Prunk wird ausgetilgt. $13$ Und ich werde all
sein Vieh an den vielen Wassern zugrunde richten, so daβ der Fuβ
des Menschen sie nicht mehr trübt, noch die Klauen des Viehs sie
trüben. $14$ Dann werde ich ihre Wasser klären und ihre
Flüsse wie Öl flieβen lassen, spricht der Herr, HERR. - $15$
Wenn ich das Land Ägypten zu einer Einöde mache und wenn das
Land ohne seine Fülle verwüstet daliegt, wenn ich alle, die
darin wohnen, schlage, dann werden sie erkennen, daβ ich der
HERR bin. $16$ Das ist ein Klagelied, und man soll es als
Klagelied singen, die Töchter der Nationen sollen es als
Klagelied singen; sie sollen es als Klagelied singen über
Ägypten und über seinen ganzen Prunk, spricht der Herr, HERR.
$17$ Und es geschah im zwölften Jahr, am Fünfzehnten des
Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: $18$
Menschensohn, wehklage über den Prunk Ägyptens, und stürze ihn
hinab, Ägypten und die Töchter mächtiger Nationen, in das Land
der Tiefen, zu denen, die in die Grube hinabgefahren sind!
$19$ Wen übertriffst du [jetzt noch] an Anmut? Fahr hinab,
und lege dich zu den Unbeschnittenen! $20$ Mitten unter den
vom Schwert Erschlagenen sollen sie fallen! Das Schwert ist
[ihnen] bestimmt. Schleppt mit Ägypten auch seinen ganzen Prunk
herbei! $21$ Es reden mit ihm die gewaltigen Helden mitten
aus dem Scheol, mit [ihm und] seinen Helfern. Sie sind
hinabgefahren, sie liegen da, die Unbeschnittenen, die vom
Schwert Erschlagenen.
$22$ Dort ist Assur und sein ganzes Aufgebot rings um sein
Grab her: sie alle, Erschlagene, durchs Schwert Gefallene,
$23$ [Assur], dem seine Gräber in der tiefsten Grube gegeben
worden sind, und sein Aufgebot ist rings um sein Grab her
[begraben]. Sie alle sind Erschlagene, durchs Schwert Gefallene,
die [einst] Schrecken verbreiteten im Land der Lebenden.
$24$ Dort ist Elam und sein ganzer Prunk rings um sein Grab
her, sie alle, Erschlagene, durchs Schwert Gefallene, die als
Unbeschnittene ins Land der Tiefen hinabgefahren sind, die
[einst] ihren Schrecken verbreitet hatten im Land der Lebenden;
und sie tragen ihre Schmach mit denen, die in die Grube
hinabgefahren sind. $25$ Mitten unter Erschlagenen hat man
ihm ein Lager gegeben mit seinem ganzen Prunk rings um sein Grab
her. Sie alle sind Unbeschnittene, vom Schwert Erschlagene, weil
[einst] ihr Schrecken verbreitet war im Land der Lebenden; und
sie tragen [nun] ihre Schmach mit denen, die in die Grube
hinabgefahren sind. Mitten unter Erschlagene ist er gelegt.
$26$ Dort ist Meschech-Tubal und sein ganzer Prunk; rings um
sein Grab her, sie alle, Unbeschnittene, sie sind vom Schwert
erschlagen, weil sie ihren Schrecken verbreitet hatten im Land
der Lebenden. $27$ Und sie liegen nicht bei den Helden, die
in der Vorzeit gefallen sind, die in den Scheol hinabfuhren mit
ihren Kriegswaffen und die ihre Schwerter unter ihre Häupter
legten und deren Schilde auf ihren Gebeinen liegen; denn der
Schrecken vor den Helden [hatte einst] im Land der Lebenden
[geherrscht]. - $28$ Auch du [,Ägypten,] wirst mitten unter
Unbeschnittenen zerschmettert werden und bei den vom Schwert
Erschlagenen liegen.
$29$ Dort ist Edom, seine Könige und all seine Fürsten, die
in ihrer Heldenkraft zu den vom Schwert Erschlagenen gelegt
wurden; sie liegen bei den Unbeschnittenen und bei denen, die in
die Grube hinabgefahren sind.
$30$ Dort sind die Fürsten des Nordens insgesamt und alle
Sidonier, die zu den Erschlagenen hinabgefahren sind [und] trotz
ihres Schreckens [,den sie einflöβten,] in ihrer Heldenkraft
zuschanden geworden sind; und sie liegen als Unbeschnittene bei
den vom Schwert Erschlagenen und tragen ihre Schmach mit denen,
die in die Grube hinabgefahren sind.
$31$ Sie [alle] wird der Pharao sehen und sich über seinen
ganzen Prunk trösten. Vom Schwert Erschlagene sind der Pharao
und sein ganzes Heer, spricht der Herr, HERR. $32$ Denn ich
habe Schrecken vor ihm verbreitet im Land der Lebenden; und so
wird er sich mitten unter Unbeschnittene legen mit den vom
Schwert Erschlagenen, der Pharao und sein ganzer Prunk, spricht
der Herr, HERR.
\33\
Hesekiels Dienst als Wächter.
#
V. 1-20: Kap. 3,16-21.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, rede zu den Söhnen deines Volkes, und sage zu
ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe, und das Volk
des Landes nimmt einen Mann aus seiner Gesamtheit und setzt ihn
sich als Wächter ein, $3$ und er sieht das Schwert über das
Land kommen und stöβt ins Horn und warnt das Volk, $4$ wenn
[dann] einer den Schall des Horns hört, sich aber nicht warnen
läβt, und das Schwert kommt und rafft ihn weg: so wird sein Blut
auf seinem Kopf bleiben. $5$ Er hat den Schall des Horns
gehört, hat sich aber nicht warnen lassen; sein Blut wird auf
ihm bleiben. Doch hat er sich warnen lassen, so hat er seine
Seele gerettet. $6$ Wenn aber der Wächter das Schwert kommen
sieht, und er stöβt nicht ins Horn, und das Volk wird nicht
gewarnt, und das Schwert kommt und rafft von ihnen eine Seele
weg: so wird dieser um seiner Schuld willen weggerafft; aber
sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern.
#
V. 7-20: Kap. 18,19-32.
#
$7$ Dich nun, Menschensohn, habe ich als Wächter für das Haus
Israel eingesetzt. Du sollst das Wort aus meinem Mund hören und
sie vor mir warnen. $8$ Wenn ich zu dem Gottlosen sage: `Du
Gottloser, du muβt sterben!, du aber redest nicht, um den
Gottlosen vor seinem Weg zu warnen, so wird er, der Gottlose, um
seiner Schuld willen sterben; aber sein Blut werde ich von
deiner Hand fordern. $9$ Wenn du jedoch den Gottlosen vor
seinem Weg warnst, damit er von ihm umkehrt, er aber von seinem
Weg nicht umkehrt, so wird er um seiner Schuld willen sterben;
du aber hast deine Seele gerettet.
$10$ Und du, Menschensohn, sage zum Haus Israel: So sprecht
ihr und sagt: Unsere Vergehen und unsere Sünden sind auf uns,
und in ihnen schwinden wir dahin. Wie könnten wir leben? $11$
Sage zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR: Wenn
ich Gefallen habe am Tod des Gottlosen! Wenn nicht vielmehr
daran, daβ der Gottlose von seinem Weg umkehrt und lebt! Kehrt
um, kehrt um von euren bösen Wegen! Ja, warum wollt ihr sterben,
Haus Israel? $12$ Und du, Menschensohn, sage zu den Söhnen
deines Volkes: Die Gerechtigkeit des Gerechten wird ihn nicht
retten am Tag seines Vergehens; und die Gottlosigkeit des
Gottlosen - er wird durch sie nicht stürzen an dem Tag, da er
von seiner Gottlosigkeit umkehrt. Und [die Gerechtigkeit des]
Gerechten - er wird durch sie nicht leben können an dem Tag, da
er sündigt. $13$ Wenn ich dem Gerechten sage: `Leben soll
er!, und er verläβt sich auf seine Gerechtigkeit und tut
Unrecht, so wird all seiner gerechten Taten nicht gedacht
werden, sondern um seines Unrechts willen, das er getan hat,
deswegen wird er sterben. $14$ Wenn ich aber zum Gottlosen
sage: Sterben muβt du! und er kehrt von seiner Sünde um und übt
Recht und Gerechtigkeit, $15$ [so daβ] der Gottlose das Pfand
zurückgibt, Geraubtes erstattet, in den Ordnungen, [die] zum
Leben [führen], lebt, ohne Unrecht zu tun, so soll er am Leben
bleiben, er soll nicht sterben. $16$ All seiner Sünden, die
er begangen hat, soll ihm nicht gedacht werden; Recht und
Gerechtigkeit hat er geübt: er soll am Leben bleiben.
$17$ Und die Söhne deines Volkes sagen: Der Weg des Herrn ist
nicht recht, wo doch ihr eigener Weg nicht recht ist. $18$
Wenn der Gerechte von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht
tut, so wird er deswegen sterben. $19$ Und wenn der Gottlose
von seiner Gottlosigkeit umkehrt und Recht und Gerechtigkeit
übt, so wird er um ihretwillen leben. $20$ Ihr aber sagt: Der
Weg des HERRN ist nicht recht. Ich werde euch richten, jeden
nach seinen Wegen, Haus Israel.
\33\
Nachricht vom Fall Jerusalems.
$21$ Und es geschah im zwölften Jahr unserer Wegführung, im
zehnten [Monat], am Fünften des Monats, da kam ein Entkommener
aus Jerusalem zu mir und sagte: Die Stadt ist geschlagen!
$22$ Und die Hand des HERRN war am Abend über mich gekommen
vor der Ankunft des Entkommenen, und er hatte meinen Mund
geöffnet auf [den Augenblick] hin, als jener am Morgen zu mir
hereinkam. So wurde mein Mund [wieder] geöffnet, und ich war
nicht mehr stumm.
\33\
Gerichtsrede: Nur Hören und kein Tun.
$23$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $24$
Menschensohn, die Bewohner jener Trümmerstätten im Land Israel
sagen: Abraham war ein einzelner, und er nahm das Land in
Besitz; wir aber sind viele, uns ist das Land [erst recht] zum
Besitz gegeben! $25$ Darum sage zu ihnen: So spricht der
Herr, HERR: Ihr eβt [euer Opferfleisch] mit dem Blut und erhebt
eure Augen zu euren Götzen und vergieβt Blut! Da solltet ihr das
Land besitzen? $26$ Ihr verlaβt euch auf euer Schwert, verübt
Greuel und macht ein jeder die Frau seines Nächsten unrein! Da
solltet ihr das Land besitzen? $27$ So sollst du zu ihnen
sagen: So spricht der Herr, HERR: So wahr ich lebe, wenn nicht
[alle], die in den Trümmerstätten [leben], durchs Schwert
fallen, und [wenn ich nicht jeden], der auf dem freien Feld ist,
den wilden Tieren hingebe, daβ sie ihn fressen; und [wenn nicht]
die, die in den Festungen und in den Höhlen sind, an der Pest
sterben! $28$ Und ich mache das Land zur Öde und zum Grausen,
und der Stolz seiner Macht wird ein Ende haben; und die Berge
Israels werden wüst daliegen, so daβ niemand darüber hinwandert.
$29$ Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn ich
das Land zur Öde und zum Grausen mache wegen all ihrer Greuel,
die sie verübt haben.
$30$ Und du, Menschensohn, die Söhne deines Volkes reden über
dich an den Wänden und in den Türen der Häuser; und einer redet
mit dem anderen, jeder mit seinem Bruder, und sagt: Kommt doch
und hört, was das für ein Wort ist, das vom HERRN ausgeht.
$31$ Und sie kommen zu dir, wie [eben] Volk zusammenkommt,
und sitzen vor dir als mein Volk und hören deine Worte, aber sie
tun sie nicht, denn Liebesverlangen ist in ihrem Mund; [danach]
handeln sie, ihr Herz läuft ihrem unrechten Gewinn nach. $32$
Und siehe, du bist ihnen wie [einer, der] ein Liebeslied
[singt], der eine schöne Stimme hat und gut zu spielen versteht;
und sie hören deine Worte, doch sie tun sie nicht. $33$ Wenn
es aber kommt - siehe, es kommt! -, so werden sie erkennen, daβ
ein Prophet in ihrer Mitte war.
\34\
Gerichtsrede gegen die treulosen Hirten Israels - Verheiβungen
Gottes als des Hirten seiner Herde, des Volkes Israel.
#
V. 1-10: Jer 23,1.2; Sach 11,15-17.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, weissage über die Hirten Israels, weissage und
sprich zu ihnen, den Hirten: So spricht der Herr, HERR: Wehe den
Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht
die Herde weiden? $3$ Die Milch genieβt ihr, und mit der
Wolle kleidet ihr euch, das fette Vieh schlachtet ihr - die
Herde weidet ihr nicht. $4$ Die Schwachen habt ihr nicht
gestärkt und das Kranke nicht geheilt und das Gebrochene nicht
verbunden und das Versprengte nicht zurückgebracht und das
Verlorene nicht gesucht, sondern mit Härte habt ihr über sie
geherrscht und mit Gewalt. $5$ Und sie zerstreuten sich, weil
sie ohne Hirten waren, und wurden allen Tieren des Feldes zum
Fraβ. So zerstreuten sich $6$ [und] irrten umher meine
Schafe. Auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel und über das
ganze Land hin sind meine Schafe zerstreut worden, und da ist
niemand, der [nach ihnen] fragt, und niemand, der [sie] sucht. -
$7$ Darum, ihr Hirten, hört das Wort des HERRN! $8$ So
wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR: Fürwahr, weil meine
Schafe zum Raub und meine Schafe allen Tieren des Feldes zum
Fraβ geworden sind, weil kein Hirte da war und meine Hirten
nicht nach meinen Schafen fragten und die Hirten sich selbst
weideten, nicht aber meine Schafe weideten, $9$ darum, ihr
Hirten, hört das Wort des HERRN! $10$ So spricht der Herr,
HERR: Siehe, ich will an die Hirten, und ich werde meine Schafe
von ihrer Hand fordern und will ihnen ein Ende machen, daβ sie
nicht [länger meine] Schafe weiden. Und die Hirten sollen nicht
mehr sich selbst weiden; und ich werde meine Schafe aus ihrem
Rachen retten, daβ sie ihnen nicht mehr zum Fraβ seien.
#
V. 11-19: Jer 23,3.4.
#
$11$ Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich bin es, und
ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen.
$12$ Wie ein Hirte sich seiner Herde annimmt am Tag, da er
unter seinen zerstreuten Schafen ist, so werde ich mich meiner
Schafe annehmen und werde sie retten aus allen Orten, wohin sie
zerstreut worden sind am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels.
$13$ Und ich werde sie herausführen aus den Völkern und sie
aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land kommen lassen; und
ich werde sie weiden auf den Bergen Israels, an den Bachrinnen
und an allen Wohnplätzen des Landes. $14$ Auf guter Weide
werde ich sie weiden, und auf den hohen Bergen Israels wird ihr
Weideplatz sein; dort, auf den Bergen Israels werden sie auf
gutem Weideplatz lagern und fette Weide beweiden. $15$ Ich
selbst will meine Schafe weiden, und ich selbst will sie lagern,
spricht der Herr, HERR. $16$ Das Verlorene will ich suchen
und das Versprengte zurückbringen, und das Gebrochene will ich
verbinden, und das Kranke will ich stärken; das Fette aber und
das Starke werde ich austilgen; mit [meinem] Recht werde ich sie
weiden.
$17$ Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, HERR: Siehe,
ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den
Böcken. $18$ Ist es euch zu wenig: die gute Weide weidet ihr
ab, und den Rest eurer Weide zerstampft ihr mit euren Füβen, das
klare Wasser trinkt ihr, und das restliche trübt ihr mit euren
Füβen? $19$ Und meine Schafe sollen abweiden, was eure Füβe
zerstampft haben, und trinken, was eure Füβe getrübt haben?
$20$ Darum, so spricht der Herr, HERR, zu ihnen: Siehe, ich
bin es, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem
Schaf. $21$ Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter
verdrängt und mit euren Hörnern stoβt, bis ihr sie nach drauβen
zerstreut habt, $22$ so will ich meine Schafe retten, damit
sie nicht mehr zum Raub werden; und ich werde richten zwischen
Schaf und Schaf.
$32$ Und ich werde einen Hirten über sie einsetzen, der wird
sie weiden: meinen Knecht David, der wird sie weiden, und der
wird ihr Hirte sein. $24$ Und ich, der HERR, werde ihnen Gott
sein, und mein Knecht David wird Fürst in ihrer Mitte sein. Ich,
der HERR, habe geredet. $25$ Und ich werde einen Bund des
Friedens mit ihnen schlieβen und werde die bösen Tiere aus dem
Land austilgen; und in der Wüste werden sie sicher wohnen und in
den Wäldern schlafen [können]. $26$ Und ich werde sie und die
Umgebungen meines Hügels zum Segen machen; und ich werde den
Regen fallen lassen zu seiner Zeit, Regengüsse des Segens werden
es sein. $27$ Und der Baum des Feldes wird seine Frucht
geben, und das Land wird seinen Ertrag geben; und sie werden in
ihrem Land sicher sein. Und sie werden erkennen, daβ ich der
HERR bin, wenn ich die Stangen ihres Joches zerbreche und sie
aus der Hand derer errette, die sie knechteten. $28$ Und sie
werden den Nationen nicht mehr zum Raub werden, und die wilden
Tiere der Erde werden sie nicht mehr fressen; sondern sie werden
in Sicherheit wohnen, und niemand wird sie aufschrecken. $29$
Und ich werde ihnen eine Pflanzung zum Ruhm erstehen lassen, und
sie werden nicht mehr durch Hunger im Land weggerafft werden und
die Schmähung der Nationen nicht mehr ertragen [müssen]. $30$
Und sie werden erkennen, daβ ich, der HERR, ihr Gott, mit ihnen
bin und daβ sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der
Herr, HERR. $31$ Und ihr, meine Herde, ihr Menschen seid die
Herde meiner Weide; ich [aber] bin euer Gott, spricht der Herr,
HERR.
\35\
Drohrede gegen Edom.
#
Kap. 25,12-14; (Jes 21,11.12); Jes 34,5-17; Jer 49,7-22; Am
1,11.12; Ob.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen das Gebirge Seir, und
weissage über es $3$ und sage zu ihm: So spricht der Herr,
HERR: Siehe, ich will an dich, Gebirge Seir; und ich strecke
meine Hand gegen dich aus und mache dich zum Entsetzen und
Grausen; $4$ deine Städte mache ich zur Trümmerstätte, und du
selbst wirst Ödland sein. Und du wirst erkennen, daβ ich der
HERR bin.
$5$ Weil du eine beständige Feindschaft hegtest und die Söhne
Israel der Gewalt des Schwertes preisgabst zur Zeit ihres
Unglücks, zur Zeit der endgültigen Strafe, $6$ darum, so wahr
ich lebe, spricht der Herr, HERR, ja, ich mache dich zu Blut,
und Blut wird dich verfolgen; weil du Blut nicht gehaβt hast,
soll Blut dich verfolgen. $7$ Und ich mache das Gebirge Seir
zum Entsetzen und Grausen und rotte den, der hinzieht und
zurückkehrt aus ihm, aus. $8$ Und seine Berge fülle ich mit
seinen Erschlagenen an. Auf deinen Hügeln und in deinen Tälern
und in allen deinen Bachrinnen sollen vom Schwert Erschlagene
fallen. $9$ Zu ewigen Einöden mache ich dich, und deine
Städte sollen nicht mehr bewohnt werden. Und ihr werdet
erkennen, daβ ich der HERR bin.
$10$ Weil du sagst: Die beiden Nationen und die beiden Länder
gehören mir, und ich nehme sie in Besitz, wo doch der HERR dort
war: $11$ darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR,
werde ich [an dir] handeln nach deinem Zorn und nach deiner
Eifersucht, mit denen du aus Haβ gegen sie gehandelt hast; und
ich werde mich ihnen zu erkennen geben, wenn ich dich gerichtet
habe. $12$ Und du wirst erkennen, daβ ich, der HERR, alle
deine Lästerungen gehört habe, die du gegen die Berge Israels
ausgesprochen hast, indem du sagtest: Sie liegen verwüstet da,
uns sind sie zum Fraβ gegeben. $13$ Und ihr habt mit eurem
Mund gegen mich groβgetan und eure Worte gegen mich frech
gemacht; ich habe es gehört. $14$ So spricht der Herr, HERR:
Wie du dich gefreut hast, [daβ] das ganze Land eine Einöde war,
[so] will ich dir tun. $15$ Wie du deine Freude hattest an
dem Erbteil des Hauses Israel, weil es verwüstet war, ebenso
werde ich dir tun: eine Einöde sollst du werden, Gebirge Seir
und ganz Edom insgesamt! Und sie werden erkennen, daβ ich der
HERR bin. Verheiβung der Wiederherstellung Israels - Anerkennung
der Gröβe Gottes durch die Völker
\36\
$1$ Und du, Menschensohn, weissage über die Berge Israels und
sprich: Berge Israels, hört das Wort des HERRN! $2$ So
spricht der Herr, HERR: Weil der Feind über euch sagt: `Haha!
und: `Die ewigen Höhen, sie sind uns zum Besitz geworden!:
$3$ darum weissage und sprich: So spricht der Herr, HERR:
Deshalb, ja, deshalb, weil man euch verwüstet und euch
nachstellt von allen Seiten her, so daβ ihr dem Rest der
Nationen zum Besitz geworden und ins Gerede der Zunge und ins
Geschwätz der Leute gekommen seid, $4$ darum, ihr Berge
Israels, hört das Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr,
HERR, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Bachrinnen und zu
den Tälern, zu den wüst daliegenden Trümmerstätten und zu den
verlassenen Städten, die für den Rest der Nationen ringsum zur
Plünderung und zum Spott geworden sind; $5$ darum, so spricht
der Herr, HERR: Wahrlich, im Feuer meines Eifers habe ich gegen
den Rest der Nationen geredet und gegen Edom insgesamt, die sich
mein Land zum Besitz gemacht haben mit der ganzen
[Schaden-]freude des Herzens, mit Verachtung der Seele, um sein
Weideland zur Plünderung [zu haben]! $6$ Darum weissage über
das Land Israel, und sage zu den Bergen und zu den Hügeln, zu
den Bachrinnen und zu den Tälern: So spricht der Herr, HERR:
Siehe, in meinem Eifer und in meinem Grimm habe ich geredet,
weil ihr die Schmach der Nationen getragen habt. $7$ Darum,
so spricht der Herr, HERR: Ich, ich habe meine Hand [zum Schwur]
erhoben: Wenn die Nationen, die rings um euch her sind, ihre
Schmach nicht selbst tragen! $8$ Ihr aber, Berge Israels, ihr
werdet für mein Volk Israel eure Zweige treiben und eure Frucht
tragen, denn sie sind nahe daran zu kommen. $9$ Denn siehe,
ich werde zu euch [kommen,] und ich will mich zu euch wenden,
und ihr werdet bebaut und besät werden. $10$ Und ich werde
die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel
insgesamt; und die Städte werden [wieder] bewohnt sein und die
Trümmerstätten aufgebaut werden. $11$ Und ich werde Menschen
und Vieh auf euch vermehren, und sie werden sich vermehren und
fruchtbar sein; und ich werde euch bewohnt sein lassen wie in
euren früheren Zeiten und werde euch Gutes tun mehr als in euren
Anfängen. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der HERR bin. $12$
Und ich werde Menschen, mein Volk Israel, auf euch gehen lassen,
und sie werden dich in Besitz nehmen, und du wirst ihnen zum
Erbe sein; und du wirst sie nicht mehr länger kinderlos machen.
- $13$ So spricht der Herr, HERR: Weil sie zu euch sagen:
Eine Menschenfresserin bist du und hast deine Nation kinderlos
gemacht, $14$ darum wirst du nicht mehr Menschen fressen und
wirst deine Nation nicht mehr kinderlos machen, spricht der
Herr, HERR. $15$ Und ich will dich nicht mehr die Schmähung
der Nationen hören lassen, und das Höhnen der Völker sollst du
nicht mehr ertragen [müssen]; und du sollst deine Nation nicht
mehr kinderlos machen, spricht der Herr, HERR.
$16$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $17$
Menschensohn, als das Haus Israel [noch] in seinem Land wohnte,
da machten sie es unrein durch ihren Weg und durch ihre Taten,
wie die Unreinheit der Monatsregel war ihr Weg vor mir. $18$
Da goβ ich meinen Grimm über sie aus wegen des Blutes, das sie
im Lande vergossen, und weil sie es mit ihren Götzen unrein
gemacht hatten. $19$ Und ich versprengte sie unter die
Nationen, und sie wurden in die Länder zerstreut; nach ihrem Weg
und nach ihren Taten richtete ich sie. $20$ So kamen sie zu
den Nationen, [aber] wohin sie [auch] kamen, da entweihten sie
meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sagte: `Das Volk des
HERRN sind diese, und aus seinem Land haben sie hinausziehen
[müssen]. $21$ Da tat es mir leid um meinen heiligen Namen,
den das Haus Israel unter den Nationen entweiht hatte, wohin sie
[auch] kamen.
$22$ Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR:
Nicht um euretwillen handle ich, Haus Israel, sondern um meines
heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den
Nationen, zu denen ihr gekommen seid. $23$ Und ich werde
meinen groβen, unter den Nationen entweihten Namen heiligen, den
ihr mitten unter ihnen entweiht habt. Und die Nationen werden
erkennen, daβ ich der HERR bin, spricht der Herr, HERR, wenn ich
mich vor ihren Augen an euch als heilig erweise. $24$ Und ich
werde euch aus den Nationen holen und euch aus allen Ländern
sammeln und euch in euer Land bringen. $25$ Und ich werde
reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von
all euren Unreinheiten und von all euren Götzen werde ich euch
reinigen. $26$ Und ich werde euch ein neues Herz geben und
einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das
steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein
fleischernes Herz geben. $27$ Und ich werde meinen Geist in
euer Inneres geben; und ich werde machen, daβ ihr in meinen
Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut.
$28$ Und ihr werdet in dem Land wohnen, das ich euren Vätern
gegeben habe, und ihr werdet mir zum Volk, und ich, ich, werde
euch zum Gott sein. $29$ Und ich werde euch befreien von all
euren Unreinheiten. Und ich werde das Getreide herbeirufen und
es vermehren und keine Hungersnot [mehr] auf euch bringen;
$30$ und ich werde die Frucht des Baumes und den Ertrag des
Feldes vermehren, damit ihr nicht mehr das Höhnen [wegen] einer
Hungersnot hinnehmen [müβt] unter den Nationen. $31$ Und ihr
werdet an eure bösen Wege denken und an eure Taten, die nicht
gut waren, und werdet an euch selbst Ekel empfinden wegen eurer
Sünden und wegen eurer Greuel. $32$ Nicht um euretwillen tue
ich es, spricht der Herr, HERR, das sollt ihr wissen. Schämt
euch und werdet beschämt vor euren Wegen, Haus Israel!
$33$ So spricht der Herr, HERR: An dem Tag, da ich euch von
all euren Sünden reinige, da werde ich die Städte bewohnt sein
lassen, und die Trümmerstätten sollen aufgebaut werden. $34$
Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt daβ es als
Einöde daliegt vor den Augen jedes Vorüberziehenden. $35$ Und
man wird sagen: Dieses Land da, das verwüstete, ist wie der
Garten Eden geworden, und die verödeten und verwüsteten und
niedergerissenen Städte sind befestigt und bewohnt. $36$ Und
die Nationen, die rings um euch her übrigbleiben, werden
erkennen, daβ ich, der HERR, das Niedergerissene aufbaue, das
Verwüstete bepflanze. Ich, der HERR, habe geredet, ich werde es
auch tun.
$37$ So spricht der Herr, HERR: Auch noch darin werde ich
mich vom Haus Israel bitten lassen, es für sie zu tun: Ich werde
sie zahlreich werden lassen an Menschen wie eine Herde. $38$
Wie Opferschafe, wie die Schafe von Jerusalem zu seinen
Festzeiten, so werden die verödeten Städte voller Menschenherden
sein. Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
\37\
Die Vision von den Totengebeinen.
$1$ Die Hand des HERRN kam über mich, und er führte mich im
Geist des HERRN hinaus und lieβ mich nieder mitten im Tal; und
dieses war voller Gebeine. $2$ Und er führte mich ringsherum
an ihnen vorüber; und siehe, es waren sehr viele auf der Fläche
des Tales, und siehe, sie waren sehr vertrocknet. $3$ Und er
sprach zu mir: Menschensohn, werden diese Gebeine [wieder]
lebendig? Und ich sagte: Herr, HERR, du weiβt es. $4$ Da
sprach er zu mir: Weissage über diese Gebeine und sage zu ihnen:
Ihr vertrockneten Gebeine, hört das Wort des HERRN! $5$ So
spricht der Herr, HERR, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe
Odem in euch, daβ ihr [wieder] lebendig werdet. $6$ Und ich
lege Sehnen an euch und lasse Fleisch über euch wachsen und
überziehe euch mit Haut, und ich gebe Odem in euch, daβ ihr
[wieder] lebendig werdet. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der
HERR bin.
$7$ Und ich weissagte, wie mir befohlen war. Da entstand ein
Geräusch, als ich weissagte, und siehe, ein Getöse: und die
Gebeine rückten zusammen, Gebein an Gebein. $8$ Und ich sah,
und siehe, [es entstanden] Sehnen an ihnen, und Fleisch wuchs,
und Haut zog sich über sie oben darüber; aber es war [noch] kein
Odem in ihnen. $9$ Und er sprach zu mir: Weissage dem Odem,
weissage, Menschensohn, und sprich zu dem Odem: So spricht der
Herr, HERR: Komm von den vier Winden her, du Odem, und hauche
diese Erschlagenen an, daβ sie [wieder] lebendig werden! $10$
Da weissagte ich, wie er mir befohlen hatte; und der Odem kam in
sie, und sie wurden [wieder] lebendig und standen auf ihren
Füβen, ein sehr, sehr groβes Heer.
$11$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine, sie
sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen: Unsere Gebeine
sind vertrocknet, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus
mit uns. $12$ Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht
der Herr, HERR: Siehe, ich öffne eure Gräber und lasse euch aus
euren Gräbern heraufkommen als mein Volk und bringe euch ins
Land Israel. $13$ Und ihr werdet erkennen, daβ ich der HERR
bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch aus euren Gräbern
heraufkommen lasse als mein Volk. $14$ Und ich gebe meinen
Geist in euch, daβ ihr lebt, und werde euch in euer Land setzen.
Und ihr werdet erkennen, daβ ich, der HERR, geredet und es getan
habe, spricht der HERR.
\37\
Die Zukunft des geeinten Reiches unter einem Herrscher.
$15$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $16$ Und
du, Menschensohn, nimm dir ein [Stück] Holz und schreibe darauf:
`Für Juda und für die Söhne Israel, seine Gefährten. Und nimm
[noch] ein anderes [Stück] Holz und schreibe darauf: `Für
Joseph, das Holz Ephraims und des ganzen Hauses Israel, seiner
Gefährten! $17$ Und füge sie dir zusammen, eins zum andern,
zu einem Holz, so daβ sie eins werden in deiner Hand! $18$
Und wenn die Söhne deines Volkes zu dir sagen: `Willst du uns
nicht mitteilen, was dir dies bedeutet?, $19$ so rede zu
ihnen: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich nehme das Holz
Josephs, das in der Hand Ephraims ist, und die Stämme Israels,
seine Gefährten; und ich lege auf es das Holz Judas und mache
sie zu einem Holz, so daβ sie eins werden in meiner Hand.
$20$ Und die Hölzer, auf die du geschrieben hast, sollen in
deiner Hand sein vor ihren Augen. $21$ Und rede zu ihnen: So
spricht der Herr, HERR: Siehe, ich nehme die Söhne Israel aus
den Nationen heraus, wohin sie gezogen sind, und ich sammle sie
von allen Seiten und bringe sie in ihr Land. $22$ Und ich
mache sie zu einer Nation im Land, auf den Bergen Israels, und
ein einziger König wird für sie alle zum König sein; und sie
sollen nicht mehr zu zwei Nationen werden und sollen sich
künftig nicht mehr in zwei Königreiche teilen. $23$ Und sie
werden sich nicht mehr unrein machen mit ihren Götzen und mit
ihren Scheusalen und mit all ihren Vergehen. Und ich werde sie
retten aus all ihren Treulosigkeiten, mit denen sie gesündigt
haben, und werde sie reinigen; und sie werden mir zum Volk und
ich werde ihnen zum Gott sein. $24$ Und mein Knecht David
wird König über sie sein, und sie werden alle einen Hirten
haben; und sie werden in meinen Rechtsbestimmungen leben und
meine Ordnungen bewahren und sie tun. $25$ Und sie werden in
dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in
dem eure Väter gewohnt haben; und sie werden darin wohnen, sie
und ihre Kinder und ihre Kindeskinder, bis in Ewigkeit; und mein
Knecht David wird ihr Fürst sein für ewig. $26$ Und ich
schlieβe mit ihnen einen Bund des Friedens, ein ewiger Bund wird
es mit ihnen sein; den gebe ich ihnen und lasse sie zahlreich
werden und setze mein Heiligtum in ihre Mitte für ewig. $27$
Und meine Wohnung wird über ihnen sein; und ich werde ihnen zum
Gott und sie werden mir zum Volk sein. $28$ Und die Nationen
werden erkennen, daβ ich der HERR bin, der Israel heiligt, wenn
mein Heiligtum für ewig in ihrer Mitte ist.
\38\
Drohrede gegen Gog aus Magog und das furchtbare Gericht über
ihn.
#
Kap. 39,1-24.
#
$1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Gog [zum] Land Magog,
[gegen] den Fürsten von Rosch, Meschech und Tubal, und weissage
über ihn $3$ und sprich: So spricht der Herr, HERR: Siehe,
ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Meschech und Tubal.
$4$ Und ich lenke dich herum und lege Haken in deine
Kinnbacken; und ich führe dich heraus und dein ganzes Heer,
Pferde und Reiter, sie alle prächtig gekleidet, ein groβes
Aufgebot mit Langschild und Kleinschild, schwertführend sie
alle: $5$ [Söldner aus] Paras, Kusch und Put mit ihnen, sie
alle [mit] Langschild und Helm, $6$ Gomer und alle seine
Scharen, das Haus Togarma im äuβersten Norden und alle seine
Scharen, viele Völker mit dir. $7$ Rüste dich, und rüste dir
[alles] zu, du und dein ganzes Aufgebot, das zu dir hin
aufgeboten ist, und steh mir zur Verfügung! $8$ Nach vielen
Tagen sollst du aufgeboten werden; am Ende der Jahre sollst du
in ein Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt, das aus
vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, die für
lange Zeit zur Trümmerstätte geworden waren; das ist aus den
Völkern herausgeführt worden, und sie wohnen in Sicherheit
allesamt. $9$ Und du wirst hinaufziehen, wie ein Sturm
herankommen, wirst sein wie eine Wolke, das Land zu bedecken, du
und alle deine Scharen und viele Völker mit dir.
$10$ So spricht der Herr, HERR: Und es wird geschehen an
jenem Tag, da werden Dinge in deinem Herzen aufsteigen, und du
wirst einen bösen Plan schmieden $11$ und sagen: Ich will
hinaufziehen gegen ein offenes Land, will über die kommen, die
sich ruhig verhalten, in Sicherheit wohnen - sie alle wohnen
[ja] ohne Mauern, auch Riegel und Tore haben sie nicht -,
$12$ um Raub zu rauben und Beute zu erbeuten, um deine Hand
zu kehren gegen die [wieder] bewohnten Trümmerstätten und gegen
ein Volk, das aus den Nationen gesammelt ist, das Viehbesitz und
[andere] Habe erworben hat, [Leute,] die den Mittelpunkt der
Erde bewohnen. $13$ Saba und Dedan und die Aufkäufer von
Tarsis und all seine Händler werden zu dir sagen: Kommst du, um
Raub zu rauben? Hast du dein [Kriegs-]Aufgebot aufgeboten, um
Beute zu erbeuten, um Silber und Gold davonzutragen, um Vieh und
[andere] Habe wegzunehmen, um einen groβen Raub zu rauben?
$14$ Darum weissage, Menschensohn, und sage zu Gog: So
spricht der Herr, HERR: Wirst du dich an jenem Tag, wenn mein
Volk Israel in Sicherheit wohnt, nicht aufmachen $15$ und von
deinem Ort kommen, vom äuβersten Norden her, du und viele Völker
mit dir - die alle auf Pferden reiten, ein groβes Aufgebot und
ein zahlreiches Heer -, $16$ und wirst gegen mein Volk Israel
heraufziehen wie eine Wolke, um das Land zu bedecken? Am Ende
der Tage wird es geschehen, daβ ich dich über mein Land kommen
lasse, damit die Nationen mich erkennen, wenn ich mich an dir,
Gog, vor ihren Augen als heilig erweise.
$17$ So spricht der Herr, HERR: Bist du [nicht] der, von dem
ich in vergangenen Tagen geredet habe durch meine Knechte, die
Propheten Israels, die in jenen Tagen jahre[lang] weissagten,
daβ ich dich über sie kommen lassen würde?
$18$ Und an jenem Tag wird es geschehen, an dem Tag, wenn Gog
in das Land Israel kommt, spricht der Herr, HERR, da wird mein
Grimm in meiner Nase aufsteigen. $19$ Und in meinem Eifer, im
Feuer meiner Zornglut habe ich geredet: Wenn an jenem Tag nicht
ein groβes Beben im Land Israel sein wird! $20$ Und vor mir
werden beben die Fische des Meeres und die Vögel des Himmels und
die Tiere des Feldes und alle Kriechtiere, die auf dem Erdboden
kriechen, und alle Menschen, die auf der Fläche des Erdbodens
sind; und die Berge werden niedergerissen werden, und die
Felsstufen werden einstürzen, und jede Mauer wird zu Boden
fallen. $21$ Und ich rufe auf meinem ganzen Gebirge das
Schwert über ihn herbei, spricht der Herr, HERR; da wird das
Schwert des einen gegen den anderen [gerichtet] sein. $22$
Und ich werde ins Gericht mit ihm gehen durch Pest und durch
Blut. Und einen überschwemmenden Regen und Hagelsteine, Feuer
und Schwefel lasse ich auf ihn regnen und auf seine Scharen und
auf die vielen Völker, die mit ihm sind. $23$ Und ich werde
mich groβ und heilig erweisen und werde mich kundtun vor den
Augen vieler Nationen. Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR
bin.
\39\
Nochmalige Ankündigung des Gerichts über Gog und der Vernichtung
seiner Heeresmacht.
#
Kap. 38.
#
$1$ Und du, Menschensohn, weissage über Gog und sprich: So
spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst von
Rosch, Meschech und Tubal. $2$ Und ich werde dich herumlenken
und dich gängeln und dich heraufziehen lassen vom äuβersten
Norden her und dich auf die Berge Israels bringen. $3$ Und
ich werde dir den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und
deine Pfeile aus deiner rechten Hand fallen lassen. $4$ Auf
den Bergen Israels wirst du fallen, du und alle deine Scharen
und die Völker, die mit dir sind; den Raubvögeln aller Art und
den Tieren des Feldes habe ich dich zum Fraβ gegeben; $5$ auf
dem freien Feld sollst du fallen. Denn ich habe [es] geredet,
spricht der Herr, HERR. $6$ Und ich sende Feuer gegen Magog
und gegen die, die auf den Inseln sicher wohnen. Und sie werden
erkennen, daβ ich der HERR bin. $7$ Und ich werde meinen
heiligen Namen kundtun mitten in meinem Volk Israel und werde
meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die
Nationen werden erkennen, daβ ich der HERR bin, der heilig ist
in Israel. $8$ Siehe, es kommt und wird geschehen, spricht
der Herr, HERR. Das ist der Tag, von dem ich geredet habe.
$9$ Und die Bewohner der Städte Israels werden hinausgehen
und werden Feuer machen und heizen mit Waffen, und zwar [mit]
Kleinschilden und Langschilden, mit Bogen und Pfeilen, mit
Handkeulen und Lanzen; und sie werden damit sieben Jahre lang
Feuer machen. $10$ Und sie werden kein Holz vom Feld sammeln
noch aus den Wäldern schlagen, sondern werden mit den Waffen
Feuer machen. Und sie werden ihre Räuber berauben und ihre
Plünderer plündern, spricht der Herr, HERR. $11$ Und an jenem
Tag wird es geschehen, da werde ich dem Gog einen Ort geben, wo
in Israel ein Grab [für ihn] ist: das Tal Abarim, östlich vom
Meer; und es wird den Durchreisenden [den Weg] versperren. Und
dort werden sie Gog und seinen ganzen Prunk begraben, und sie
werden es nennen: `Tal Hamon Gog. $12$ Und das Haus Israel
wird sie begraben, um das Land zu reinigen, sieben Monate lang;
$13$ und das ganze Volk des Landes wird [sie] begraben, und
es wird ihnen zum Ruhm sein am Tag, da ich mich verherrliche,
spricht der Herr, HERR. $14$ Und sie werden Männer mit einem
beständigen Auftrag aussondern, die im Land umherziehen [und]
mit den Durchreisenden die auf der Fläche des Landes
Übriggebliebenen begraben, um es zu reinigen. Am Ende der sieben
Monate sollen sie es durchsuchen. $15$ Ziehen nun die
Umherziehenden im Land umher und es sieht jemand Menschengebein,
dann soll er ein Mal daneben errichten, bis die Totengräber es
im `Tal Hamon Gog begraben haben. $16$ Und auch der Name
einer Stadt [lautet] Hamona. So werden sie das Land reinigen.
$17$ Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, HERR: Sage zu
den Vögeln aller Art und zu allen Tieren des Feldes: Versammelt
euch und kommt, sammelt euch von allen Seiten her zu meinem
Schlachtopfer, das ich für euch schlachte, einem groβen
Schlachtopfer auf den Bergen Israels, und freβt Fleisch und
trinkt Blut! $18$ Fleisch von Helden sollt ihr fressen, und
Blut von Fürsten der Erde sollt ihr trinken: Widder, Lämmer und
Böcke, Jungstiere, Mastvieh aus Basan sind sie alle. $19$ Und
Fett sollt ihr fressen bis zur Sättigung und Blut trinken bis
zur Trunkenheit von meinem Schlachtopfer, das ich für euch
geschlachtet habe. $20$ Und ihr sollt euch an meinem Tisch
sättigen mit Pferden und Reittieren, mit Helden und allerlei
Kriegsleuten, spricht der Herr, HERR.
\39\
Anerkennung Gottes durch die Völker - Verheiβung der Rückkehr
Israels in sein Land.
$21$ Und ich werde meine Herrlichkeit unter den Nationen
erweisen; und alle Nationen werden mein Gericht sehen, das ich
gehalten habe, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe.
$22$ Und das Haus Israel wird erkennen, daβ ich der HERR, ihr
Gott bin, von jenem Tag an und in alle Zukunft. $23$ Und die
Nationen werden erkennen, daβ das Haus Israel um seiner Schuld
willen gefangen weggezogen ist, weil sie treulos an mir
handelten und ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und sie in
die Hand ihrer Bedränger gegeben habe, so daβ sie allesamt
durchs Schwert gefallen sind. $24$ Nach ihrer Unreinheit und
nach ihren Verbrechen habe ich mit ihnen gehandelt und habe mein
Angesicht vor ihnen verborgen. - $25$ Darum, so spricht der
Herr, HERR: Jetzt wende ich das Geschick Jakobs und erbarme mich
über das ganze Haus Israel und eifere für meinen heiligen Namen.
$26$ Und sie werden ihre Schmach tragen und all ihre Untreue,
mit der sie treulos an mir gehandelt haben, wenn sie in ihrem
Land sicher wohnen und niemand [sie] aufschreckt, $27$ wenn
ich sie aus den Völkern zurückgebracht und sie aus den Ländern
ihrer Feinde gesammelt habe und mich so an ihnen als heilig
erweise vor den Augen der vielen Nationen. $28$ Und sie
werden erkennen, daβ ich der HERR, ihr Gott bin, da ich sie
[zwar gefangen] zu den Nationen weggeführt habe, sie aber
[wieder] in ihr Land sammle und keinen mehr von ihnen dort
zurücklasse. $29$ Und ich werde mein Angesicht nicht mehr vor
ihnen verbergen, wenn ich meinen Geist über das Haus Israel
ausgegossen habe, spricht der Herr, HERR.
\40\
Vision vom zukünftigen Tempel: Vorhöfe, Tore, Hallen.
$1$ Im 25. Jahr unserer Wegführung, im Anfang des Jahres, am
Zehnten des Monats, im 14. Jahr, nachdem die Stadt geschlagen
war, an ebendiesem Tag kam die Hand des HERRN über mich, und er
brachte mich dorthin; $2$ in Gesichten Gottes brachte er mich
in das Land Israel, und er lieβ mich nieder auf einen sehr hohen
Berg; und auf ihm, im Süden, war [etwas] wie der Bau einer
Stadt. $3$ Und er brachte mich dorthin; und siehe, da war ein
Mann, dessen Aussehen wie das Aussehen von Bronze war; und in
seiner Hand war eine leinene Schnur und eine Meβrute; und er
stand im Tor. $4$ Und der Mann redete zu mir: Menschensohn,
sieh mit deinen Augen, und höre mit deinen Ohren, und richte
dein Herz auf alles, was ich dir zeigen werde! Denn damit ich es
dir zeige, bist du hierher gebracht worden. Berichte dem Haus
Israel alles, was du siehst!
$5$ Und siehe, eine Mauer [umgab] von auβen den
Tempel[bezirk] ringsherum; und in der Hand des Mannes war eine
Meβrute von sechs Ellen, [die Elle] als eine [gewöhnliche] Elle
und eine Handbreite [gerechnet]. Und er maβ die Breite des
Baues: eine Rute, und die Höhe: eine Rute.
$6$ Und er ging in das Tor hinein, dessen Vorderseite in
östliche Richtung [weist], und stieg dessen Stufen hinauf. Und
er maβ die Schwelle des Tores: eine Rute tief, und zwar die
erste Schwelle: eine Rute tief; $7$ und das Dienstzimmer:
eine Rute lang und eine Rute tief; und den Raum zwischen den
Dienstzimmern: fünf Ellen; und die Schwelle des Tores zur
Vorhalle des Tores auf der Innenseite: eine Rute. $8$ Und er
maβ die Vorhalle des Tores auf der Innenseite: eine Rute; $9$
und er maβ die Vorhalle des Tores: acht Ellen; und ihre Pfeiler:
zwei Ellen [dick]. Und die Vorhalle des Tores lag auf der
Innenseite. $10$ Und die Dienstzimmer des Osttores: drei auf
dieser und drei auf jener Seite; ein Maβ hatten alle drei und
ein Maβ die Pfeiler auf dieser und auf jener Seite. $11$ Und
er maβ die lichte Weite der Toröffnung: zehn Ellen; [und] die
[volle] Breite des Tores: dreizehn Ellen. $12$ Und eine
Abgrenzung [befand sich] vor den Dienstzimmern, von einer Elle
[auf dieser Seite]; und eine Elle war die Abgrenzung auf jener
Seite. Und jedes Dienstzimmer [maβ] sechs Ellen auf dieser und
sechs Ellen auf jener Seite. $13$ Und er maβ das Tor vom
Dach[-Ansatz] eines Dienstzimmers bis zum Dach[-Ansatz] des
anderen: 25 Ellen Breite, [wobei der eine] Eingang gegenüber dem
[anderen] Eingang lag. $14$ Und er maβ die Vorhalle: zwanzig
Ellen. Die Vorhalle stieβ ringsherum an das Tor des Vorhofs.
$15$ Und von der Vorderseite des Eingangstores bis zur
Vorderseite der Vorhalle des Tores innen [waren es] fünfzig
Ellen. $16$ Und gerahmte Fenster waren an den Dienstzimmern,
und [zwar] an ihren Pfeilern, inwendig im Tor[haus], ringsherum,
und ebenso waren an seiner Vorhalle inwendig Fenster ringsherum;
und an den Pfeilern waren Palmen.
$17$ Und er brachte mich in den äuβeren Vorhof hinein. Und
siehe, da waren Zellen und ein Steinpflaster ringsum für den
Vorhof angelegt; dreiβig Zellen waren auf dem Steinpflaster.
$18$ Und das Steinpflaster [schloβ sich] seitlich an die Tore
[an], entsprechend der Tiefe der Tore. [Das ist] das untere
Steinpflaster. $19$ Und er maβ den Abstand von der
Vorderseite des unteren Tores [bis an die] Vorderseite des
inneren Tores, das nach auβen [wies]: hundert Ellen. [So war es]
an der Ostseite;
und [nun] zur Nordseite: $20$ Und siehe, da war im äuβeren
Vorhof ein Tor, dessen Vorderseite in nördliche Richtung [wies].
Er maβ seine Länge und seine Breite. $21$ Und seine
Dienstzimmer - drei auf dieser und drei auf jener Seite - und
seine Pfeiler und seine Vorhalle entsprachen dem Maβ des ersten
Tores: Fünfzig Ellen seine Länge und 25 Ellen die Breite.
$22$ Und seine Fenster und seine Vorhalle und seine Palmen
waren nach dem Maβ des Tores, dessen Vorderseite in östliche
Richtung [wies]; und auf sieben Stufen stieg man zu ihm hinauf,
und seine Vorhalle [lag] nach innen zu. $23$ Und ein Tor zum
inneren Vorhof war dem Tor gegenüber im Norden wie im Osten; und
er maβ von Tor zu Tor hundert Ellen.
$24$ Dann führte er mich in südliche Richtung. Und siehe, da
war ein Tor in südlicher Richtung; und er maβ seine Pfeiler und
seine Vorhalle - [sie waren] wie die vorigen Maβe. $25$ Und
Fenster hatte das Tor und seine Vorhalle ringsherum wie die
vorigen Fenster. Die Länge [betrug] fünfzig Ellen und die Breite
25 Ellen. $26$ Und sieben Stufen [bildeten] seinen Aufgang,
und seine Vorhalle [lag] nach innen zu; und es hatte Palmen an
seinen Pfeilern, eine auf dieser und eine auf jener Seite.
$27$ Und ein Tor hatte der innere Vorhof in südlicher
Richtung; und er maβ vom [äuβeren] Tor zum [inneren] Tor in der
Südrichtung: hundert Ellen.
$28$ Und er brachte mich durch das Südtor in den inneren
Vorhof. Und er maβ das Südtor - wie die vorigen Maβe [waren
seine Maβe] - $29$ und seine Dienstzimmer und seine Pfeiler
und seine Vorhalle: [sie waren] wie die vorigen Maβe. Und
Fenster hatte das Tor und seine Vorhalle ringsherum. Die Länge
[betrug] fünfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. $30$ Und
Vorhallen waren ringsherum, die Länge 25 Ellen und die Breite
fünf Ellen. $31$ Und seine Vorhalle [lag] zum äuβeren Vorhof
hin; und Palmen waren an seinen Pfeilern; und acht Stufen
[bildeten] seinen Aufgang. - $32$ Und er brachte mich in den
inneren Vorhof auf die Ostseite. Und er maβ das Tor - wie die
vorigen Maβe [waren seine Maβe] - $33$ und seine Dienstzimmer
und seine Pfeiler und seine Vorhalle: [sie waren] wie die
vorigen Maβe. Und Fenster hatte das Tor und seine Vorhalle
ringsherum. Die Länge [betrug] fünfzig Ellen und die Breite 25
Ellen. $34$ Und seine Vorhalle [lag] zum äuβeren Vorhof hin;
und Palmen waren an seinen Pfeilern auf dieser und auf jener
Seite; und acht Stufen [bildeten] seinen Aufgang. - $35$ Und
er brachte mich zum Nordtor. Und er maβ - wie die vorigen Maβe
[waren ihre Maβe] - $36$ seine Dienstzimmer, seine Pfeiler
und seine Vorhalle. Und Fenster hatte es ringsherum. Die Länge
[betrug] fünfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. $37$ Und
seine Vorhalle [lag] zum äuβeren Vorhof hin; und Palmen waren an
seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite; und acht Stufen
[bildeten] seinen Aufgang.
$38$ Und da war eine Zelle, und ihre Türöffnung [führte] in
die Vorhalle des Tores; dort spülte man das Brandopfer ab.
$39$ Und in der Vorhalle des Tores waren zwei Tische auf
dieser und zwei Tische auf jener Seite, um auf ihnen das
Brandopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer zu schlachten.
$40$ Und an der Seitenwand, auβerhalb der Vorhalle, am
Eingang des Nordtores, [standen] zwei Tische; und an der anderen
Seitenwand der Vorhalle des Tores [standen ebenfalls] zwei
Tische, $41$ vier Tische auf dieser und vier Tische auf jener
Seite an der Seitenwand des Tores: acht Tische, auf denen man
schlachtet. $42$ Und die vier Tische für das Brandopfer
[bestanden] aus Quadersteinen, anderthalb Ellen lang und
anderthalb Ellen breit und eine Elle hoch; auf sie legte man die
Geräte, mit denen man das Brandopfer und das Schlachtopfer
schlachtete. $43$ Und [ihre] Gabelhaken, eine Handbreit lang,
waren im [Tor]haus ringsherum befestigt; und auf die Tische
[kam] das Opferfleisch.
$44$ Und auβen am inneren Tor [befanden sich] zwei Zellen im
inneren Vorhof: eine an der Seitenwand des Nordtores, dessen
Vorderseite in südlicher Richtung [liegt, und] eine an der
Seitenwand des Südtores, [dessen] Vorderseite in nördlicher
Richtung [liegt]. $45$ Und er redete zu mir: Diese Zelle,
deren Vorderseite in südlicher Richtung [liegt], ist für die
Priester, die den Dienst am Tempelhaus versehen. $46$ Und die
Zelle, deren Vorderseite in nördlicher Richtung [liegt], ist für
die Priester, die den Dienst am Altar versehen. Das sind die
Söhne Zadoks, diejenigen von den Söhnen Levis, die dem HERRN
nahen, um ihm zu dienen.
$47$ Und er maβ den Vorhof: ein Viereck von hundert Ellen
Länge und hundert Ellen Breite. Und der Altar [stand] vor dem
Tempelhaus.
$48$ Und er brachte mich in die Vorhalle des Tempelhauses
hinein. Und er maβ den Pfeiler der Vorhalle: fünf Ellen auf
dieser und fünf Ellen auf jener Seite; und die Breite des
Toreingangs: vierzehn Ellen; und die Seitenwände des Tores
[maβen] drei Ellen auf dieser und drei Ellen auf jener Seite.
$49$ Die Breite der Vorhalle [betrug] zwanzig Ellen und die
Tiefe zwölf Ellen, und auf zehn Stufen stieg man zu ihr hinauf.
Und Säulen waren an den Pfeilern, eine auf dieser und eine auf
jener Seite.
\41\
Vision vom zukünftigen Tempel: Besonders die inneren Räume.
#
1Kö 6,1-20; Sach 6,12.13.
#
$1$ Und er brachte mich in den Tempelraum hinein. Und er maβ
die Pfeiler: sechs Ellen Tiefe auf dieser und sechs Ellen Tiefe
auf jener Seite, die Tiefe der Pfeiler. $2$ Und die Breite
des Eingangs [betrug] zehn Ellen, und die Seitenwände des
Eingangs [maβen] fünf Ellen auf dieser und fünf Ellen auf jener
Seite. Und er maβ seine Tiefe: vierzig Ellen; und die Breite:
zwanzig Ellen. $3$ Und er ging nach innen hinein. Und er maβ
den Pfeiler des Eingangs: zwei Ellen; und den Eingang: sechs
Ellen; und die Seitenwände des Eingangs: sieben Ellen. $4$
Und er maβ seine Tiefe: zwanzig Ellen; und die Breite: zwanzig
Ellen gegen den Tempelraum hin; und er sprach zu mir: Das ist
das Allerheiligste.
$5$ Und er maβ die Wand des Tempelhauses: sechs Ellen; und
die Breite des Anbaues: vier Ellen, rings um das Tempelhaus
herum. $6$ Und die Seitenkammern, Seitenkammer über
Seitenkammer, dreimal, [insgesamt] dreiβig; und Absätze
[befanden sich] an der Wand des Tempelhauses für die
[Deckenbalken der] Seitenkammern ringsherum, um als Auflager zu
dienen; doch waren keine Auflager in der Wand des Tempelhauses
[selber]. $7$ Und [es gab] eine Erweiterung durch den Umgang
[,der] an den Seitenkammern nach oben hinauf[führte]; denn das
Tempelhaus war nach oben umbaut, [ganz] bis nach oben hinauf,
rings um das Tempelhaus herum, wodurch das Tempelhaus bis nach
oben hin eine Verbreiterung hatte. So stieg man vom untersten
[Stockwerk] zum obersten hinauf über das mittlere. $8$ Und
ich sah am Haus ein Hochpflaster ringsherum, die Unterbauten der
Seitenkammern, eine volle Rute von sechs Ellen [in]
Terrassenhöhe. $9$ Die Stärke der Auβenwand des Anbaues
[betrug] fünf Ellen; und der Raum, der freigelassen war zwischen
den Seitenkammern des Hauses $10$ und den Zellen, war zwanzig
Ellen breit rings um das Tempelhaus, ringsherum. $11$ Und die
Eingänge des Anbaues [gingen] auf den freigelassenen Raum, ein
Eingang in nördliche Richtung und ein Eingang in südliche
Richtung. Und die Breite der Mauer des freigelassenen Raumes
[betrug] fünf Ellen ringsherum.
$12$ Und das Bauwerk, das an der Vorderseite des
abgesonderten Platzes auf der nach Westen gerichteten Seite
[liegt], war siebzig Ellen tief und die Mauer des Bauwerks fünf
Ellen breit ringsherum, und seine Länge [betrug] neunzig Ellen.
$13$ Und er maβ das Tempelhaus: hundert Ellen lang; und den
abgesonderten Platz und das Bauwerk und seine Mauern: hundert
Ellen lang; $14$ auch die Breite der Vorderseite des
Tempelhauses und des abgesonderten Platzes nach Osten: hundert
Ellen. $15$ Und er maβ die Breite des Bauwerks an der
Vorderseite des abgesonderten Platzes, das [sich bis] auf seine
Rückseite [erstreckte]; und seine Galerien auf dieser und auf
jener Seite: hundert Ellen.
Und der innere Tempelraum und seine äuβere Vorhalle $16$
waren getäfelt. Und die gerahmten Fenster und die Galerien
ringsum hatten in ihren drei [Teilen], der Schwelle gegenüber,
eine Holzverkleidung ringsherum, und zwar vom Boden bis an die
Fenster - die Fenster aber waren verdeckbar - $17$ [und] bis
über den Eingang. Und im inneren Tempelhaus und drauβen und an
der ganzen Wand ringsherum, der inneren und äuβeren, waren
abgemessene Felder, $18$ und [in ihnen waren] Cherubim und
Palmen gestaltet, und zwar eine Palme zwischen Cherub und
Cherub. Und der Cherub hatte zwei Gesichter: $19$ Das Gesicht
eines Menschen [war] zur Palme auf der einen Seite [gewandt] und
das Gesicht eines Löwen zur Palme auf der anderen Seite. [Diese]
Ausgestaltung [befand sich] im ganzen Tempelhaus ringsherum.
$20$ Vom Boden bis hinauf über den Eingang waren die Cherubim
und die Palmen angebracht, und zwar an der Wand des Tempelraums.
$21$ [In der Wand im] Tempelraum waren vierfach gestaffelte
Türrahmen. An der Vorderseite des Heiligtums aber war etwas zu
sehen, das aussah wie $22$ ein Altar aus Holz, drei Ellen
hoch und seine Länge [betrug] zwei Ellen und seine Breite zwei
Ellen; und er hatte seine Ecken; und sein Fuβgestell und seine
Wände waren aus Holz. Und er redete zu mir: Das ist der Tisch,
der vor dem HERRN [steht]. $23$ Und der Tempelraum hatte zwei
Türen, und das Heiligtum hatte $24$ zwei Türen. Die Türen
hatten zwei [bis an die Wand] drehbare Türflügel, zwei hatte die
eine Tür, und zwei Türflügel hatte die andere. $25$ Und an
ihnen, an den Flügeltüren des Tempelraums, waren Cherubim und
Palmen gestaltet, wie sie an den Wänden gestaltet waren. Und ein
hölzernes Dachgesims war an der Vorderseite der Vorhalle
drauβen. $26$ Und gerahmte Fenster und Palmen waren auf
dieser und auf jener Seite, an den Seitenwänden der Vorhalle und
an den Seitenkammern des Tempelhauses und den Dachgesimsen.
\42\
Vision vom zukünftigen Tempel: Nebengebäude - Vermessung des
heiligen Bezirks.
$1$ Und er führte mich hinaus in den äuβeren Vorhof, den Weg
in nördlicher Richtung. Und er brachte mich zu dem Zellenbau,
der quer zu dem abgesonderten Platz und quer zu dem Bauwerk im
Norden [liegt]. $2$ Die Länge [betrug] hundert Ellen auf der
Nordseite und die Breite fünfzig Ellen. $3$ Quer zu den
zwanzig [Ellen] des inneren Vorhofs und quer zu dem
Steinpflaster des äuβeren Vorhofs war Galerie vor Galerie im
dritten [Stockwerk]. $4$ Und vor den Zellen war ein Gang von
zehn Ellen Breite, zum inneren [Vorhof] hin ein Weg von hundert
Ellen. Und ihre Eingänge waren nach Norden [gerichtet]. $5$
Und die oberen Zellen waren, weil die Galerien ihnen [Raum]
wegnahmen, schmaler als die unteren und die mittleren des
Bauwerks. $6$ Denn sie waren dreistöckig, hatten aber keine
Säulen wie die Säulen der Vorhöfe. So war [das Bauwerk] vom
Boden her terrassenartig zurückgesetzt, von den unteren und den
mittleren [Zellen]. $7$ Und eine Mauer war da, die drauβen
parallel zu den Zellen [verlief], in Richtung zum äuβeren Vorhof
hin, an der Vorderseite der Zellen; ihre Länge [betrug] fünfzig
Ellen. $8$ Denn die Länge der Zellen, die zum äuβeren Vorhof
[gehörten, betrug] fünfzig Ellen; jene aber [lagen] ihnen
gegenüber. Im ganzen waren es hundert Ellen. $9$ Und [für]
die Türen dieser Zellen [gab es] einen Zugang von Osten her,
wenn man vom äuβeren Vorhof her zu ihnen hineinging, am Anfang.
$10$ In südlicher Richtung der Mauer des Vorhofs, vor dem
abgesonderten Platz und vor dem Bauwerk waren Zellen $11$ und
ein Weg vor ihnen; wie die Gestalt der Zellen, die in nördlicher
Richtung [lagen, war ihre Gestalt], ihrer Länge und ihrer Breite
entsprechend, allen ihren Ausgängen und ihren Einrichtungen
entsprechend und entsprechend ihren Eingängen. $12$ Und zu
den Eingängen der Zellen, die in südlicher Richtung [lagen,
führte] ein Eingang am Anfang des Weges, [nämlich] des Weges,
[der an] der Schutzmauer entlang [lief], nach Osten hin [offen],
wenn man hineinkam.
$13$ Und er sprach zu mir: Die Zellen im Norden [und] die
Zellen im Süden, die entlang dem abgesonderten Platz [liegen],
das sind die heiligen Zellen, wo die Priester, die dem HERRN
nahen, die hochheiligen Gaben essen sollen. Dort sollen sie die
hochheiligen Gaben niederlegen, sowohl das Speisopfer als auch
das Sündopfer und das Schuldopfer; denn der Ort ist heilig.
$14$ Wenn sie, die Priester, hineingegangen sind, dann sollen
sie aus dem Heiligtum nicht [unmittelbar] in den äuβeren Vorhof
hinausgehen, sondern sollen dort ihre Kleider niederlegen, in
denen sie den Dienst verrichten; denn sie sind heilig; sie
sollen [erst] andere Kleider anziehen und sich [dann] dem [Ort]
nahen, der dem Volk [zugänglich] ist.
$15$ Und als er die Messung des inneren Tempelhauses
vollendet hatte, führte er mich hinaus in Richtung auf das Tor,
dessen Vorderseite in östliche Richtung [wies]; und er maβ ihn
ringsherum. $16$ Er maβ die Ostseite mit der Meβrute,
fünfhundert Ruten, mit der Meβrute [gemessen]. Und er wandte
sich $17$ [und] maβ die Nordseite, fünfhundert Ruten, mit der
Meβrute [gemessen]. Und er wandte sich; $18$ die Südseite maβ
er, fünfhundert Ruten mit der Meβrute. $19$ Er wandte sich
zur Westseite [und] maβ fünfhundert Ruten mit der Meβrute.
$20$ Er maβ ihn nach den vier Seiten. Er hatte eine Mauer
ringsherum - die Länge [betrug] fünfhundert und die Breite
fünfhundert -, um zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen zu
scheiden.
\43\
Vision vom zukünftigen Tempel: Einzug der Herrlichkeit des HERRN
- Einweihung des Brandopferaltars.
$1$ Und er führte mich zum Tor, dem Tor, das in östliche
Richtung weist. $2$ Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes
Israels kam von Osten her; und ihr Rauschen war wie das Rauschen
groβer Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit.
$3$ Und die Erscheinung, die ich sah, war wie die
Erscheinung, die ich gesehen hatte, als er kam, um die Stadt zu
vernichten; und [es waren] Erscheinungen wie die Erscheinung,
die ich am Fluβ Kebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf
mein Gesicht. $4$ Und die Herrlichkeit des HERRN ging in das
Haus hinein [auf dem] Weg [vom] Tor, dessen Vorderseite in
östliche Richtung [weist]. $5$ Und der Geist hob mich empor
und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die
Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus.
$6$ Und ich hörte einen, der aus dem Haus zu mir redete - der
Mann aber stand neben mir -, $7$ und er sprach zu mir:
Menschensohn, [sieh] die Stätte meines Thrones und die Stätte
meiner Fuβsohlen, wo ich mitten unter den Söhnen Israel wohnen
werde für ewig. Und das Haus Israel wird meinen heiligen Namen
nicht mehr unrein machen - weder sie noch ihre Könige - durch
ihre Hurerei und durch die Leichen ihrer Könige, wenn sie
sterben, $8$ indem sie ihre Schwelle an meine Schwelle und
ihre Türpfosten neben meine Türpfosten setzten, daβ [nur] die
Wand zwischen mir und ihnen war, und so meinen heiligen Namen
unrein machten durch ihre Greuel, die sie verübten, so daβ ich
sie in meinem Zorn vernichtet habe. $9$ Jetzt [aber] werden
sie ihre Hurerei und die Leichen ihrer Könige von mir
fernhalten, und ich werde in ihrer Mitte wohnen für ewig.
$10$ Du, Menschensohn, berichte dem Haus Israel [über] das
Tempelhaus, damit sie sich ihrer Sünden schämen, und das Modell
messen! $11$ Und wenn sie sich wegen all dessen schämen, was
sie getan haben, dann laβ sie die Zeichnung des Hauses wissen
und seine Einrichtung und seine Ausgänge und seine Eingänge und
alle Zeichnungen davon und all seine Ordnungen und alle
Weisungen dafür und schreibe sie vor ihren Augen auf, damit sie
alle Weisungen dafür und all seine Ordnungen bewahren und sie
tun!
$12$ Das ist die Weisung für das Tempelhaus: Auf der Kuppe
des Berges soll sein ganzes Gebiet ringsherum hochheilig sein;
siehe, das ist die Weisung für das Tempelhaus.
$13$ Und das sind die Maβe des Altars nach Ellen, die Elle zu
einer Elle und einer Handbreite: die ihn [umgebende]
Ausbuchtung: eine Elle [tief] und eine Elle breit; und ihre
Begrenzung an ihrem Rand ringsum: eine Spanne. Und das ist der
Sockel des Altars: $14$ von der Ausbuchtung am Boden bis zur
unteren Einfassung: zwei Ellen und eine Elle Breite; und von der
kleineren Einfassung bis zur gröβeren Einfassung: vier Ellen und
eine Elle Breite. $15$ Und der Opferherd: vier Ellen [Höhe];
und vom Opferherd [ragen] die vier Hörner aufwärts. $16$ Und
der Opferherd: zwölf [Ellen] Länge auf zwölf [Ellen] Breite,
quadratisch zu seinen vier Seiten hin. $17$ Und die [gröβere]
Einfassung: vierzehn [Ellen] Länge auf vierzehn [Ellen] Breite,
zu ihren vier Seiten hin; und die Abgrenzung rings um sie her:
eine halbe Elle; und ihre Ausbuchtung eine Elle ringsum. Und
seine Stufen wiesen nach Osten.
$18$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, so spricht der Herr,
HERR: Das sind die Ordnungen für den Altar an dem Tag, da er
gemacht wird, um Brandopfer darauf zu opfern und Blut darauf zu
sprengen. $19$ Da sollst du den Priestern, den Leviten, die
von der Nachkommenschaft Zadoks sind, die mir nahen, spricht der
Herr, HERR, um mir zu dienen, einen Jungstier von den Rindern
zum Sündopfer geben. $20$ Und du sollst von seinem Blut
nehmen und es an seine vier Hörner tun und an die vier Ecken der
Einfassung und an die Abgrenzung ringsum; und so sollst du ihn
entsündigen und Sühnung für ihn erwirken. $21$ Und du sollst
den Jungstier des Sündopfers nehmen, und man soll ihn am
Musterungsplatz des Tempelhauses, auβerhalb des Heiligtums,
verbrennen. $22$ Und am zweiten Tag sollst du einen
Ziegenbock ohne Fehler zum Sündopfer darbringen; und man soll
den Altar entsündigen, ebenso wie man ihn mit dem Jungstier
entsündigt hat. $23$ Wenn du das Entsündigen vollendet hast,
sollst du einen Jungstier ohne Fehler von den Rindern und einen
Widder ohne Fehler von den Schafen darbringen: $24$ du sollst
sie vor dem HERRN darbringen, und die Priester sollen Salz auf
sie streuen und sie dem HERRN als Brandopfer opfern. $25$
Sieben Tage lang sollst du täglich einen Ziegenbock als
Sündopfer zubereiten; und einen Jungstier von den Rindern und
einen Widder von den Schafen, [Tiere] ohne Fehler, soll man
zubereiten. $26$ Sieben Tage lang soll man für den Altar
Sühnung erwirken und ihn reinigen und ihn einweihen. $27$ So
soll man die Tage vollenden. Und es soll am achten Tag und
fernerhin geschehen, daβ die Priester eure Brandopfer und eure
Heilsopfer auf dem Altar zubereiten. Und ich werde euch
wohlgefällig annehmen, spricht der Herr, HERR.
\44\
Vision vom zukünftigen Tempel: Diener des Heiligtums.
$1$ Und er führte mich zurück auf dem Weg zum äuβeren Tor des
Heiligtums, das nach Osten weist. Das aber war verschlossen.
$2$ Und der HERR sprach zu mir: Dieses Tor soll verschlossen
sein; es soll nicht geöffnet werden, und niemand soll durch es
hineingehen! Denn der HERR, der Gott Israels, ist durch es
hineingegangen, so soll es verschlossen sein. $3$ Was den
Fürsten betrifft, er, der Fürst, soll darin sitzen, um Speise zu
essen vor dem HERRN; auf dem Weg der Vorhalle des Tores soll er
hineingehen, und auf demselben Weg soll er hinausgehen.
$4$ Und er brachte mich auf dem Weg zum Nordtor an die
Vorderseite des Tempelhauses; und ich sah: und siehe, die
Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN; und ich fiel
auf mein Gesicht nieder. $5$ Und der HERR sprach zu mir:
Menschensohn, richte dein Herz darauf, und sieh mit deinen
Augen, und höre mit deinen Ohren alles, was ich mit dir rede in
bezug auf alle Ordnungen des Hauses des HERRN und in bezug auf
alle Weisungen dafür; und richte dein Herz auf den Zutritt zum
Tempelhaus [und] auf alle Ausgänge des Heiligtums ! $6$ Und
sage zu den Widerspenstigen, zum Haus Israel: So spricht der
Herr, HERR: Laβ es genug sein mit all euren Greueln, Haus
Israel, $7$ daβ ihr Söhne der Fremde, unbeschnitten am Herzen
und unbeschnitten am Fleisch, habt hineinkommen lassen, in
meinem Heiligtum zu sein, um es, mein Haus, zu entweihen, wenn
ihr meine Speise, Fett und Blut, darbrachtet. So habt ihr meinen
Bund gebrochen um aller eurer Greuel willen. $8$ Und ihr habt
den Dienst an meinen heiligen Dingen nicht versehen, sondern
habt sie zu solchen gemacht, die für euch meinen Dienst in
meinem Heiligtum versehen.
$9$ [Darum], so spricht der Herr, HERR: Kein Sohn der Fremde,
unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch, soll in
mein Heiligtum hineinkommen, [keiner] von allen Söhnen der
Fremde, die mitten unter den Söhnen Israel [leben]; $10$
sondern die Leviten, die sich von mir entfernt haben, als Israel
in die Irre ging, als sie von mir abirrten, ihren Götzen nach,
sie sollen ihre Schuld tragen. $11$ Sie sollen in meinem
Heiligtum den Dienst verrichten als Wachen an den Toren des
Hauses und den Dienst am Tempelhaus verrichten; sie sollen das
Brandopfer und das Schlachtopfer für das Volk schlachten, und
sie sollen vor ihnen stehen, um ihnen zu dienen. $12$ Weil
sie ihnen vor ihren Götzen gedient haben und dem Haus Israel ein
Anstoβ zur Schuld geworden sind, darum habe ich meine Hand [zum
Schwur] gegen sie erhoben, spricht der Herr, HERR, daβ sie ihre
Schuld tragen sollen. $13$ Sie sollen mir nicht [mehr] nahen,
um mir den Priesterdienst auszuüben und um allen meinen heiligen
Dingen, den hochheiligen, zu nahen; sondern sie sollen ihre
Schmach und ihre Greuel tragen, die sie verübt haben. $14$
Und ich mache sie zu solchen, die den Dienst am Tempelhaus
versehen, für alle Arbeiten in ihm und für alles, was darin
getan werden muβ.
$15$ Aber die Priester, die Leviten, die Söhne Zadoks, die
den Dienst an meinem Heiligtum versehen haben, als die Söhne
Israel von mir abirrten, sie sollen mir nahen, um mir zu dienen,
und sollen vor mir stehen, um mir das Fett und das Blut
darzubringen, spricht der Herr, HERR! $16$ Sie sollen in mein
Heiligtum hineinkommen, und sie sollen meinem Tisch nahen, um
mir zu dienen, und sollen den Dienst für mich verrichten.
$17$ Und es soll geschehen, wenn sie durch die Tore des
inneren Vorhofs hineingehen, sollen sie leinene Kleider
anziehen; aber Wolle soll nicht auf sie kommen, wenn sie in den
Toren des inneren Vorhofs und drinnen dienen. $18$ Leinene
Kopfbunde sollen auf ihrem Kopf sein und leinene Beinkleider an
ihren Hüften; sie sollen sich nicht mit schweiβfördernder
Kleidung gürten. $19$ Und wenn sie in den äuβeren Vorhof
hinausgehen, in den äuβeren Vorhof zum Volk, sollen sie ihre
Kleider, in denen sie Dienst getan haben, ausziehen und in die
heiligen Zellen legen und sollen andere Kleider anziehen, damit
sie das Volk nicht mit ihren Kleidern heilig machen.
$20$ Und sie sollen weder ihr Haupt [kahl]scheren noch das
Haar frei wachsen lassen; sie sollen ihr Haupthaar [kurz]
schneiden. $21$ Und kein Priester soll Wein trinken, wenn sie
in den inneren Vorhof hineingehen. $22$ Und eine Witwe und
eine Verstoβene sollen sie sich nicht zu Frauen nehmen, sondern
Jungfrauen von den Nachkommen des Hauses Israel. Und die Witwe,
die eine Priesterwitwe ist, dürfen sie nehmen. $23$ Und sie
sollen mein Volk unterweisen, zwischen heilig und nicht heilig
[zu unterscheiden] und sollen sie [den Unterschied] zwischen
unrein und rein erkennen lassen. $24$ Und über einen
Rechtsstreit sollen sie Gericht halten, nach meinen
Rechtsbestimmungen sollen sie richten; und sie sollen meine
Gesetze und meine Ordnungen bei all meinen Festzeiten beachten
und meine Sabbate heilig halten. $25$ Und zu einem toten
Menschen sollen sie nicht hineingehen, sich unrein zu machen;
nur beim Vater und der Mutter und beim Sohn und der Tochter,
beim Bruder und bei der Schwester, die keinem Mann gehört hat,
dürfen sie sich verunreinigen. $26$ Und nach seiner Reinigung
soll man ihm sieben Tage zuzählen; $27$ und an dem Tag, da er
ins Heiligtum, in den inneren Vorhof, hineingeht, um im
Heiligtum den Dienst zu verrichten, soll er sein Sündopfer
darbringen, spricht der Herr, HERR. - $28$ Und darin soll ihr
Erbteil bestehen: Ich bin ihr Erbteil; und ihr sollt ihnen
keinen Grundbesitz in Israel geben: ich bin ihr Grundbesitz.
$29$ Das Speisopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer,
das sollen sie essen; und alles Gebannte in Israel soll ihnen
gehören. $30$ Und das Beste aller Erstlinge von allem und
alle Hebopfer von allem aus all euren Hebopfern sollen den
Priestern gehören. Und das Beste eures Schrotmehls sollt ihr dem
Priester geben, damit Segen auf deinem Haus ruht. $31$
Keinerlei Aas noch Zerrissenes von Vögeln oder vom Vieh sollen
die Priester essen.
\45\
Vision vom zukünftigen Tempel: Aufteilung des Landes um den
Tempelbezirk - Pflichten und Opfer der Fürsten - Festtage.
#
V. 1-8: Kap. 48,8-22.
#
$1$ Und wenn ihr das Land als Erbteil verlost, sollt ihr für
den HERRN eine Weihegabe aussondern, als heiliges [Stück] vom
Land, in der Länge 25 000 [Ellen] lang und in einer Breite von
20 007 [Ellen]. Die soll heilig sein in ihrem ganzen Gebiet
ringsum. $2$ Davon sollen zum Heiligtum gehören ein Viereck
von fünfhundert auf fünfhundert [Ellen] ringsum, und fünfzig
Ellen Weideland hat es ringsum. $3$ Und von diesem
abgemessenen Stück sollst du eine Länge von 25 000 [Ellen]
abmessen und eine Breite von 10 000 [Ellen]; da soll das
Heiligtum, das Allerheiligste, sein. $4$ Der heilige [Teil]
vom Land ist es; den Priestern, die am Heiligtum Dienst tun,
soll es gehören, die nahen, um dem HERRN zu dienen. Und es soll
ihnen als Platz für Häuser und als Weideland für das Vieh
dienen. $5$ Und [ein Stück von] 25 000 [Ellen] Länge und 10
000 [Ellen] Breite soll den Leviten, die am Tempelhaus Dienst
tun, gehören, ihnen zum Besitz [für] Städte zum Wohnen. $6$
Und als Besitz der Stadt sollt ihr [ein Stück von] 5 000 [Ellen]
Breite und 25 000 [Ellen] Länge geben, entlang der heiligen
Weihgabe. Dem ganzen Haus Israel soll es gehören. $7$ Und dem
Fürsten [sollt ihr Land geben] auf dieser und auf jener Seite
der heiligen Weihgabe und des Grundbesitzes der Stadt, längs der
heiligen Weihgabe und längs des Grundbesitzes der Stadt, an der
Westseite westwärts und an der Ostseite ostwärts und in der
Länge entsprechend eines der [Stammes-]Anteile von der
Westgrenze bis zur Ostgrenze $8$ als Land[besitz]. Es soll
ihm als Grundbesitz in Israel gehören; und meine Fürsten sollen
mein Volk nicht mehr unterdrücken, sondern das Land dem Haus
Israel nach seinen Stämmen überlassen.
$9$ So spricht der Herr, HERR: Laβt es euch genug sein, ihr
Fürsten Israels! Gewalttat und Miβhandlung beseitigt, und übt
Recht und Gerechtigkeit! Hört auf, mein Volk aus seinem
Grundbesitz zu vertreiben! spricht der Herr, HERR.
$10$ Gerechte Waage und gerechtes Efa und gerechtes Bat sollt
ihr haben. $11$ Das Efa und das Bat sollen gleiches Maβ
haben, so daβ das Bat den zehnten Teil des Homer enthält und das
Efa den zehnten [Teil] des Homer; nach dem Homer soll seine
Maβbestimmung geschehen. $12$ Und der Schekel soll zwanzig
Gera [betragen]; zwanzig Schekel, 25 Schekel und fünfzehn
Schekel soll bei euch die Mine [betragen].
$13$ Das ist das Hebopfer, das ihr abheben sollt: ein
sechstel Efa vom Homer Weizen und ein sechstel Efa vom Homer
Gerste $14$ und die Gebühr an Öl: - das Bat ist das Öl[maβ] -
ein zehntel Bat vom Kor; zehn Bat sind ein Homer, denn zehn Bat
sind [auch] ein Kor; $15$ und ein Schaf von der Herde, von
zweihundert, von den Geschlechtern Israels zum Speisopfer und
zum Brandopfer und zu den Heilsopfern, um ihnen Sühnung zu
erwirken, spricht der Herr, HERR. $16$ Das ganze Volk des
Landes soll [verpflichtet] sein zu diesem Hebopfer an den
Fürsten in Israel. $17$ Dem Fürsten aber obliegen die
Brandopfer und das Speisopfer und das Trankopfer an den Festen
und an den Neumonden und an den Sabbaten, zu allen Festzeiten
des Hauses Israel. Er soll das Sündopfer und das Speisopfer und
das Brandopfer und die Heilsopfer zubereiten, um dem Haus Israel
Sühnung zu erwirken.
$18$ So spricht der Herr, HERR: Im ersten [Monat], am Ersten
des Monats, sollst du einen fehlerlosen Jungstier von den
Rindern nehmen und das Heiligtum entsündigen. $19$ Und der
Priester soll [etwas] von dem Blut des Sündopfers nehmen und es
an die Türpfosten des Hauses tun und an die vier Ecken der
Einfassung des Altars und an die Pfosten der Tore des inneren
Vorhofs. $20$ Und ebenso sollst du tun am Siebten des Monats
wegen des Mannes, der [aus Versehen] sündigt, und wegen des
Einfältigen. Und so sollt ihr dem Haus Sühnung erwirken.
$21$ Im ersten [Monat], am vierzehnten Tag des Monats, sollt
ihr das Passah halten, als Fest [sollt ihr es feiern]; sieben
Tage soll man ungesäuerte Brote essen. $22$ Und der Fürst
soll an diesem Tag für sich und für das ganze Volk des Landes
einen Sündopferstier darbringen. $23$ Und die sieben Tage des
Festes [hindurch] soll er dem HERRN ein Brandopfer darbringen:
sieben Jungstiere und sieben Widder, ohne Fehler, täglich, die
sieben Tage lang und als Sündopfer täglich einen Ziegenbock.
$24$ Und als Speisopfer soll er ein Efa für den Jungstier und
ein Efa für den Widder darbringen; und ein Hin Öl für das Efa.
$25$ Im siebten [Monat], am fünfzehnten Tag des Monats, am
Fest, soll er die sieben Tage lang ebenso [Opfer] darbringen, so
das Sündopfer wie das Brandopfer und so das Speisopfer wie das
Öl.
\46\
Vision vom zukünftigen Tempel: Vorschriften für Festtage, für
Fürst und Volk und für die Opferküchen.
$1$ So spricht der Herr, HERR: Das Tor des inneren Vorhofs,
das nach Osten weist, soll die sechs Werktage [hindurch]
geschlossen sein; aber am Sabbattag soll es geöffnet werden, und
am Tag des Neumondes soll es geöffnet werden. $2$ Und der
Fürst soll durch die Vorhalle des Tores von auβen her
hineingehen und an den Pfosten des Tores stehen bleiben; und die
Priester sollen sein Brandopfer und seine Heilsopfer darbringen,
und er soll auf der Schwelle des Tores anbeten und hinausgehen;
das Tor soll aber bis zum Abend nicht geschlossen werden. $3$
Und das Volk des Landes soll vor dem HERRN anbeten am Eingang
dieses Tores, an den Sabbaten und an den Neumonden. - $4$ Und
das Brandopfer, das der Fürst dem HERRN darbringt, soll am
Sabbattag sechs fehlerlose Lämmer und einen fehlerlosen Widder
[betragen]. $5$ Und das Speisopfer: ein Efa für den Widder;
für die Lämmer aber [beträgt] das Speisopfer eine Gabe seiner
Hand; und Öl: ein Hin für das Efa. $6$ Und am Tag des
Neumondes [soll das Brandopfer] einen fehlerlosen jungen Stier
von den Rindern [betragen] und sechs Lämmer und einen Widder;
ohne Fehler sollen sie sein. $7$ Und ein Efa für den
Jungstier und ein Efa für den Widder soll er als Speisopfer
opfern; und für die Lämmer: soviel seine Hand aufbringen kann;
und Öl: ein Hin für das Efa.
$8$ Und wenn der Fürst hineingeht, soll er durch die Vorhalle
des Tores hineingehen; und auf demselben Weg soll er
hinausgehen. $9$ Und wenn das Volk des Landes an den
Festtagen vor den HERRN kommt: wer durch das Nordtor hineingeht,
um anzubeten, soll durch das Südtor hinausgehen; und wer durch
das Südtor hineingeht, soll durch das Nordtor hinausgehen; er
soll nicht durch das Tor zurückkehren, durch das er
hineingegangen ist, sondern geradeaus soll er hinausgehen.
$10$ Und der Fürst soll mitten unter ihnen hineingehen, wenn
sie hineingehen; und wenn sie hinausgehen, soll [auch] er
hinausgehen. - $11$ Und an den Festen und zu den Festzeiten
soll das Speisopfer ein Efa für den Jungstier betragen und ein
Efa für den Widder; und für die Lämmer: eine Gabe seiner Hand;
und Öl: ein Hin für das Efa. $12$ Und wenn der Fürst eine
freiwillige Gabe darbringen will, ein Brandopfer oder ein
Heilsopfer, als freiwillige Gabe für den HERRN, dann soll man
ihm das Tor öffnen, das nach Osten weist, und er soll sein
Brandopfer und seine Heilsopfer darbringen, ebenso wie er [es]
am Sabbattag darbringt. Dann soll er hinausgehen, und man soll
das Tor schlieβen, nachdem er hinausgegangen ist. - $13$ Und
du sollst täglich ein einjähriges fehlerloses Lamm dem HERRN als
Brandopfer zubereiten, Morgen für Morgen sollst du es
zubereiten. $14$ Und ein Speisopfer sollst du dazu
zubereiten, Morgen für Morgen: ein sechstel Efa und Öl, ein
drittel Hin, um den Weizengrieβ zu befeuchten, ein Speisopfer
für den HERRN - ewige Ordnungen [,die] beständig [gelten
sollen]. $15$ Und man soll das Lamm und das Speisopfer und
das Öl, Morgen für Morgen, als ein regelmäβiges Brandopfer
darbringen.
$16$ So spricht der Herr, HERR: Wenn der Fürst einem seiner
Söhne ein Geschenk aus seinem Erbbesitz gibt, so gehört es
seinen Söhnen, es ist ihr Grundeigentum als Erbbesitz. $17$
Wenn er aber einem seiner Knechte ein Geschenk von seinem
Erbbesitz gibt, dann soll es dem bis zum Jahr der Freilassung
gehören, soll dann aber wieder an den Fürsten kommen. Nur seinen
Söhnen, ihnen soll es als sein Erbbesitz [für immer] gehören.
$18$ Und der Fürst soll nichts von dem Erbbesitz des Volkes
nehmen, so daβ er sie gewaltsam aus ihrem Grundbesitz verdrängt;
von seinem [eigenen] Grundbesitz soll er an seine Söhne
vererben, damit sich mein Volk nicht zerstreut, jeder aus seinem
Grundbesitz.
$19$ Und er brachte mich durch den Eingang, der an der Seite
des Tores war, zu den heiligen Priesterzellen, die nach Norden
gerichtet sind, und siehe, dort war ein Ort am äuβersten Ende
nach Westen zu. $20$ Und er sprach zu mir: Das ist der Ort,
wo die Priester das Schuldopfer und das Sündopfer kochen, wo sie
das Speisopfer backen sollen, damit man es nicht in den äuβeren
Vorhof hinaustragen muβ [und dabei] das Volk heilig macht.
$21$ Und er führte mich in den äuβeren Vorhof hinaus und lieβ
mich an den vier Ecken des Vorhofs vorübergehen; und siehe, in
jeder Ecke des Vorhofs war je ein Hof. $22$ In den vier Ecken
des Vorhofs waren kleine Höfe, vierzig [Ellen] lang und dreiβig
breit. Ein [und dasselbe] Maβ hatten alle vier. $23$ Und in
ihnen war eine Steinlage ringsherum bei allen vieren; und
Kochstellen waren unten an den Steinlagen angebracht ringsum.
$24$ Und er sprach zu mir: Dies sind die Küchen, wo die, die den
Dienst am Haus versehen, das Schlachtopfer des Volkes kochen
sollen.
\47\
Vision vom zukünftigen Tempel: Das Wasser aus dem Tempel.
$1$ Und er führte mich zurück zum Eingang des Hauses; und
siehe, Wasser floβ unter der Schwelle des Hauses hervor nach
Osten, denn die Vorderseite des Hauses war nach Osten
[gerichtet]; und das Wasser floβ unten herab an der rechten
Seite des Hauses, südlich vom Altar. $2$ Und er führte mich
hinaus durch das Nordtor und lieβ mich den Weg auβen herumgehen
zum äuβeren Tor, auf dem Weg, der sich nach Osten wendet; und
siehe, Wasser rieselte auf der rechten Seite hervor. $3$ Und
als der Mann gegen Osten hinausging, die Meβschnur in seiner
Hand, da maβ er tausend Ellen und lieβ mich durch das Wasser
gehen: Wasser bis an die Knöchel. $4$ Und er maβ tausend
[Ellen] und lieβ mich durch das Wasser gehen: Wasser bis an die
Knie. Und er maβ tausend [Ellen] und lieβ mich hindurchgehen:
Wasser bis an die Hüften. $5$ Und er maβ tausend [Ellen]: ein
Fluβ, den ich nicht durchschreiten konnte, denn die Wasser waren
tief, Wasser zum Schwimmen, ein Fluβ, der nicht [mehr]
durchschritten werden kann. $6$ Und er sprach zu mir: Hast du
gesehen, Menschensohn? Und er führte mich wieder zurück am Ufer
des Flusses [entlang]. $7$ Als ich zurückkehrte, siehe, [da
standen] am Ufer des Flusses sehr viele Bäume auf dieser und auf
jener Seite. $8$ Und er sprach zu mir: Dieses Wasser flieβt
hinaus in den östlichen Bezirk und flieβt in die Ebene hinab und
gelangt ins Meer, in das salzige Wasser, und das Wasser wird
gesund werden. $9$ Und es wird geschehen, jedes Lebewesen,
das da wimmelt - überall wohin der Fluβ kommt -, wird leben. Und
es wird sehr viele Fische geben. Wenn dieses Wasser dorthin
kommt, dann wird das Salzwasser gesund werden, und alles wird
leben, wohin der Fluβ kommt. $10$ Und es wird geschehen, daβ
Fischer an ihm stehen werden: von En-Gedi bis En-Eglajim werden
Trockenplätze für Netze sein. Fische von jeder Art werden in ihm
sein, sehr zahlreich, wie die Fische des groβen Meeres. $11$
Seine Sümpfe und seine Lachen [aber] werden nicht gesund werden.
Zur Salzgewinnung sind sie bestimmt. $12$ An dem Fluβ aber,
an seinem Ufer, werden auf dieser und auf jener Seite allerlei
Bäume wachsen, von denen man iβt, deren Blätter nicht welken und
deren Früchte nicht ausgehen werden. Monat für Monat werden sie
frische Früchte tragen, denn sein Wasser flieβt aus dem
Heiligtum hervor; und ihre Früchte werden als Speise dienen und
ihre Blätter als Heilmittel.
\47\
Die Grenzen des Landes.
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vgl. 4Mo 34,1-12
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$13$ So spricht der Herr, HERR: Das ist die Grenze, innerhalb
derer ihr euch das Land als Erbe zuweisen sollt nach den zwölf
Stämmen Israels: für Joseph [zwei] Anteile. $14$ Und ihr
sollt es zum Erbe erhalten, der eine wie der andere, da ich
meine Hand [im Schwur] erhoben habe, es euren Vätern zu geben.
Dieses Land soll euch als Erbteil zufallen.
$15$ Und das ist die Grenze des Landes: Auf der Nordseite,
vom groβen Meer an, in der Richtung auf Hetlon, bis man nach
Hamat kommt, nach Zedad hin, $16$ Berota, Sibrajim, das
zwischen dem Gebiet von Damaskus und dem Gebiet von Hamat liegt,
[und] Hazar-Enan, das an der Grenze von Hauran liegt. $17$
Und die Grenze verläuft vom Meer [bis nach] Hazar-Enan. [Dabei
liegt] die Grenze von Damaskus - und zwar, was den Norden
betrifft - nördlich und ebenso das Gebiet von Hamat. Das ist die
Nordseite. - $18$ Und die Ostseite: [Von Hazar-Enan, das]
zwischen Hauran und Damaskus [liegt,] bildet zwischen Gilead und
dem Land Israel der Jordan die Grenze bis zum östlichen Meer hin
bis Tamar. Das ist die Ostseite. - $19$ Und die Mittagseite
südwärts: von Tamar bis zum Haderwasser von Kadesch [und] nach
dem Bach [Ägyptens] hin bis an das groβe Meer. Das ist die
Südseite gegen Mittag. - $20$ Und die Westseite: das groβe
Meer bildet die Grenze bis gegenüber [der Stelle], wo man nach
Hamat kommt. Das ist die Westseite.
\47\
Die Aufteilung des Landes.
$21$ Und dieses Land sollt ihr unter euch verteilen nach den
Stämmen Israels. $22$ Und es soll geschehen: Ihr sollt es als
Erbteil verlosen unter euch und den Fremden, die sich in eurer
Mitte aufhalten, die in eurer Mitte Söhne gezeugt haben. Und sie
sollen euch gelten wie Einheimische unter den Söhnen Israel. Mit
euch sollen sie [es] als Erbteil durch das Los erhalten mitten
unter den Stämmen Israels. $23$ Und es soll geschehen, in dem
Stamm, bei dem der Fremde sich aufhält, dort sollt ihr ihm sein
Erbteil geben, spricht der Herr, HERR.
\48\
$1$ Und das sind die Namen der Stämme: Im äuβersten Norden,
seitlich vom Weg nach Hetlon, nach Hamat [und] nach Hazar-Enan -
das Gebiet von Damaskus [bleibt dabei] nordwärts, seitlich von
Hamat -, von der Ostseite nach Westen: [für] Dan ein [Anteil].
$2$ Und neben dem Gebiet von Dan, von der Ostseite bis zur
Westseite: Asser ein [Anteil]. $3$ Und neben dem Gebiet von
Asser, von der Ostseite bis zur Westseite: Naftali ein [Anteil].
$4$ Und neben dem Gebiet von Naftali, von der Ostseite bis
zur Westseite: Manasse ein [Anteil]. $5$ Und neben dem Gebiet
von Manasse, von der Ostseite bis zur Westseite: Ephraim ein
[Anteil]. $6$ Und neben dem Gebiet von Ephraim, von der
Ostseite bis zur Westseite: Ruben ein [Anteil]. $7$ Und neben
dem Gebiet von Ruben, von der Ostseite bis zur Westseite: Juda
ein [Anteil].
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V. 8-22: Kap. 45,1-8.
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$8$ Und neben dem Gebiet von Juda, von der Ostseite bis zur
Westseite, soll die Weihegabe liegen, die ihr aussondern sollt:
25 000 [Ellen] die Breite und die Länge wie eines der
[Stammes-]Anteile von der Ostseite bis zur Westseite; und das
Heiligtum soll in seiner Mitte sein. $9$ Die Weihegabe, die
ihr für den HERRN aussondern sollt, soll 25 000 [Ellen] in der
Länge und 20 004 [Ellen] in der Breite [betragen]. $10$ Und
diesen [Personen] soll die heilige Weihegabe gehören: den
Priestern. Nach Norden zu 25 000 [Ellen lang] und nach Westen 10
000 [Ellen] breit und nach Osten 10 000 [Ellen] breit und nach
Süden 25 000 [Ellen] lang; und das Heiligtum des HERRN soll in
seiner Mitte sein. $11$ Den geweihten Priestern [soll es
gehören], den Söhnen Zadoks, die meinen Dienst versehen haben,
die, als die Söhne Israel abirrten, nicht abgeirrt sind wie die
Leviten abgeirrt sind. $12$ Und sie sollen eine
Sonderweihgabe von der Weihgabe des Landes erhalten, ein
Hochheiliges neben dem Gebiet der Leviten.
$13$ Und die Leviten [sollen] entsprechend dem Gebiet der
Priester [ein Gebiet haben von] 25 000 [Ellen] Länge und 10 000
[Ellen] Breite. Jede Langseite soll [also] 25 000 [Ellen
betragen] und die Breite 10 000 [Ellen]. $14 1$ Und man soll
nichts davon verkaufen noch vertauschen; und das Beste des
Landes soll man nicht [an andere] übergehen lassen, denn es ist
dem HERRN heilig.
$15$ Und die 5 000 [Ellen], die in der Breite übrig bleiben,
längs der 25 000 [Ellen], das soll nicht heilig sein, [sondern]
der Stadt als Wohngebiet und Weideland [dienen]. Und die Stadt
soll mitten darin liegen. $16$ Und das sollen ihre Maβe sein:
die Nordseite 4 500 [Ellen] und die Südseite 4 500 [Ellen] und
die Ostseite 4 500 [Ellen] und die Westseite 4 500 [Ellen].
$17$ Und die Stadt soll [dies] als Weideland haben: nach
Norden 250 [Ellen] und nach Süden 250 [Ellen] und nach Osten 250
[Ellen] und nach Westen 250 [Ellen]. $18$ Und was übrig
bleibt, [beträgt] in der Länge, parallel zur Weihegabe, 10 000
[Ellen] nach Osten und 10 000 [Ellen] nach Westen, [es läuft
parallel zur heiligen Weihegabe]. Sein Ertrag soll denen, die
[in] der Stadt arbeiten, als Nahrung dienen. $19$ Und die
[in] der Stadt arbeiten, sollen es bearbeiten aus allen Stämmen
Israels.
$20$ Die ganze Weihegabe soll [eine Fläche von] 25 000 auf 25
000 [Ellen haben]. Als Viereck sollt ihr die heilige Weihegabe
aussondern zusammen mit dem Grundbesitz der Stadt. $21$ Und
was übrig bleibt, soll dem Fürsten [gehören: Das Gebiet] auf
dieser und auf jener Seite der heiligen Weihegabe und des
Grundbesitzes der Stadt, längs der 25 000 [Ellen] bis zur
Ostgrenze und nach Westen längs der 25 000 [Ellen] zur
Westgrenze hin, [soll] entsprechend den [Stammes-]Anteilen dem
Fürsten [gehören]. Und die heilige Weihegabe und das Heiligtum
des Hauses soll in seiner Mitte sein. $22$ Und von dem
Grundbesitz der Leviten und von dem Grundbesitz der Stadt mitten
zwischen dem, was dem Fürsten gehört, was zwischen dem Gebiet
von Juda und dem Gebiet von Benjamin [liegt], soll dem Fürsten
gehören.
$23$ Und der Rest der Stämme: Von der Ostseite bis zur
Westseite: Benjamin ein [Anteil]. $24$ Und neben dem Gebiet
von Benjamin, von der Ostseite bis zur Westseite: Simeon ein
[Anteil]. $25$ Und neben dem Gebiet von Simeon, von der
Ostseite bis zur Westseite: Issaschar ein [Anteil]. $26$ Und
neben dem Gebiet von Issaschar, von der Ostseite bis zur
Westseite: Sebulon ein [Anteil]. $27$ Und neben dem Gebiet
von Sebulon, von der Ostseite bis zur Westseite: Gad ein
[Anteil]. $28$ Und neben dem Gebiet von Gad, nach der
Mittagseite hin, südwärts, da soll die Grenze von Tamar sein
[bis zum] Wasser von Meribat Kadesch, zum Bach [Ägyptens] hin,
bis an das groβe Meer. $29$ Das ist das Land, das ihr den
Stämmen Israels als Erbteil verlosen sollt; und das sind ihre
Anteile, spricht der Herr, HERR.
\48\
Die Stadt, ihre Tore und ihr Name.
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V. 31-34; 1Mo 35,23-26.
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$30$ Und das sind die Ausgänge der Stadt: Von der Nordseite
aus [,die] 4 500 [Ellen] miβt - $31$ die Tore der Stadt aber
[heiβen] nach den Namen der Stämme Israels -, drei Tore nach
Norden zu:
Das Tor Ruben eins, das Tor Juda eins, das Tor Levi eins.
$32$ Und nach der Ostseite hin 4 500 [Ellen] und drei Tore:
Das Tor Joseph eins, das Tor Benjamin eins, das Tor Dan eins.
$33$ Und an der Südseite 4 500 [Ellen] Maβ und drei Tore: Das
Tor Simeon eins, das Tor Issaschar eins, das Tor Sebulon eins.
$34$ An der Westseite 4 500 [Ellen] drei Tore: Das Tor Gad
eins, das Tor Asser eins, das Tor Naftali eins. $35$
Ringsherum 18 000 [Ellen]. Und der Name der Stadt [heiβt] von
nun an: Hier ist der HERR.